Zaragoza-Vorwürfe: Thomas Tuchel äußert sich deutlich
Von Dominik Hager
Bryan Zaragoza kommt beim FC Bayern noch nicht so recht in Fahrt. Der Spanier, der ein halbes Jahr früher als geplant nach München gewechselt war, scheint in neuer Umgebung noch etwas zu fremdeln. Zu hören war von Sprachbarrieren und einem schwierigen Verhältnis zu Thomas Tuchel, der laut einem Bericht aus Spanien noch nie mit Zaragoza gesprochen hat. Nun hat der Bayern-Coach die Vorwürfe klar zurückgewiesen.
"Ich weiß nicht, ob das eine Antwort wert ist. Ich war nicht ganz unbeteiligt an der Entscheidung, ihn nach München zu holen. Das geht nicht ohne eine Beziehung und ohne Gespräche“, erklärte Tuchel und führte genauer aus: „Bei dem letzten und entscheidenden Gespräch hier in München war ich mit Christoph Freund dabei, sein Vater und sein Agent waren dabei. Wir können kein Spanisch. Also hat der Agent für uns übersetzt. Aber wir haben durch Blicke und Gesten und durch Emotionen genug Verbindung aufgebaut, um den Jungen zu überzeugen, im Sommer bei uns zu unterschreiben“, verdeutlichte er.
Zuletzt wurden auch Gerüchte laut, dass sich Tuchel intern gegen einen vorzeitigen Wechsel ausgesprochen habe. Dem ist aber offenbar nicht so.
„Dann gab es hier eine Verletzungssituation mit Kingsley, Serge und Leroy, deshalb haben wir gesagt, dass es Sinn macht, den Transfer von Bryan vorzuziehen“, führte er aus.
Tuchel erklärt Zaragoza-Problematik
Tuchel ist sich jedoch auch im Klaren darüber, dass man den Offensivspieler „aus dem gewohnten Umfeld herausgenommen“ habe. Demnach gibt es auch eine gewisse Sprachbarriere zwischen Zaragoza und Tuchel selbst.
„Unsere Gespräche hier finden auf Deutsch und Englisch statt - und mit einem Dolmetscher aus meinem Stab. Nico Meyer [Athletiktrainer] kann Spanisch und übersetzt für Bryan. Deshalb ist er auch sein Hauptansprechpartner. Wenn das der Hintergrund des Berichts ist, dann stimmt das. Denn ich kann immer noch kein spanisch.“, räumte er ein.
Demnach ist es auch hauptsählich Meyer, der Zaragoza im Training alles erklärt. „Wenn das die Grundlage des Berichts ist, dann kann man sagen, es stimmt. Aber wenn man daraus schließen will, dass ich nie mit ihm spreche oder kein Verhältnis zu ihm habe, dann ist das einfach Unsinn“, verdeutlichte er.
Um dauerhaft beim FC Bayern durchstarten zu können, wird Zaragoza dennoch seine Deutsch- und Englischkenntnisse aufbessern müssen. Es bedarf schließlich nicht nur Gespräche mit Mitgliedern des Trainerstabs, sondern vor allem auch mit seinen Teamkollegen, von denen die wenigsten der spanischen Sprache mächtig sind.
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