WM-Auslosung: Spanien und Japan? Reizvoll und machbar!

Spaniens Nationaltrainer Luis Enrique (links) und DFB-Coach Hansi Flick im Gespräch
Spaniens Nationaltrainer Luis Enrique (links) und DFB-Coach Hansi Flick im Gespräch / David Ramos/GettyImages
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Dass es aus der Lostrommel nur Gutes für die deutsche Nationalmannschaft geben kann, war bereits im Vorfeld in Stein gemeißelt. Lothar Matthäus zog die Gegner – und lieferte. Mit Spanien, Japan und dem Sieger des Duells Costa Rica gegen Neuseeland hat der Rekordnationalspieler der Bundesrepublik die perfekten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Weltmeisterschaft in Katar gelegt.


Mit Spanien wartet ein mit Weltklassespielern gespickter Kader auf die Mannschaft von DFB-Trainer Hansi Flick. Alte Haudegen um Kapitän Jordi Alba, Cesar Azpilicueta oder Dani Carvajal, Kicker im besten Alter wie Marcos Llorente, Rodri oder Ayermic Laporte und die Riege der jungen Wilden, angeführt von den beiden Barca-Megatalente Pedri und Gavi: La Furia Roja ist ein harter Prüfstein für Deutschland.

Denn neben den herausragenden Einzelkickern hat Trainer Luis Enrique mittlerweile wieder eine Einheit zusammen, die das Tiki-Taka verinnerlicht hat. Einziger Schwachpunkt: das Sturmzentrum. Während in Spaniens Hochzeit mit Fernando Torres ein Angreifer mit Knipserqualitäten im Zentrum agierte, reicht Alvaro Morata nicht an die Klasse von Torres heran. Bei Juventus markierte er in der aktuellen Saison acht Treffer in 29-Serie-A-Partien, in der Königsklasse steht sein Torkonto bei zwei Treffern aus sieben Spielen: Keine Zahlen, vor denen die Flick-Elf in Schockstarre verfallen dürfte.

Dennoch: Mit Blick auf potenziell exzessiven Ballbesitz wird Spanien ein perfekter Stresstest für die deutsche Auswahl. Vor allem Resilienz ist gefragt, die Fähigkeit, Stress auszuhalten und zu überstehen. Gelingt das, könnte es ein wichtiger Fingerzeig für den Rest des Turniers werden.

Wichtig ist es in einem Turnier zudem, Erfolgserlebnisse zu landen. Da kommt Japan ins Spiel. Denn bei allem Respekt: Das ist ein Pflichtsieg. Mit Linksaußen Takumi Minamino steht immerhin ein Profi vom Klopp-Klub FC Liverpool in den Reihen des Landes aus dem fernen Osten. Doch selbst der prominenteste Fußballer des Landes spielt keine große Rolle: 86 Minuten Premier-Legaue-Luft schnupperte der 27-Jährige gerade einmal. Bekannt dürfte hiesigen Fußball-Fans noch Wataru Endo sein, Kapitän und Stammkraft beim VfB Stuttgart. Neben dem defensiven Mittelfeldspieler gilt Takefusa Kubo noch als japanische Fußballhoffnung, der einst bei Barca ausgebildet wurde und später von Real Madrid unter Vertrag genommen wurde. Zwar ist er aktuell für RCD Mallorca regelmäßig in La Liga im Einsatz, zwei Scorerpunkte nach 20 Ligaspielen klingen aber auch mit Blick auf die Zukunft eher nach spanischer Provinz denn nach fußballerischem Hochadel a la Real Madrid.

Nicht schwieriger dürfte der dritte Gegner werden. Costa Rica verfügt mit Torwart Keylor Navas von Paris St. Germain immerhin über einen klangvollen Namen – Neuseeland kann dagegen nicht mit Prominenz aufwarten. Das bekannteste Gesicht dürfte noch Chris Wood sein, im Winter vom neureichen England-Verein Newcastle für die stolze Summe von 30 Millionen Euro unter Vertrag genommen. Costa Rica oder Neuseeland dürfte als Schmiermittel für eine gut geölte deutsche Nationalmannschaft herhalten.

Die WM-Gruppe bietet somit den perfekten Mix aus Anspruch und Gegner für das Steigern des Selbstvertrauens. Losfee Lothar Matthäus dürfte die Kugeln ganz nach dem Geschmack von Hansi Flick aus der Trommel geholt haben.

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