"Wir sind im Angriffsmodus": Seoane peilt Gladbach-Entwicklung á la VfB an
Von Yannik Möller
Für die neue Saison für Borussia Mönchengladbach hat sich Gerardo Seoane mit dem VfB Stuttgart ein interessantes Vorbild ausgesucht. Dabei geht es aber keineswegs darum, dass er die Fohlenelf nun auch zum überraschenden Vizemeister machen möchte, sondern um die grundsätzliche Herangehensweise der Schwaben.
"Stuttgart hat zwar vor der vergangenen Saison den ein oder anderen sinnvollen Transfer gemacht, hatte aber vor allem im eigenen Kader schon viel Potenzial, das einfach Zeit brauchte, um sichtbar zu werden", erklärte er im Interview mit der Sportbild.
Diesen Ansatz scheint der Cheftrainer nun auch mit seiner Borussia verfolgen zu wollen. Er ist sich sicher: Die Mannschaft ist zu viel mehr fähig als zu dem, was sie in der letzten Saison gezeigt hat. Nur um Haaresbreite wurde die Relegation hinter sich gelassen. Zwischenzeitlich war sogar ein Abrutschen in den Abstiegskampf kein allzu weit entferntes Thema.
"Wir sorgen gerne für eine positive Überraschung, keine Frage", würde sich Seoane auch über eine tabellarisch deutliche Verbesserung freuen. Er führte aus: "Wir wollen es mit unserem Weg schaffen und nehmen einen neuen Anlauf. Je schneller es nach oben geht, desto besser."
Dabei möchte Seoane unter anderem auf das schon "gute Umschaltspiel" setzen, das bereits zur Vorsaison funktioniert hat. Zudem habe man "viele Treffer durch viele verschiedene Schützen" erzielen und zudem "eine überdurchschnittliche Qualität bei Standards" vorweisen können. Das sind allesamt Aspekte, die nicht vergessen, sondern in die neue Saison transportiert und noch weiter verbessert werden sollen.
Seoane sieht seine Mannschaft "im Angriffsmodus"
Hinsichtlich der ebenso angedachten wie notwendigen Verbesserungen geht es aber auch um den Trainer selbst. Darauf angesprochen, dass er selbst einmal sagte, dass auch ein Coach immer mal wieder sein Gesicht verändern müsste, erklärte Seoane: "Ich frage mich jede Woche aufs Neue, was meine Mannschaft jetzt braucht. Braucht sie mehr Lob? Braucht sie mehr klare Richtlinien? Braucht sie mehr Spaß? Mein Gesicht und das des Trainerteams wird es sein, noch mehr Zuversicht auszustrahlen und zu zeigen: Wir sind im Angriffsmodus und können mit unseren Möglichkeiten besser performen als vergangene Saison."
Dass er aufgrund der Vorsaison auch selbst in der Kritik stand und nun auch zum Saisonstart liefern muss, sei für ihn keine Überraschung. Schließlich sei niemand zufrieden gewesen. "Und natürlich bin ich mir als Trainer auch bewusst, dass ich Resultate liefern muss", gab er offen zu. Angst um seinen Trainerposten bei der Borussia habe er jedoch nicht gehabt, "weil wir immer eng und offen miteinander kommuniziert haben".
Wenn er sich für die bevorstehende Saison eine Schlagzeile aussuchen dürfte, die das Gladbach-Jahr beschreiben soll, würde er wie folgt wählen: "Der eingeschlagene Weg von Borussia geht in die richtige Richtung."
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