Warum hat Füllkrug gegen Costa Rica nicht in der Startelf gestanden?
Von Yannik Möller
Gegen ein sehr defensiv stehendes Team aus Costa Rica hatten viele einen Startelf-Einsatz von Niclas Füllkrug erwartet - nicht zuletzt aufgrund seiner guten Form. Hansi Flick entschied sich jedoch gegen 'Lücke' und für Thomas Müller. Was hat zu dieser Entscheidung geführt?
Niclas Füllkrug hat es gegen Costa Rica nicht in die Startelf geschafft. Eine eher überraschende Entscheidung, die Hansi Flick getroffen hat. Wie hätte wohl jemand reagiert, wenn man ihm diese zwei Sätze vor ein, zwei Jahren vorgelesen hätte?
Und doch ist es die Realität. Der Stürmer von Werder Bremen hatte gegen Spanien den so wichtigen 1:1-Ausgleich erzielt und sich rundherum in guter Form und ebenso guter Laune gezeigt.
Viel Lob für Füllkrug: Erneuter Bank-Platz sorgt für Verwunderung
Gerade weil es gegen ein defensives Costa Rica schwer werden würde, sich gute Torchancen zu erspielen, hatten auch einige Experten und Ex-Spieler mit einem Startelf-Einsatz von 'Lücke' gerechnet. Immerhin wäre er auch als guter Zielspieler für Flanken und Standards geeignet.
"Die Entschlossenheit, die hat uns wie auch im Spiel gegen Japan gefehlt. Das hat er gut gemacht", gab es auch von Flick selbst noch ein Lob für Füllkrug. Allerdings hatte sich der Bundestrainer schon vor dem Spiel sehr bedeckt gehalten, was die Aufstellung betrifft. Als einen "netten Versuch" hatte er die Nachfragen bezeichnet. "Das werden wir sehen", äußerte er sich sehr verhalten.
Stattdessen durfte Thomas Müller von Beginn an ran. Die bislang eher formschwache 'Falsche Neun' zeigte sich zuletzt selbst unzufrieden mit der eigenen Ausbeute: "Damit bin ich natürlich nicht zufrieden. Auch wenn ich im Training eigentlich ziemlich treffsicher unterwegs bin..."
Er selbst verwies auf "die Qual der Wahl", die Flick für das Sturmzentrum hat und wollte die Bedeutung dieser Personalentscheidung etwas runterspielen (via Sportbuzzer): "Es geht darum, dass wir die Box gut besetzen. Und da wird nicht nur ein Mann gefragt sein."
Flick erklärt: Deshalb durfte Müller statt Füllkrug ran
Der Mann, der schlussendlich die Entscheidung getroffen hat, erklärte diese dann auch (via merkur): "Thomas gibt der Mannschaft eine gute Stabilität. Gerade beim Anlaufen setzt er die richtigen Signale und ist für uns wichtig."
Daher habe man "nicht zu viel ändern" wollen, wie der Bundestrainer weiter ausführte. "Die Entscheidung war lange offen, doch Thomas ist jemand, der die Mannschaft immer pusht und extrem wichtig für die Mannschaft ist."
Auch Oliver Bierhoff äußerte sich zur Pro-Müller-Wahl. "Wir haben uns für etwas Kontinuität im Angriff entschieden. Für die Trainer war es schon eine schwere Entscheidung, weil Niclas einen tollen Einstand hatte. Thomas ist aber ein unglaublich erfahrener Spieler, der die Mannschaft führt", betonte auch er den Wunsch nach eher wenigen Veränderungen in der Aufstellung.