Zorc über BVB-Transferpläne: "Nicht die Zeit, um ins wirtschaftliche Risiko zu gehen"
Von Stefan Janssen

Der BVB wird im kommenden Transfersommer kein wirtschaftliches Risiko eingehen, dies erklärte Michael Zorc in einem Interview. Der Sportdirektor befasste sich zuletzt intensiv mit den eigenen Talenten, außerdem soll Lukasz Piszczek gehalten werden.
Auf Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc wartet trotz der Corona-Krise, deren Auswirkungen auf den Transfermarkt noch nicht wirklich absehbar sind, ein arbeitsreicher Transfersommer. Zum einen geht es darum, wichtige Spieler wie Jadon Sancho oder Achraf Hakimi irgendwie zu halten, sowie die Mannschaft gegebenenfalls noch zu verstärken. Zum anderen gibt es aber auch zahlreiche Streichkandidaten.
Zorc jedenfalls sieht trotz Corona "keinen Grund zum jammern", wie er in einem Interview mit den Ruhr Nachrichten sagte. "Wir alle sind gefordert, das Beste aus der Situation zu machen. Natürlich ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um transfertechnisch ins wirtschaftliche Risiko zu gehen." Dies gilt natürlich auch für andere Vereine, weswegen die Chancen ziemlich gut stehen, dass Jadon Sancho bleibt - einfach weil womöglich niemand dazu bereit oder gar in der Lage ist, die Ablösesumme jenseits der 100 Millionen Euro zu zahlen.
Ablösefreie Spieler wie Thomas Meunier von Paris St. Germain dürften weiterhin auf der Wunschliste stehen, teure Neuzugänge wie etwa ein Milot Rashica sind dementsprechend aber eher nicht zu erwarten. Bleibt die Frage, was das für Achraf Hakimi bedeutet - eine feste Verpflichtung, sofern sie möglich ist, würde richtig teuer werden und womöglich in die Kategorie "wirtschaftliches Risiko" fallen. Die Dortmunder müssten also versuchen, durch Verkäufe Geld einzunehmen.
Aktuell legt Zorc den Fokus aber auch auf den Nachwuchs, wie die kürzliche Verlängerung mit Nnamdi Collins beweist. "Das war keine Selbstverständlichkeit, weil der Junge bekanntlich bei mehreren europäischen Spitzenklubs auf der Wunschliste stand", erklärte Zorc. Auch der Vertrag mit Giovanni Reyna soll laut kicker bis 2023 verlängert worden sein, hier steht die offizielle Bestätigung aber noch aus.
ℹ️ #BVB verlängert bis 2023 mit Nnamdi #Collins.
— Borussia Dortmund (@BVB) May 8, 2020
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BVB will mit Lukas Piszczek verlängern
Darüber hinaus arbeitet der BVB an einer Verlängerung des Vertrags von Lukas Piszczek. Diese ist schon länger ein Thema, welches Zorc nun angehen will: "Lukasz war vor der Pause sportlich sehr stabil, einer unserer Leistungsträger. Er ist sehr integer, schon lange eine Führungsfigur. Wir werden in den kommenden Wochen sicher miteinander sprechen." Der Pole hat zuletzt vor allem in der Dreierkette geglänzt, eine Verlängerung ist vor allem in der aktuellen Zeit sicher die richtige Entscheidung.