Zu teuer: Olympisches Frauenfußball-Turnier bleibt im Mini-Format
Von Helene Altgelt
Beim olympischen Männerfußball-Turnier spielen 16 Teams mit, bei den Frauen nur zwölf. Dabei ist das Turnier der Frauen sportlich deutlich bedeutsamer: Während bei den Männern nur Spieler unter 23 teilnehmen können (mit drei älteren Spielern), hat Olympia bei den Frauen den Status einer zweiten WM. Warum nehmen also nicht mehr Teams teil?
Bei dem ersten Frauenfußball-Turnier 1996 in Atlanta nahmen sogar nur acht Teams teil, 2004 wurde es auf zehn und dann 2008 auf zwölf Teams aufgestockt. Seitdem gab es keine Veränderungen, während bei der Frauen-WM 2023 ganze 32 Nationen an den Start gingen.
Sky News aus dem Vereinigten Königreich hat erfahren, dass der Grund dafür einfach ist: Money, money, money. Laut Sky News habe sich die FIFA dafür eingesetzt, das Frauen-Turnier ebenfalls auf 16 Teams zu vergrößern. Die Regel ist es jedoch, dass bei den Olympischen Spielen nur zwölf Teams teilnehmen - das ist etwa in anderen Mannschaftsportarten wie Handball und Basketball der Fall.
Der Männerfußball ist die Ausnahme - aber eine lukrative Ausnahme. Wegen der hohen Einnahmen durch die Tickets lässt das IOC in diesem Fall also fünf gerade lassen - oder, eher gesagt, sechzehn zwölf sein lassen. Schon seit 1980 besteht diese Ausnahmeregelung.
"Die Anzahl an Frauen-Teams zu erhöhen, würde potenziell für (ähnliche) Forderungen aus anderen Mannschaftsportarten sorgen", so das IOC in einem Statement gegenüber Sky News. "Das hätte einen großen Einfluss auf die Kosten, Komplexität, Größe und Nachhaltigkeit der Olympischen Spiele."