Früherer Wolfsburg-Coach: Andries Jonker neuer Trainer der Oranje Leeuwinnen
Von Helene Altgelt
Das niederländische Nationalteam der Frauen hat einen neuen Trainer. Wie der KNVB am Mittwoch bekanntgab, hat Andries Jonker bis 2025 unterschrieben. Unter Vorgänger Mark Parsons hatten die Niederländerinnen eine enttäuschende EM gespielt und waren im Viertelfinale ausgeschieden. Jonker ist der Wunschkandidat des Verbands und bringt viel Erfahrung mit. Viel Zeit zur Eingewöhnung hat er nicht, die WM-Qualifikation steht an.
Auf dem Papier sieht die EM aus niederländischer Sicht gar nicht so schlecht aus: In der Gruppenphase gab es gegen Schweden ein Unentschieden, gegen die Schweiz und Portugal Siege. Das Aus im Viertelfinale gegen eine starke französische Mannschaft kam erst in der Verlängerung.
Allerdings waren die Vorrunden-Siege hart erkämpft und späten Treffern zu verdanken, und dass Frankreich nicht früher den Deckel drauf machte, lag vor allem an der starken Torhüterin Daphne van Domselaar.
Auch öffentlich wurde von den Spielerinnen Kritik am Trainer Mark Parsons laut, der seit nicht mal einem Jahr im Amt war. Wenig überraschend wurde das Missverständnis nach der EM dann beendet, jetzt wurde mit Andries Jonker ein neuer Trainer vorgestellt, der Erfahrung im Frauen- und Männerbereich hat.
Jonker hat einen Vertrag bis zur EM 2025 unterschrieben, bei der das Team dann wieder "um den Sieg mitspielen soll", wie es Jan Dirk van der Zee, im Vorstand des KNVB für den Frauenfußball zuständig, sagte. Medienberichten zufolge wollte der Verband Jonker bereits als Nachfolger von Erfolgstrainerin Sarina Wiegman, die zu den Niederlanden gewechselt war, verpflichten. Damals sagte er aber noch ab.
Jonker hat im Männerbereich als Co-Trainer von Louis van Gaal bei Bayern München und beim FC Barcelona gearbeitet. Als Cheftrainer war er beim VfL Wolfsburg, beim niederländischen Club Willem II und zuletzt beim Zweitligisten Telstar tätig. Auch im Frauenbereich hat er Erfahrung, war 2001 Assistenztrainer des Nationalteams.
Der neue Trainer blickt optimistisch in die Zukunft: "Wir haben ehrgeizige Ziele, aber auch viel Qualität und Talent, aus dem wir für die Weltmeisterschaft 2023 schöpfen können", sagte Jonker bei seiner Vorstellung. Zunächst aber müssen sich die Niederlande dafür qualifizieren, ein Härtetest steht bald an: Am 6. September spielen sie bereits gegen Island, das zwei Punkte weniger hat, aber auch ein Spiel weniger absolviert hat. Bei einem Sieg wären sie direkt qualifiziert, eine Niederlage könnte den Umweg über die Playoffs bedeuten.
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