Wolfsburg und Bayern-Frauen nach knappen Siegen gefordert: Die UWCL-Viertelfinal-Prognose

Bei den Hinspielen des UWCL-Viertelfinales sind überraschend wenige Tore gefallen: Jedes einzelne Spiel ging mit 1:0 oder 0:1 aus, entschieden ist also noch nichts. Eine perfekte Ausgangslage für spannende Rückspiele - die 90min-Prognose zu den vier Begegnungen.

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FC Barcelona - AS Roma (29.03., 18:45)

Die schönsten Szenen des Hinspiels stammten wohl aus Rom: Zum ersten Mal spielten die Fußballerinnen der Roma im großen Stadion, und sie wurden gebührend empfangen.

Mehr als 39.000 Fans jubelten den Italienerinnen zu, die es als Underdog gegen den FC Barcelona sehr gut machten. Dabei stand besonders Torhüterin Camelia Ceasar im Vordergrund, die mehrmals exzellent parierte. Rom kam in der zweiten Halbzeit zu mehreren Top-Chancen, die Favoritinnen aus Katalonien konnten sich bei Torhüterin Sandra Panos bedanken, dass die Partie nicht mit einem Unentschieden endete.

Ein weiterer knapper Sieg folgte am Wochenende: Mit 1:0 siegte Barca auch gegen Real Madrid, die Meisterschaft ist ihnen längst nicht mehr zu nehmen. Im Camp Nou müssen die Spanierinnen gegen ein mutiges Rom eine konzentrierte Leistung zeigen und vor allem weniger Chancenwucher betreiben, dann sollte das Halbfinale drin sein. In den bisherigen Spielen in dem Fußballtempel zeigten die Spielerinnen, beflügelt vom Publikum, stets gute Leistungen.

Prognose: 3:1 für Barcelona

Arsenal WFC - Bayern München (29.03., 21:00)

Bayern konnte im Hinspiel als einziges Heim-Team gewinnen - ein gutes Omen? So oder so fahren die Münchnerinnen nach dem Sieg im Topspiel gegen Wolfsburg mit breiter Brust nach London. "Wir sind voller Kraft", sagte Georgia Stanway zu den englischen Wochen, und das Spiel gegen Arsenal könnte der erste wirkliche Härtetest für diese Aussage sein. Gegen Wolfsburg rotierte Trainer Alexander Straus kaum und wurde dafür belohnt, aber im Falle eines knappen Spiels könnten sich die müden Beine bemerkbar machen.

Dieses Problem hat aber Bayern natürlich nicht exklusiv, Arsenal wird es ähnlich gehen. Am Wochenende stand für die Gunners ebenfalls ein prestigeträchtiges Duell an, das North London Derby gegen Tottenham gewannen sie aber entspannt mit 5:1. Caitlin Foord, die auch im Hinspiel die beste Spielerin der Londonerinnen war, glänzte erneut. Für das Spiel im Emirates-Stadion sind bereits mehr als 18.000 Karten verkauft, ein leichtes Spiel wird es nicht. Bayern hat mit der knappen Führung einen kleinen Vorteil, wird aber alles geben müssen, um in die nächste Runde einzuziehen.

Prognose: 2:1 für Bayern nach Verlängerung

VfL Wolfsburg - Paris Saint-Germain (30.03., 18:45)

Paris' Trainer Gerard Prêcheur war nach der knappen Niederlage seines Teams im Parc des Princes ziemlich aufgebracht: Taktisch habe sein Team das Spiel gewonnen, meinte der Franzose, der auch über den VAR alles andere als amusé war. Der hatte gleich zweimal zugunsten von Wolfsburg eingegriffen: Erst wurde PSG ein Elfmeter wieder aberkannt, wenige Minuten später bekam Wolfsburg einen Strafstoß zugesprochen und Janssen verwandelte souverän. Elisa de Almeida wurde für ihr Handspiel sogar noch mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Ohne diese beiden Entscheidungen in der zweiten Hälfte wäre das Spiel vielleicht ganz anders verlaufen, denn Paris war über weite Strecken der ersten Hälfte eigentlich das bessere Team, spielte aber etwas ungenau.

Auch gegen Bayern einige Tage später tat sich Wolfsburg in der Offensive schwer, und ist als Konsequenz der 0:1-Niederlage nun nur noch Jäger in der Frauen-Bundesliga. Trotz guter Chancen auf das Weiterkommen - mit Heimspiel und Sieg im Hinspiel im Rücken - ist die Stimmung daher in der Autostadt aktuell nicht euphorisch. Ein souveräner Sieg könnte extrem wertvoll für das Selbstbewusstsein der Wolfsburgerinnen sein. In der letzten Champions-League-Saison steigerten sich die Wölfinnen stets im Rückspiel, das wäre auch am Donnerstag wichtig.

Hier alle ausführlichen Infos zum Spiel.

Prognose: 2:1 für Wolfsburg

Chelsea - Olympique Lyonnais (30.03., 21:00)

Titelverteidiger Olympique Lyonnais ist nicht weit vom Champions-League-Aus entfernt - mal wieder. Schon in der Gruppenphase geriet das Team von Sonia Bompastor ins Schwimmen, rettete sich letztendlich aber doch noch in die K.O.-Phase. Nun sind die Aussichten auf das Halbfinale angesichts einer ernüchternden 0:1-Heimniederlage eher schlecht. Chelsea hatte beim Hinspiel Chancen en masse, vergab aber einige gute Gelegenheiten, zum Beispiel Lauren James mit einem Pfostenschuss. Ansonsten war Chelsea abgeklärt und verteidigte stark als Kollektiv - Attribute, die den Engländerinnen in den letzten Saisons noch gefehlt hatten.

Lyon dagegen wirkte nach einer starken Anfangsphase ratlos im Spiel nach vorne. Und selbst, wenn Chelsea ihnen Chancen auf dem Silbertablett servierte, nahm Lyon die Geschenke nicht an: Symptomatisch war eine Szene, in der Cascarino nach einem Fehlpass von Eriksson im eigenen Strafraum nicht das Tor traf. Die achtmaligen Champions-League-Siegerinnen sind bekannt dafür, Top-Leistungen zu bringen, wenn es darauf ankommt - an der Stamford Bridge wäre mal wieder ein guter Moment dafür. Mehr als 13.000 Karten sind bereits verkauft, was einen vereinsinternen Rekord bedeuten würde.

Prognose: 5:4 für Lyon nach Elfmeterschießen