Lieber Krimi-Wiederholung als WM: TV-Quoten mies wie noch nie
Von Yannik Möller
Bislang gibt es zur Weltmeisterschaft eine klare Tendenz im deutschen Fernsehen: Die bisherigen Spiele der WM in Katar werden deutlich weniger geguckt, als es sonst üblich ist.
Offenbar halten sich zahlreiche Fußballfans an ihr Gelübde, sich die am Sonntag in Katar eröffnete Weltmeisterschaft nicht anzusehen.
Bereits das Eröffnungsspiel zwischen Katar und Ecuador lockte deutlich weniger Zuschauer vor den heimischen TV, als es noch vor vier Jahren der Fall war. Und damals gab es mit dem Duell zwischen Russland und Saudi-Arabien auch nicht gerade einen wahren Klassiker zu sehen.
Zuschauer halten sich vermehrt an den WM-Boykott - vorerst?
Ein erstes Anzeichen von spürbar geringerem Interesse, das sich auch am Montag fortsetzte. Auch der zweite WM-Tag, der erstmals mehrere Gruppenspiele beinhaltete, schnitt im Vergleich schlecht ab.
Lediglich um die 4,3 Millionen Leute schauten laut Bild das Abend-Spiel zwischen den USA und Wales, das zur besten Primetime lief. Wie wenige das sind, wird deutlich, wenn man die Zuschauerzahlen einer Wiederholung von einer "Donna Leon"-Folge von 2013 heranzieht. Das Kontrastprogramm in der ARD schauten etwas mehr als 4,4 Millionen Menschen - also sogar mehr.
Auch die zwei weiteren Partien, England gegen den Iran am frühen Nachmittag (drei Millionen) sowie Senegal gegen die Niederlande (4,2 Millionen) sorgten nicht gerade für eine erhöhte Aufmerksamkeit.
Selbst in Deutschland vergleichsweise uninteressante Spiele bei der WM 2018, wie etwa Marokko gegen Iran, lockte mit etwa sechs Millionen Zuschauern deutlich mehr Menschen vor den TV.
Es sind Vergleiche wie diese, die deutlich machen, dass das Interesse an dem Turnier bislang deutlich kleiner ausfällt, als gewöhnlich.