Wolfsburg mit lockerem Sieg vor Arsenal-Duell: Die Stimmen zum 3:0 gegen Duisburg
Von Helene Altgelt
Die Frauen des VfL Wolfsburg haben die Generalprobe vor dem Champions-League-Halbfinale gegen den FC Arsenal entspannt bestanden: Gegen den MSV Duisburg gewannen die Wölfinnen mit 3:0. Die Tore erzielten Dominique Janssen per Elfmeter, Pauline Bremer und Tabea Waßmuth. Die Stimmen zum Spiel.
Die Karten vor dem Spiel waren klar verteilt: Wolfsburg wollte vor dem Champions-League-Halbfinale gegen Arsenal Körner sparen und einen Pflichtsieg einfahren. Für den MSV hätte ein Unentschieden einen unverhofften Punktgewinn im Abstiegskampf bedeutet. Die Zebras bemühten sich daher hauptsächlich darum, die Null zu halten. Wie beim 0:1 gegen Frankfurt machten sie sich aber die eigenen Chancen mit einem verursachten Elfmeter zunichte.
Wolfsburg: Stroot zufrieden mit ruhigem Auftritt
Tommy Stroot war zufrieden mit dem Spiel, die Entscheidungen des Wolfsburger Trainers hatten sich ausgezahlt: Einige Leistungsträgerinnen wie Merle Frohms oder Lena Oberdorf bekamen eine Pause, aber die zweite Garde machte es sehr gut. Stroot freute sich über den ruhigen Auftritt seines Teams: "Wir hatten viel Kontrolle und eine gute Qualität im Spiel. So sind wir auch verdient in Führung gegangen, auch wenn ich glaube, dass das Foul vorm Elfmeter vielleicht außerhalb gewesen ist. Nach dem Wechsel war es dann ähnlich. Wir haben den Ball gut laufen lassen und hatten viele Möglichkeiten", sagte der Coach.
Laut ihm waren es keine einfachen drei Punkte, da es für Duisburg noch um alles geht: Aktuell liegt der MSV auf einem Abstiegsplatz. "Wir waren durchaus darauf vorbreitet, hier auf eine Mannschaft zu treffen, die noch lebt. Von daher wussten wir, dass es hier nicht mal eben ein Sieg wird, sondern dass wir viel investieren müssen. Genauso hat es sich in der ersten Halbzeit auch dargestellt", meinte Stroot.
Janssen perfektionistisch - der Blick geht bereits zu Arsenal
Auch die Torschützin zum 1:0, Dominique Janssen, war zufrieden mit dem Spiel, sah aber immer noch Luft nach oben: "In der ersten Halbzeit hatten wir so viele Chancen, dass wir uns da belohnen müssen. Den Willen, das Tor zu machen, könnte man da auf jeden Fall noch verbessern. Da sind wir perfektionistisch", meinte die Niederländerin.
Janssen freute sich schon auf das Duell mit ihrem Ex-Klub Arsenal: "Arsenal ist natürlich eine gute Truppe, die sich schon viel weiterentwickelt hat. Ich hab das natürlich auch selbst gesehen, weil ich dort gespielt habe. Körperlich sind sie stark, haben viel Energie, und fußballerisch werden sie immer besser. Da müssen wir auf jeden Fall zu hundert Prozent da sein, aber es ist schön, erstmal zuhause zu spielen. Hoffentlich können wir da schonmal eine gute Grundlage legen."
Mahmutovic: Trotz Niederlage eine gute Leistung
Duisburgs Torhüterin Ena Mahmutovic erlebte wie erwartet einen erlebnisreichen Abend. Sie hatte - im wahrsten Sinne des Wortes - alle Hände voll zu tun, hielt ihr Team mit einigen Paraden aber noch im Spiel. Die Niederlage wollte sie schnell abhaken:
"Insgesamt geht das Resultat in Ordnung. Vielleicht hätte es ein, zwei Tore weniger hoch ausfallen können, weil der Elfmeter vermutlich außerhalb war. Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden und können auf der Leistung aufbauen, um uns jetzt auf Meppen zu konzentrieren", sagte Mahmutovic am Magenta-Mikrofon.
Fokus auf Endspiel gegen Meppen
Duisburg tritt am 7. April auswärts gegen die Emsländerinnen an, die die Hauptkonkurrenz im Abstiegskampf sind. Angesichts des anspruchsvollen Restprogrammes geht es bei dem Spiel um alles. Duisburg und Meppen sind punktgleich, aber die Zebras haben die schlechtere Tordifferenz. Das Spiel könnte also nicht wichtiger sein:
"Es ist zu hundert Prozent ein Endspiel. Wenn wir gewinnen, haben wir gute Karten, wenn wir verlieren, wird es eng."
- Ena Mahmutovic nach dem Spiel
Trainer Thomas Gerstner schätzte die Leistung ähnlich ein wie seine Torhüterin. Der Coach übernahm vor Kurzem das Amt von Niko Schneck, der vor dem Saisonendspurt entlassen worden war. "Unsere Mannschaft ist gerannt und gerannt und gerannt. Wir haben das Beste draus gemacht und lange dagegen gehalten", sagte er. Der Fokus liegt nun direkt auf dem Sechspunktespiel, Gerstner glaubt an sein Team: "Die Mädels haben die Moral. Sie können das umsetzen, was von ihnen verlangt wird."