Warum Cristiano Ronaldo gegen die Schweiz nur auf der Bank sitzt
Von Yannik Möller
Portugal wird im Achtelfinale gegen die Schweiz ohne Cristiano Ronaldo antreten - zumindest was die Startelf betrifft. Für den Bankplatz des Weltstars gibt es aber mehrere Gründe. Sein Trainer etwa zeigte sich zuletzt ziemlich enttäuscht von CR7.
Bei einer Weltmeisterschaft auf einen wichtigen Spieler und eine Führungskraft zu verzichten, ist eine absolute Ausnahme. Immerhin ist das Turnier so wichtig und bedeutsam, dass die Trainer kaum rotieren und stets jeden noch so kleinen Vorteil ausnutzen wollen.
Das ist Cristiano Ronaldo normalerweise auch für Portugal. Wenngleich er in den bisherigen drei Partien nur einmal getroffen hat, und das per Elfmeter, so stand er doch jedes Mal als unangefochtener Kapitän in der Startelf. Diesen Lauf hat Nationaltrainer Fernando Santos nun unterbrochen - ausgerechnet im ersten K.o.-Spiel gegen die Schweiz.
Santos setzt Ronaldo auf die Bank: Strafe für den Südkorea-Vorfall?
Wenn die Partie angepfiffen wird, sitzt CR7 auf der Bank - womit er gewiss nicht zufrieden sein wird. Soviel dürfte klar sein.
Die Hintergründe sind ebenfalls interessant. Als ausschlaggebender Grund dürfte wohl der Vorfall vom vergangenen Freitag heranzuziehen sein. Ronaldo hatte einen Mitspieler nach dem Spiel gegen Südkorea verbal angegangen. Dazu hatte ihm seine Auswechslung nicht gefallen. Bei Trainer Santos hatte das für viel Unverständnis gesorgt.
"Das hat mir überhaupt nicht gefallen", betonte er zuletzt (via sportschau). "Aber diese Dinge werden intern gelöst, und dann geht es weiter. Alle sind auf das Spiel konzentriert."
Was sich zunächst so anhörte, als hätte es schlussendlich doch nur den erhobenen Zeigefinger gegeben, scheint nun den Bankplatz als Folge zu haben.
Umfrage in Portugal: Fans wollen Ronaldo nicht in der WM-Startelf
Was ebenfalls für einen faden Beigeschmack sorgt: Die größte Sportzeitung in Portugal, die a bola, hatte in einer Umfrage gefragt, ob Ronaldo aus der Startelf fliegen sollte. Das deutliche Resultat (via Bild): 70 Prozent der Leser würden den 37-Jährigen gegen die Schweiz ebenfalls nicht starten lassen. Die Entscheidung des Coaches wird in der Heimat also auf viel Zustimmung stoßen.
Diese Umfrage dürfte zwar auch rund um die Nationalmannschaft bekannt geworden sein, doch ist wohl nicht davon auszugehen, dass Santos seine Startelf anhand von derartigen Resultaten auswählt. Und dennoch zeigt es, dass CR7 auch in der Portugal-Elf längst nicht mehr unumstritten ist.