WM-Playoffs: Portugal und Polen lösen Tickets für Katar 2022
Von Jan Kupitz
Die WM in Katar findet mit Cristiano Ronaldo und Robert Lewandowski, aber ohne Zlatan Ibrahimovic statt! Während CR7 und seine Portugiesen das Playoff-Finale gegen Nordmazedonien glanzlos, aber verdient gegen Nordmazedonien gewannen, setzten sich die Polen gegen Schweden durch.
Portugal-Nordmazedonien 2:0
Tore:
1:0 Fernandes (32.)
2:0 Fernandes (65.)
Nach dem Coup gegen Italien ist Nordmazedonien das Fußballwunder - nämlich eine Qualifikation für die WM 2022 - nicht geglückt. Obwohl die Gäste sich in Portugal gut verkauften und dem Europameister von 2016 durchaus ein paar Probleme bereiteten, hatten sie letztlich mit 0:2 das Nachsehen.
Ausgerechnet ein schlimmer Fehlpass von Kapitän Ristovski leitete die nordmazedonische Niederlage ein: Nach einer knappen halben Stunde passte er den Ball im Spielaufbau in die Füße von Fernandes, der nach Doppelpass mit Ronaldo cool zum 1:0 traf. Ein bitteres und vor allem vermeidbares Gegentor aus Sicht der Gäste, die bis dahin richtig gut mitgehalten hatten und nicht nur defensiv gut standen, sondern auch nach vorne immer wieder kleinere Nadelstiche setzten.
Jota hatte vor dem Pausenpfiff die Chance auf das 2:0, traf aus spitzem Winkel jedoch nur das Außennetz des leeren Tores.
Erneut Fernandes machte es in der zweiten Hälfte besser. Wieder verlor Nordmazedonien den Ball in der Vorwärtsbewegung, wieder schalteten die Portugiesen schnell um. Nach einer traumhaften Hereingabe von Jota blieb der United-Star eiskalt und verdoppelte per Direktabnahme die Führung. Die Entscheidung und damit das WM-Ticket für Portugal!
Den Iberern reichte eine solide Leistung - die ganz große Show oder Dominanz zeigte Portugal gegen den Underdog (wie schon gegen die Türkei) nicht. Bis zur WM in Katar hat das Team von Santos noch ein gutes Stück Arbeit vor sich.
Polen-Schweden 2:0
Tore:
1:0 Lewandowski (49.,Elfmeter)
2:0 Zielinski (72.)
Ähnlich wie Portugal zeigten auch die Polen in ihrem Playoff-Finale keine komplett überzeugende Leistung, lösten dennoch das WM-Ticket.
Schweden hatte über weite Strecken der ersten Hälfte etwas mehr vom Spiel und vor allem die besseren Chancen. Forsberg (19.) und Kulusevski (20.) tauchten sehr gefährlich vor dem Gehäuse von Szczesny auf, brachten die Kugel jedoch nicht über die Linie. Nach dem Wiederanpfiff war es erneut Kulusevski (47.), der seinen ehemaligen Juve-Kollegen Szczesny testete.
Lewandowski, der große Hoffnungsträger der Polen, blieb hingegen ziemlich blass - die Schweden verstanden es, den Torjäger vom Spiel zu isolieren und kaltzustellen.
Erst in der 49. Minute hatte Lewy seine erste große Szene - nachdem Krychowiak im schwedischen Strafraum vom ungestümen Karlström gefoult worden war, übernahm der Bayern-Star die Verantwortung und traf vom Punkt sicher zur Führung.
Die Skandinavier zeigten sich vom Rückstand jedoch unbeeindruckt und blieben weiter das bessere Team. Forsbergs Abschluss aus kurzer Distanz wurde von Szczesny stark pariert, die anschließende Ecke köpfte Lindelöf knapp am Kasten vorbei (58.). Der kurz zuvor eingewechselte Svanberg hatte in der 68. Minute die nächste Chance für die Schweden, scheiterte jedoch ebenfalls an Szczesny.
Der Ausgleich wäre längst verdient gewesen, doch stattdessen sorgte Zielinski auf der Gegenseite für die Entscheidung. Danielsson verlor den Ball als letzter Mann an den Napoli-Spielmacher, der allein auf das schwedische Tor zulief, die Nerven behielt und das 2:0 markierte. Ein Treffer komplett gegen den Spielverlauf, der aber seine Wirkung zeigte.
Mit dem 2:0 im Rücken war Polen plötzlich obenauf und hätte nach zwei Eckbällen durch Bednarek bzw. Lewandowski sogar noch das dritte Tor erzielen können. Schweden-Keeper Olsen hielt zweimal stark.
Nach vorne ging in der Schlussphase nicht mehr viel für die Tre Kronor - auch der eingewechselte Ibrahimovic schaffte es nicht, der Partie noch einmal eine Wende zu geben. Polen ist bei der WM dabei!
Das letzte WM-Ticket der europäischen Klubs wird erst im Sommer ausgespielt. Aufgrund des russischen Einmarschs wurde das Playoff-Halbfinale der Ukraine gegen Schottland verschoben - der Sieger des Duells trifft im Finale auf Wales und spielt den letzten europäischen Platz für das Turnier in Katar aus.