Zahavi reagiert auf Salihamidzic-Aussagen: "Für Robert Lewandowski ist der FC Bayern Geschichte"
Von Simon Zimmermann
Hasan Salihamidzic war am Sonntag im Sport1-Doppelpass zu Gast. Der Bayern-Sportvorstand feuerte dabei gegen Lewandowski-Berater Pini Zahavi. Der 78-Jährige reagierte am Abend mit markigen Worten auf die Brazzo-Kritik.
Die Beziehung zwischen Zahavi und dem FC Bayern wird immer frostiger. Nachdem Ehren-Präsident den Israeli schon als Piranha bezeichnet hatte, legte Salihamidzic nach. "Robert Lewandowski hat einen Agenten, der ihm den Kopf verdreht hat - er hat ihm das ganze Jahr über den Kopf verdreht. Das ist unangebracht", so der FCB-Sportvorstand im Sport1-Doppelpass.
Brazzo macht Zahavi hauptverantwortlich dafür, dass Lewandowski die Bayern sofort verlassen möchte. Diese Aussagen wollte der Star-Berater nicht auf sich sitzen lassen und schoss zurück.
"Für Robert Lewandowski ist der FC Bayern Geschichte", erklärte er (via Bild). "Eigentlich wollte ich diese Aussagen nicht öffentlich treffen, weil ich großen Respekt vor diesem historischen Verein habe. Aber es ist für mich unmöglich, nicht auf die Aussagen von Hasan Salihamidzic zu reagieren", begann der 78-Jährige.
Und weiter: "Ich wurde zum Feindbild auserkoren, weil David Alaba vor einem Jahr für sich die Entscheidung getroffen hatte, den Verein zu verlassen. Nicht weil ich ihn beeinflusst habe, sondern weil die Verantwortlichen in den Verhandlungen ihm gegenüber selbstgefällig waren", bezog er Stellung zur Kritik der Bayern aus dem vergangenen Jahr.
Zahavi: Bayern wollte Lewandowski mit Haaland ersetzen
Und auch zum Lewandowski-Causa hat Zahavi eine ganz andere Meinung als die Bayern. Salihamidzic hatte im Doppelpass von einem konkreten Angebot des Rekordmeister gesprochen. Zahavi widerspricht: "Nein, es gab kein solches Angebot."
Lewandowski wolle den FC Bayern im Sommer verlassen, um sich einen "Lebenstraum" zu erfüllen, so Zahavi. Gemeint ist ein Wechsel zum FC Barcelona.
Bayern hat den "Menschen Robert" verloren
"Für Robert ist die Sache eben ganz klar: Er möchte den FC Bayern in diesem Sommer verlassen. Niemandem geht es hier ums Geld, weder Robert noch mir. Er fühlt sich seit Monaten von den Verantwortlichen nicht respektiert, das ist die Wahrheit. Der FC Bayern hat nicht den Spieler Lewandowski verloren, sondern den Menschen Robert", legte Zahavi nach.
Warum man Lewandowski als "Mensch verloren" habe, erklärte Zahavi auch: "Ich werde eine Anekdote aus dem vergangenen Jahr erzählen. Ich kam für ein Meeting mit Oliver Kahn, Hasan Salihamidzic und Marco Neppe nach München. Ich habe ihnen gesagt: 'Was haltet ihr von einer Vertragsverlängerung mit Robert?' Die Antwort: Stille. Kein Ja, kein Nein, kein Vielleicht, einfach nichts. Daraufhin habe ich dann gegen Ende des Meetings gesagt: 'Wenn es so ist, dann verkauft ihn doch im nächsten Sommer.' Die Antwort: 'Wir wollen ihn eigentlich nicht verkaufen, aber wenn du uns ein Angebot über 120 Millionen Euro bringst, dann können wir reden.' Also ungefähr die Summe, die eine Haaland-Verpflichtung im Sommer gekostet hätte inklusive aller Honorare."
Lewandowski habe eins und eins zusammenzählen können und fühlte sich von den Klubverantwortlichen nicht mehr wertgeschätzt: "Robert ist ein sehr intelligenter Mensch, nicht nur der beste Stürmer auf der Welt. Er weiß ganz genau, was um ihn herum passiert und was der FC Bayern geplant hatte. Robert wusste also die ganze Zeit, dass Bayern ihn durch Haaland ersetzen wollte. Der Vater von Erling hat es ihm sogar bestätigt, sagte ihm vor einiger Zeit in einem persönlichen Gespräch: 'Zu 50 Prozent kommt mein Sohn zum FC Bayern.' Die Fußballwelt ist groß, aber es gibt keine Geheimnisse..."