WM-Vorschau: Die beste Aufstellung der USA
Von Philipp Geiger
In Katar wird die US-Nationalmannschaft zum elften Mal bei einer WM-Endrunde an den Start gehen. Der amtierende Gold-Cup-Sieger bekommt es in der Gruppe B mit England, Wales und dem Iran zu tun. Im Kader von Chefcoach Gregg Berhalter, in dem sich einige große Talente tummeln, ist zweifelsohne sehr viel Potenzial vorhanden. Können die US-Boys ihre PS auch auf die Straße bringen? Wir werfen einen Blick auf die beste Startelf der USA.
1. Tor
Bei der Endrunde in Katar wird voraussichtlich Matt Turner das Tor der USA hüten. Im vergangenen Sommer brach der 28-Jährige seine Zelte bei New England Revolution ab und wagte den Sprung nach Europa. Für rund 6,3 Millionen Euro Ablöse wechselte der Schlussmann zum FC Arsenal, wo er hinter Aaron Ramsdale die Nummer zwei ist.
2. Abwehr
Aufgrund des Ausfalls von Miles Robinson (Achillessehnenriss) wird Berhalter im Abwehrzentrum mit Walker Zimmerman (Nashville SC) und Aaron Long (New York Red Bulls) wohl zwei Routiniers aus der MLS aufbieten. Mark McKenzie (KRC Genk) heißt die jüngere Alternative, während Ex-Bayern-Profi Chris Richards (Crystal Palace) das Turnier verpasst.
Obwohl sich Sergino Dest (AC Mailand) nach seinem Leihwechsel vom FC Barcelona in die Serie A keinen Stammplatz erkämpfen konnte, dürfte der Rechtsverteidiger seinen Platz in der US-Startelf sicher haben. Für die rechte Abwehrseite ist auch Gladbachs Joe Scally eine Option.
Auf der Linksverteidiger-Position wird Antonee Robinson erwartet. Der 25-Jährige schaffte in der letzten Saison mit dem FC Fulham den Aufstieg in die Premier League und ist auch eine Etage höher unumstrittener Stammspieler.
3. Mittelfeld
Der Platz im defensiven Mittelfeld ist für Tyler Adams reserviert. Im vergangenen Sommer brach der zweikampfstarke Sechser seine Zelte bei RB Leipzig ab und wechselte für 17 Millionen Euro Ablöse zu Leeds United, wo sich der 23-Jährige auf Anhieb einen Stammplatz erkämpfte.
Im zentralen Mittelfeld ist mit Weston McKennie ein weiterer Ex-Bundesliga-Profi fest eingeplant. Der Ex-Schalker bestreitet mittlerweile seine dritte Saison für Juventus Turin. Er dürfte nach seiner Verletzung rechtzeitig fit werden.
Gute Chancen auf den Platz neben McKennie dürfte Valencia-Shootingstar Yunus Musah, der im November 2020 mit 17 Jahren sein Nationalmannschaftsdebüt gefeiert hat, haben. Kellyn Acosta (etwas defensiver) und Brenden Aaronson (etwas offensiver) sind ebenfalls Kandidaten für das zentrale Mittelfeld.
4. Angriff
Nachdem Giovanni Reyna in den letzten Monaten mit einigen Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte, fand der Youngster zuletzt wieder besser in die Spur. Daher könnte der BVB-Profi auf der rechten Außenbahn auch den Vorzug vor Aaronson erhalten.
Im Angriffszentrum muss sich Berhalter zwischen Jesus Ferreira (FC Dallas) und Ricardo Pepi (FC Groningen) entscheiden. Letztgenannter wechselte im Sommer auf Leihbasis vom FC Augsburg in die Eredivisie, wo sich der 19-Jährige bislang deutlich treffsicher zeigte. Dennoch könnte der Rechtsfuß im Duell mit Ferreira das Nachsehen haben.
Mit seinen 24 Jahren hat Christian Pulisic bereits über 50 Länderspiele absolviert. Während der US-Kapitän beim FC Chelsea in dieser Saison oftmals nur als Einwechselspieler zum Zug kommt, ist er aus dem Nationalteam nicht wegzudenken.
Die beste USA-Aufstellung im Überblick:
Matt Turner - Sergino Dest, Walker Zimmerman, Aaron Long, Antonee Robinson - Tyler Adams - Yunus Musah, Weston McKennie - Giovanni Reyna, Jesus Ferreira, Christian Pulisic
Fazit:
Obwohl der amtierende Gold-Cup-Sieger in der WM-Qualifikation nicht immer zu überzeugen wusste, bringt er zweifelsohne alles mit, um bei der Endrunde in Katar an guten Tagen für die eine oder andere Überraschung zu sorgen. Vor allem in der Offensive hat Berhalter einige junge Spieler zur Auswahl, die ihr Können bereits in einer europäischen Top-Liga unter Beweis gestellt haben. Auch das Mittelfeld der US-Amerikaner kann sich durchaus sehen lassen.
Auf der Suche nach Schwachstellen wird man in der Defensive fündig. Mit Zimmerman und Long laufen in der Innenverteidigung zwar zwei erfahrene Profis auf, das Duo spielt allerdings "nur" in der Major League Soccer. Gleiches gilt für so manche Alternative. Dass die jungen US-Boys in Sachen Erfahrung noch reichlich Luft nach oben haben, liegt auf der Hand. In der Gruppe B dürften die USA und Wales Platz zwei unter sich ausmachen.