WM-Vorschau: Die beste Aufstellung von Spanien
Von Yannik Möller
Spanien geht wie eine Wundertüte in diese Weltmeisterschaft. Die mit kurzer Unterbrechung seit 2018 von Luis Enrique trainierte Nationalmannschaft kann einen breiten Kader mit viel Qualität vorweisen - wie so häufig. Entsprechend wird der Coach so manch schwierige Entscheidung treffen und den ein oder anderen Starspieler auf die Bank setzen müssen.
1. Tor
Seit etwa zwei Jahren ist Unai Simon die Nummer eins der Spanier. Hatte er sich bis dahin noch hinter David de Gea halten müssen, wird der 25-Jährige sein Land aller Voraussicht nach als Nummer eins in das Turnier führen. So hatte es der Keeper von Athletic Bilbao auch schon bei der EM getan.
2. Abwehr
In der spanischen Abwehrreihe könnte es auf der linken Seite zur Ablösung von Jordi Alba kommen. Verzichtet Enrique auf die Erfahrung des 33-Jährigen, sollte dort Valencias José Gaya auflaufen. Auf der rechten Seite streiten sich Cesar Azpilicueta und Daniel Carvajal um den Startelfplatz. Auch Marcos Llorente ist eine Alternative.
Im Zentrum ist der Konkurrenzkampf ebenfalls groß. Das zu erwartende Innenverteidiger-Duo setzt sich vermutlich aus Pau Torres und Eric Garcia zusammen. Zwar gibt es noch weitere Kandidaten, wie etwa Inigo Martinez , doch ist das nun einmal die Kaderbreite des Teams, aus dem Enrique seine Favoriten herausnehmen muss.
3. Mittelfeld
Das Mittelfeld der Spanien-Auswahl bedeutet eine gute Mischung aus Erfahrung, junger Unbekümmertheit und viel Talent. Namentlich sticht zwar allen voran Sergio Busquets nach wie vor heraus. Der Taktgeber noch immer ein enorm wichtiger Spieler, doch ist Rodri inzwischen die bessere Wahl. Daneben sollte Pedri gesetzt sein.
Die dritte Position wechselte in der jüngeren Vergangenheit oft. Mit Gavi steht ein 18-jähriges Mega-Talent bereit. Zuletzt wurde er als bester Nachwuchsspieler geehrt.
4. Sturm
Der spanische Sturm setzt sich aus zwei Flügelspielern und dem zentralen Angreifer zusammen. Ein Posten auf den Außenbahnen, auf der rechten Seite, ist an Ferran Torres vergeben. Den linken Counterpart gibt Ansu Fati, auch wenn Enrique gerne auf Pablo Sarabia setzt. Die Alternativen heißen Dani Olmo und Marco Asensio, die im Verlauf des Turniers noch eine gewichtige Rolle spielen könnten.
Im Angriff dürfte Alvaro Morata stehen. Er ist zwar gewiss nicht unumstritten, weder bei den Fans noch bei den TV-Experten in Spanien. Allerdings hat er immer wieder bewiesen, dass das Team ihn braucht.
Die beste Spanien-Aufstellung im Überblick:
Im 4-3-3 (v.l.n.r.): Unai Simon - José Gaya, Eric Garcia, Pau Torres, Cesar Azpilicueta - Rodri, Pedri, Gavi - Ansu Fati, Ferran Torres, Alvaro Morata
Fazit:
Wie schon so häufig in der Vergangenheit, geht Spanien mit einem qualitativ sowie quantitativ starken Kader in diese Weltmeisterschaft. Luis Enrique könnte zahlreiche Positionen gleich doppelt besetzen, ohne einen größeren Qualitätsverlust hinnehmen zu müssen.
Wenn die Ballbesitz-Maschine wieder ins Rollen kommt und es dabei weiterhin schafft, sich pro Spiel mehrere Großchancen herauszuspielen, wird es auch mit dem oftmals kritisierten Morata keine größeren Sorgen geben. Wer das Team zuletzt und in den letzten Jahren beobachtet hat, der weiß: Spanien wird zurecht zu den Favoriten dieses Turniers zählen, muss aber wieder an Konstanz gewinnen. Zu häufig geriet das Team ins Stolpern - bei einer WM kann das auch ein vergleichsweise frühes Aus bedeuten.
Kurzum: Spanien hat gute Chancen, mindestens bis ins Halbfinale zu kommen. Das gibt die Qualität der Mannschaft sowie die Breite des Kaders einfach her. Insgesamt wäre es allerdings auch kein allzu großer Schock, wenn es hier und da Probleme geben sollte. Enrique wird darum bemüht sein, seine Elf möglichst stabil und selbstbewusst in die Spiele zu schicken.