Wolfsburg glaubt nach 2:2 gegen Arsenal ans Finale: "Wir sind die bessere Mannschaft"
Von Daniel Holfelder
Der VfL Wolfsburg ist im Halbfinal-Hinspiel der UEFA Women's Champions League gegen den FC Arsenal nicht über ein 2:2 hinausgekommen. Vor allem, weil die Wölfinnen früh mit 2:0 in Führung gingen, zeigten sich die Beteiligten nach der Partie etwas enttäuscht. Zugleich ist der VfL zuversichtlich, dass im Rückspiel (Mo, 1. Mai) der Einzug ins Finale gelingt.
Die Stimmen zum Spiel, zitiert via vfl-wolfsburg.de und dem VfL-YouTube-Kanal:
Tommy Stroot: "Kleinigkeiten entscheidend"
Trainer Tommy Stroot hatte das "erwartet enge Spiel auf Augenhöhe" gesehen. "Es waren viele Kleinigkeiten, die heute entscheidend waren", analysierte der junge Coach. "Taktische Kniffe, auf die sich der jeweils andere immer wieder einstellen musste. Das war sehr interessant, das kennen wir auch noch aus der letzten Saison." [Anm. d. Red.: Im letzten Jahr setzte sich der VfL im Viertelfinale gegen Arsenal durch]
Wenn er das Spiel anhand des Torverlaufs bewerte, hätte man am liebsten die 2:0-Führung mit nach London genommen. "Aber wir wissen, welche Dinge heute gut funktioniert haben und wie wir die Gegentore bekommen haben", sagte Stroot. Nun gelte es, die richtigen Schlüsse zu ziehen und einen Plan für das Rückspiel vorzubereiten. "Wir haben heute gemerkt, dass die Chance [aufs Finale] da ist."
Lena Oberdorf: Im Rückspiel "alles reinlegen"
Mittelfeldstar Lena Oberdorf legte den Finger in die Wunde. Nach einer 2:0-Führung dürfe es nicht passieren, den Sieg noch aus Hand zu geben, betonte die 21-Jährige. Oberdorf ärgerte sich vor allem über ihren Fehler vor dem 1:2-Anschlusstreffer der Gunners, der die Gäste wieder ins Spiel brachte. "Die Ecke schätze ich ein bisschen falsch ein", analysierte Oberdorf die Szene kurz vor der Pause.
Gleichzeitig richtete die Nationalspielerin den Blick nach vorne. "Wir haben jetzt noch ein Spiel, da müssen wir nochmal alles reinlegen", sagte sie mit Blick aufs Rückspiel in London (Mo, 1. Mai). Mit mehr Mut und "mehr Tiki-Taka, wie man es sonst von uns kennt" wolle der VfL die Gunners im Emirates Stadium knacken.
Dominique Janssen: "Wir sind unser eigener Gegner"
Innenverteidigerin Dominique Janssen machte "zu viele einfache Fehler" für das "unnötige" 2:2 verantwortlich. Die Unkonzentriertheiten erklärte sie mit Müdigkeit "am Ende einer Saison mit vielen Spielen". Das sei "im Endeffekt keine Ausrede", so Janssen weiter, aber vielleicht sei das der Grund für die Mängel im Wolfsburger Spiel gewesen.
An Selbstvertrauen ließ es die Niederländerin aber trotz der verspielten Führung nicht vermissen. "Wir haben gesehen, wir sind die bessere Mannschaft", erklärte Janssen. "Das wollen wir auswärts auch wieder zeigen."
"Wir sind eigentlich unser eigener Gegner", fuhr sie fort. "Das haben wir auch heute wieder gezeigt. Wenn wir weniger Fehler machen und konsequenter sind, [....] werden wir das Spiel [in London] auf jeden Fall gewinnen."
Svenja Huth: "Ein bisschen Enttäuschung"
"Wir sind richtig gut ins Spiel reingekommen, haben dann aber nach 20, 25 Minuten die Zweikämpfe nicht mehr so angenommen und haben Arsenal nach vorne kommen lassen", befand Rechtsaußen Svenja Huth. Der Gegentreffer zum 2:1 sei allein deshalb unnötig gewesen, weil "wir schon den Eckball nicht zulassen müssen, wenn wir vorher konsequent klären."
Nach der Pause habe der VfL auf das 3:1 gehen und den Sack zumachen wollen, so Huth weiter. Da das nicht geklappt und Arsenal sogar noch den Ausgleich erzielt habe, sei jetzt "ein bisschen Enttäuschung mit dabei."
"Nichtsdestotrotz wissen wir, dass wir phasenweise heute gut gespielt haben", zeigte sich die 32-Jährige insgesamt aber optimistisch. Der VfL werde das Spiel nun "analysieren und gut regenerieren." Dann sei man "gut vorbereitet fürs Rückspiel nächste Woche".
Ewa Pajor: Mit "gutem Gefühl" ins Rückspiel
Torjägerin Ewa Pajor sagte, dass man trotz der verspielten Führung mit einem "guten Gefühl" nach London fliegen werde. Mit Blick aufs Rückspiel erklärte die Stürmerin: "Wir müssen einfaches alles geben und unser Spiel spielen."
Es tue zwar weh, den Zwei-Tore-Vorsprung verspielt zu haben. "Aber das ist Fußball", so Pajor, die sich bei den knapp 23.000 VfL-Fans in der VW-Arena für die Unterstützung bedankte. "Es macht Spaß, vor so vielen Zuschauern zu spielen", freute sich die Torschützin zum 1:0.