Witsel stellt sich hinter Favre: "Zweiter Platz ist keine Schande"
Von Stefan Janssen

Ist Lucien Favre noch der richtige Trainer für den BVB? Axel Witsel jedenfalls stellte sich bei Sport1 klar hinter seinen Trainer. Zudem kündigte er an, die Bayern in der kommenden Saison wieder attackieren zu wollen.
Borussia Dortmund musste sich in der laufenden Saison wieder einmal dem FC Bayern geschlagen geben und wird sie erneut als Vizemeister beenden, generell bleibt der BVB titellos. Mats Hummels stellte am vergangenen Samstag nach dem Spiel in Leipzig klar, dass in der kommenden Saison die Meisterschaft erneut das Ziel sein müsse. Was zwangsläufig wieder einmal zur Trainerfrage geführt hat: Kann Lucien Favre die Dortmunder zum Meister machen?
Axel Witsel jedenfalls stellte sich in einem Sport1-Interview klar hinter seinen Trainer: "Wir haben unter Lucien Favre in zwei Jahren rund 150 Punkte geholt - das wäre für jede Mannschaft der Welt ein Top-Ergebnis! Er ist auch, wenn ich richtig informiert bin, der BVB-Trainer mit dem historisch besten Punkteschnitt." Auch den gebrochenen Torrekord der Borussen in dieser Saison führte der Belgier als Pro-Favre-Argument an. "So furchtbar viel verkehrt kann er also nicht gemacht haben."
Mit dieser Meinung steht Witsel wohl nicht alleine da; zumindest ist sich der 31-Jährige sicher, dass auch der Rest der Mannschaft weiterhin zu Favre hält: "Ich bin überzeugt, dass sie im gesamten Team kaum jemand finden würden, der Zweifel an seiner Fußballkompetenz hat!"
Neben Hummels zeigte sich auch Julian Brandt nicht zufrieden mit dem zweiten Tabellenplatz, Witsel aber hat kein Problem damit: "In einer so starken Liga wie der Bundesliga, in der auch Mannschaften wie Leipzig, Leverkusen oder Mönchengladbach immer stärker werden, ist auch ein zweiter Platz keine Schande - und jedes Finish innerhalb der Champions-League-Plätze ist erstmal ein gutes Ergebnis."
"Wir werden die Bayern weiter attackieren"
Auf Dauer ist aber auch Dortmunds Mittelfeldmotor nicht damit zufrieden, er möchte am liebsten so schnell wie möglich einen Titel gewinnen. "Wir werden die Bayern jedenfalls wieder attackieren", sagte Witsel offensiv. "Aber dazu wird wohl auch gehören müssen, sie in den direkten Duellen zu besiegen. Vergangene Saison ist uns das im Hinspiel in der Hinrunde gelungen, seither nicht mehr. Das gehört zur Wahrheit auch dazu."
Generell sei es nicht zufriedenstellend, dass so viele wichtige Spiele wie auch im DFB-Pokal oder im Achtelfinale der Champions League nicht gewonnen werden konnten. "Wir müssen zwingend daraus lernen und es bei nächster Gelegenheit besser machen. Das muss das Ziel sein, dieser Lernprozess gehört auf dem Weg zu einer richtig großen Mannschaft dazu", erklärte Witsel. Teams wie Bayern oder Paris hätten zwar bessere wirtschaftliche Möglichkeiten, "das ändert aber nichts daran, dass wir im DFB-Pokal hätten liefern müssen."