WM-Playoffs: Diese europäische Topelf droht die WM in Katar zu verpassen
Von Dominik Hager
Die WM-Playoffs stehen an und schon jetzt ist klar, dass einige Legenden und Top-Stars nicht am Turnier in Katar teilnehmen werden. Dies liegt insbesondere am wohl bevorstehenden Kracher zwischen Portugal und Italien. Doch auch andere Nationen haben Stars in ihren Reihen, die den Sprung zur WM verpassen könnten.
1. Gianluigi Donnarumma
Die Nummer eins Italiens war der gefeierte Held beim EM-Titel im Vorjahr. Der Keeper war nicht nur im Elfmeterschießen grandios, sondern das ganze Turnier über stark. Demzufolge hat er die Auszeichnung zum Spieler des Turniers auch zurecht bekommen.
Obwohl es für den Schlussmann bei PSG noch nicht ideal läuft und er mitunter am Ausscheiden aus der Königsklasse beteiligt war, würde ohne den langjährigen Milan-Torwart schon etwas fehlen.
2. Leonardo Bonucci
Der Abwehrspieler von Juventus Turin ist schlichtweg eine Legende. Der Italiener verfügt über eine überragende Spielintelligenz und ein herausragendes Stellungsspiel. Zudem ist er für einen Innenverteidiger technisch enorm stark und nutzt seine fußballerischen Fähigkeiten im Aufbauspiel.
Der 34-Jährige hat zwar nie die Champions League gewonnen, mit Juve allerdings neun Meisterschaften eingefahren. Mit dem EM-Triumph im Vorjahr, bei dem Bonucci überragend war, hat er sich endgültig in den Geschichtsbüchern Italiens verewigt.
3. Rúben Dias
Rúben Dias gehört trotz seines noch jungen Alters zu den abgeklärtesten, komplettesten und besten Verteidigern der aktuellen Zeit. Der Portugiese ist seit einiger Zeit Abwehrchef mit Manchester City und führt auch in dieser Saison ein fast perfekt funktionierendes Abwehr-Bollwerk an. In der Spielzeit 2020/21 wurde er trotz der gewaltigen Konkurrenz sogar zum Premier-League-Spieler der Saison ausgezeichnet.
Der ganz große Erfolg mit der Nationalmannschaft fehlt dem grandiosen Innenverteidiger allerdings noch. Beim EM-Triumph 2016 stand der heute 24-Jährige noch nicht im Kader.
4. Giorgio Chiellini
Chiellini ist der rustikale Gegenpart zum deutlich eleganteren Bonucci. Mit seiner harten und kompromisslosen Zweikampfführung am Boden und in der Luft gehört der inzwischen 37-Jährige zu den gefürchtetsten Verteidigern überhaupt.
Wer auf diesen Abwehr-Brocken zuläuft, würde vermutlich am liebsten kehrtmachen. Chiellini hat wie Bonucci neun Meisterschaften vorzuweisen und gewann die EM 2021.
Beim italienischen Weltmeistertitel war Chiellini wie Bonucci noch nicht mit dabei. Das Turnier in Katar wäre definitiv die letzte Möglichkeit, einen WM-Titel einzuheimsen.
5. Jorginho
Jorginho erlebte mit dem Champions-League-Sieg mit Chelsea und dem Europameistertitel mit Italien ein unfassbares Jahr 2021. Dank seiner Leistungen und vor allem seiner Titel wurde er sogar als "UEFA Fußballer des Jahres" ausgezeichnet. Zwar kann man über diese Auszeichnung definitiv streiten, jedoch ist der Spieler schon ein zentraler Faktor im Klub und der Nationalmannschaft.
Das Jahr 2022 droht sowohl mit Italien als auch mit Chelsea nicht ganz so gut zu werden. Das Verpassen der WM wäre ein wenig wie die harte Landung in der Realität. So ein Jahr wie 2021 wird für Jorginho wohl einmalig bleiben.
6. David Alaba
David Alaba hat mit seinen Österreichern noch nie eine WM erreicht. Angesichts der dürftigen Quali-Ergebnisse stehen die Chancen auf dem Papier auch nicht so wahnsinnig hoch.
Alaba wird dennoch zeigen wollen, dass er auch mit der Nationalmannschaft Großes leisten kann. Der Linksfuß wird in seiner Heimat ja gerne mal dafür kritisiert, für Österreich nicht so stark zu sein wie im Klub-Fußball. Womöglich liegt das daran, dass der Real-Star immer wieder auf anderen Positionen ran muss.
Im Vereinsfußball sind seine Erfolge schließlich nicht von der Hand zu weisen. Zehn Meisterschaften und zwei Champions-League-Siege mit dem FC Bayern sprechen Bände.
7. Bernardo Silva
Bernardo Silva steht beispielhaft für die unglaubliche Spielkunst von Manchester City. Der offensive Mittelfeldspieler wird technisch höchstens von einer Hand voll Spielern übertroffen, kann geniale Pässe spielen und sich auch in Dribblings behaupten.
Silva wurde einmal zum Premier-League-Spieler der Saison ausgezeichnet und dreimal Meister. Mit der Nationalmannschaft wartet er noch auf den großen Triumph. Dem Europameister-Kader von 2016 gehörte der torgefährliche Mittelfeldspieler noch nicht an.
8. Bruno Fernandes
Bruno Fernandes ist der Hauptgrund dafür, dass Spiele von Manchester United in den letzten Jahren ab und an noch ansehbar waren.
Der Portugiese ist ein klassischer Zehner, der herausragende Pässe und Schüsse vorzuweisen hat und bei Standards gefährlich wird. Folgerichtig sind seine Scorer-Werte in der Premier League seit Jahren überragend, selbst wenn seine aktuelle Saison nicht ganz so stark ist.
Enttäuschend lief für den 27-Jährigen insbesondere die vergangene EM, bei der der brillante Fußballer überhaupt nicht abliefern konnte. Diese Delle wird er jetzt wieder wettmachen wollen.
9. Cristiano Ronaldo
Was soll man zu Ronaldo noch groß sagen? Fünf Champions-League-Siege, sieben Meisterschaften in England, Italien und Spanien und fünf Ballon d'Or-Auszeichnungen sprechen Bände. Neben Messi ist CR7 der größte Kicker des 21. Jahrhunderts.
Der 37-Jährige konnte zudem mit Portugal den Europameistertitel einfahren, wo er im Finale jedoch verletzt raus musste und mehr als Coach und Antreiber von der Seite, denn als Spieler glänzen konnte.
Der einzige ganz große Titel, der Ronaldo noch fehlt, ist der WM-Titel. Das Turnier in Katar bietet für den Mega-Knipser zu sehr großer Wahrscheinlichkeit die letzte Chance.
10. Zlatan Ibrahimovic
Zlatan Ibrahimovic hat - neben seinen 13 Meisterschaften in vier verschiedenen Ligen - international betrachtet nur einen Europa-League-Sieg vorzuweisen. Dem Selbstvertrauen des 40-jährigen Mittelstürmers hat das aber, wie wir wissen, nicht im geringsten geschadet.
Der schwedische Nationalspieler verfügt trotz seines Alters über eine gute Athletik und ist trotz seiner Größe technisch herausragend. Sein Abschluss und Kopfballspiel sind ohnehin über jeden Zweifel erhaben.
Das ganz große Problem ist jedoch, dass er seine Qualitäten aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit nur selten zeigen kann. Eine WM-Teilnahme mit Schweden würde dem zwölfmaligen schwedischen Fußballer des Jahres wohl eine letzte große Bühne bieten.
11. Robert Lewandowski
Robert Lewandowski wird nicht zu Unrecht von einigen Experten als bester Fußballer der Welt bezeichnet, wenngleich ihm die Ballon d'Or-Trophäe verwehrt blieb. Immerhin blieb der Pole aber bei der FIFA-Wahl vorne und konnte in der Bundesliga mit 41 Saisontoren den Rekord von Gerd Müller knacken.
Kein anderer Stürmer ist dieser Tage so torgefährlich wie Lewandowski, der es in der Nationalmannschaft aber natürlich schwerer hat. Ähnlich wie Zlatan Ibrahimović hat der 128-malige Nationalspieler kaum eine Chance auf den WM-Titel. Dabei sein möchte der 33-Jährige natürlich dennoch unbedingt.
Ohne den überragenden Angreifer würde auch etwas fehlen.