Wird's eng für Ole Werner? Werder nach Tor-Spektakel in Darmstadt bedient - Die Stimmen zum Spiel
- Werder Bremen verliert mit 4:2 beim SV Darmstadt
- Lilien führten zeitweise mit 4:0
- Stimmen zum Spiel
Von Oscar Nolte
Der SV Werder Bremen hat den nächsten Rückschlag in der Saison erlitten. Beim SV Darmstadt lagen die Grün-Weißen zeitweise mit 4:0 zurück, verloren die Partie schließlich mit 4:2. Für Ole Werner könnte das Eis langsam dünn werden. Die Stimmen zum Spiel.
Werder Bremen bleibt defizitär, in viel zu vielen Bereichen. Gegen gut eingestellte Darmstädter ließ die Mannschaft von Ole Werner einiges vermissen, was es in der Bundesliga einfach braucht. Darmstadt ging am Böllenfalltor bereits nach vier Minuten in Führung, legte in der 24. Minute das 2:0 nach. Nur vier Minuten nach dem Seitenwechsel erhöhten die Lilien auf 3:0, per Handelfmeter nach 70. Minuten auf 4:0.
Dass Bremen nochmal in die Partie fand - Deman traf nach schöner Flanke von Weiser in der 70. Minute zum 4:1, der aufgerückte Veljkovic in der 78. auf 4:2 - ist nahezu das einzig Positive, dass Werder an diesem Abend mitnehmen kann. Ein weiterer Lichtblick war der eingewechselte Keita, der sehr gute Ansätze zeigte und das Mittelfeld nachhaltig auf ein anderes Niveau heben könnte.
Allzu viel Energie entwickelte Grün-Weiß durch die beiden Anschlusstreffer allerdings auch nicht mehr, obgleich der eingewechselte Kownacki per Kopf sogar noch das 4:3 hätte machen müssen. Dann hätte das Spiel endgültig kippen können, verdient hätten sich das die Norddeutschen nicht. So bleibt der erste Saison-Sieg für Darmstadt in der Bundesliga, Werder hingegen bleibt in gefährlichen Tabellenregionen. Für Cheftrainer Ole Werner könnte es langsam eng werden.
Werder Bremen verliert deutlich beim SV Darmstadt: Die Stimmen zum Spiel
Ole Werner:
"Das war ganz weit weg von dem, was wir spielen wollten. Der Zwischen- und Endstand sind hochverdient. Wir sind mit der Emotionalität und Intensität des Gegners nicht klargekommen und haben keinen Moment gefunden, uns in das Spiel reinzuarbeiten. Wir brauchen in Spielen mit negativen Spielverläufen zu lange, um eine Antwort zu geben. Diese Stabilität müssen wir uns erarbeiten."
Marvin Ducksch:
"Wenn du erst nach dem 1:4 anfängst Fußball zu spielen, ist die Niederlage absolut verdient. Nach einem guten Comeback in der letzten Woche stehen wir wieder mit vier Gegentoren hier. Wir haben den Gegner gut analysiert, die Räume, die wir ausgemacht haben aber einfach nicht bespielt. Wenn wir uns solche Gegentore fangen, wird es schwer in dieser Liga Punkte zu holen."
Milos Veljkovic:
"Wir waren von der ersten Minute an nicht da, das ist unerklärlich. Die Niederlage ist hochverdient. Wenn wir so verteidigen, verlieren wir jedes Spiel. Wir haben letzte Woche gezeigt, dass wir es anders können. Wir wussten, dass es in den Resultaten Schwankungen gibt – die darf es aber nicht beim Einsatz und der Laufbereitschaft geben."
Christian Groß:
"Wir wussten, dass es hier heiß hergeht, haben es aber gar nicht geschafft, im Spiel zu sein. Das war in den letzten beiden Auswärtsspielen definitiv zu wenig und das müssen wir verändern. Wir haben den Fuß heute viel zu spät in die Tür bekommen."
Clemens Fritz (Sportlicher Leiter SVW):
"Wir sind alle sehr enttäuscht. Wir wussten, was auf uns zukommt. Die Leistung war 70, 75 Minuten nicht unser Anspruch. Wenn die Intensität und die Handlungsschnelligkeit fehlt und du in der Summe zu viele Fehler machst, dann ist es am Ende einfach zu wenig."
Torsten Lieberknecht:
"Heute ging es um die Aktivität. Wir mussten mehr in die Risikobereitschaft gehen, um weniger ins Denken zu kommen. Das war ausschlaggebend, dass uns das gelungen ist. Auch wenn es in den letzten 20 Minuten sehr nervenaufreibend war, weil wir dann wieder was verteidigen mussten. Das haben wir heute mit dem nötigen Glück geschafft. Es ist ganz erleichternd, dass wir den Dreier geholt haben, weil es für die Jungs wichtig ist."
Tobias Kempe:
"Da fällt schon was von der Last ab. Wir haben echt viel investiert und hatten in der letzten Zeit viele Rückschläge. Wir waren immer dran und es hat das letzte Quäntchen Glück gefehlt und die Überzeugung, das Spiel auch über die Runden zu bringen. Heute war es sehr verdient. Wir haben Vollgas gegeben, alles rausgehauen und am Ende auch verdient gewonnen."
Tim Skarke:
"Für uns war es wichtig, dass wir mit einem Sieg vom Platz gehen. Wir haben in der ersten Halbzeit gesehen, was für eine Power wir entwickeln können. Es ist wichtig, wie wir anlaufen, dass wir aggressiv sind. In der ersten Halbzeit haben wir es hervorragend gemacht. Beim Tor [zum 2:0] war vor allem der erste Kontakt sehr wichtig, dass ich zum Tor komme. Wenn ich den Ball so habe, weiß ich, was ich machen muss."
Fabian Nürnberger:
"Ich war letzte Woche krank, bin erst wieder eingestiegen in dieser Woche. Ich verstehe mich mit Tim (Skarke, Anm.) auch neben dem Platz gut, deswegen hat es mich gefreut, mit ihm zusammen zu spielen. Der erste Sieg war wichtig, weil wir beim 2:4 noch Flashbacks an Gladbach bekommen haben."
Stimmen via DAZN, Werder.tv und hessenschau