Worüber die Bayern-Bosse bei Eberl und Freund verwundert sind

Max Eberl treibt mit Christoph Freund und Vincent Kompany die Transferplanungen nahezu eigenständig voran. In der Vereinsführung des FC Bayern wird diese Herangehensweise durchaus kritisch beäugt.
Max Eberl zusammen mit Christoph Freund
Max Eberl zusammen mit Christoph Freund / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Bislang agieren Max Eberl, Christoph Freund und Vincent Kompany als ein Dreigestirn, wenn es um die sportlichen Fragen und um den Kader geht. Welche Spieler sollen kommen? Welche sollen gehen? Welche Profile braucht es noch? Fragen, die das Trio offenbar vorrangig unter sich beantwortet.

Der Sportbild zufolge haben der Vorstand und auch der Aufsichtsrat beim FC Bayern ein durchaus kritisches Auge auf diese vermeintliche Selbstständigkeit. Eberl scheint sich nicht allzu häufig gegenüber der Vereinsführung rückversichern zu wollen, ob geplante Schritte als gut und machbar eingestuft werden. Stattdessen plant der Sportvorstand diese Schritte allen voran mit dem Sportdirektor und dem neuen Cheftrainer.

Die Vereinsführung schaut demnach auch deshalb etwas kritisch auf das Vorgehen des von Eberl angeführten Trios, weil sich im bisherigen Transfersommer ein deutliches Transferminus angehäuft hat. Einnahmen von rund 12,5 Millionen Euro stehen Ausgaben von etwa 140 Millionen Euro gegenüber.

Uli Hoeness, Max Eberl
Eberl im Gespräch mit Uli Hoeneß / Stefan Matzke - sampics/GettyImages

Uli Hoeneß war es, der zuletzt auf die unvermeidbare Notwendigkeit hinwies, dass nun endlich auch Spieler verkauft werden müssen. Der Klub habe schließlich "keinen Geldscheißer", merkte das Aufsichtsratsmitglied vielsagend an.

Und trotzdem werkelten Eberl und Freund zuletzt an weiteren Transfers. Dabei ging es unter anderem um eine mögliche Leihe von Xavi Simons, die zwar nicht direkt eine Menge an Geld veranschlagt hätte, die aber womöglich mit einer hohen Kaufoption oder gar Kaufpflicht verbunden gewesen wäre. Dazu soll auch Désiré Doué verpflichtet werden. Der 19-Jährige würde immerhin mindestens 50 Millionen Euro kosten. Und wenn Paris Saint-Germain nicht ebenfalls den Hut in den Ring geworfen hätte, wäre Doué vielleicht schon für diese große Summe an der Säbener Straße eingetroffen. Vorerst scheint dieser angedachte Transfer auf Eis zu liegen.

Eberl ist vor allem auf das Endergebnis fokussiert

Dass weitere Ausgaben angedacht waren, obwohl nennenswerte Abgänge weder erzielt wurden, noch dass sie sich bislang auch nur andeuten, habe der Sportbild zufolge durchaus für Verwunderung in der Bayern-Führung gesorgt. Immerhin ist die Aufgabe klar: Erst einmal muss es Verkäufe und spürbare Einnahmen geben.

Eberl hingegen soll seinen Fokus auf das endgültige Resultat legen. Das bezieht sich einerseits auf den fertigen Kader zum Ende der Transferphase sowie die finanzielle Bilanz, die dann schlussendlich steht. Für ihn sei weniger wichtig, wie es zwischenzeitlich aussieht, solange das Endergebnis positiv zu bewerten ist.

Das ist natürlich so lange eine gute Herangehensweise, wie die Zwischenziele - wie in diesem Fall die Verkäufe - auf positive Art und Weise erreicht werden. Dabei dürfte es durchaus kritisch angesehen werden, dass Eberl die Münchener in eine klare Verkaufsposition bringt. Die anderen Vereine wissen, dass der FC Bayern nun gewisse Spieler nicht nur verkaufen würde, sondern sie verkaufen möchte und teilweise sogar verkaufen muss. Schwächt das nicht die Verhandlungsposition? Eine Frage, die wohl auch in der obersten Etage gestellt und daher auch kritisch beäugt wird.


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