Will Pollersbeck weg? HSV droht Torwart-Chaos!

Auch das noch: Laut der BILD ist Julian Pollersbeck auf der Suche nach einem neuen Verein. Von Dieter Hecking im Saisonendspurt noch zur Nummer eins befördert, deutet sich nun eine weitere Baustelle im Kader des HSV an. Erst kürzlich wechselte Pollersbeck seine Berateragentur, die nun Bewegung in die Sache bringen könnte.

Lange musste Julian Pollersbeck sich mit einem Platz auf der Tribüne begnügen, bevor der 25-Jährige in der Endphase der Saison wieder zwischen die Pfosten durfte. Im Vorfeld der vergangenen Saison wurde der ehemalige U21-Europameister aus disziplinarischen Gründen sogar zur Nummer drei degradiert - eine unbefriedigende Situation für den Keeper, der regelmäßig mit seiner Einstellung zu kämpfen hat.

Eins ist jedoch klar: Wenn Pollersbeck geht, dann bräuchte der HSV definitiv Ersatz. Dieser Ersatz könnt eine Lawine in der Hansestadt auslösen.

Neuer Berater = neuer Verein?

Julian Pollersbeck hatte in den vergangenen Jahre einige verschiedene Berater an seiner Seite. Zeitweise stand der Torhüter bereits vor einem Wechsel ins Ausland, finalisiert wurde jedoch nichts.
Nach der Trennung von Berater Roman Rummenigge, versuchte der Vater Pollersbecks sein Glück als juristischer Beistand seines Sohnes, allerdings ohne durchschlagenden Erfolg. Nun heuerte der 25-Jährige bei der Agentur "ROGON" an, die zu den größten und renommiertesten Deutschlands gehört.

Um mit einem Klienten Geld zu verdienen, ist entweder eine Vertragsverlängerung oder ein Wechsel nötig. Aktuell läuft das Arbeitspapier Pollersbecks noch bis 2021 - eine Ablösesumme wäre also nur noch in diesem Sommer möglich, falls keine Ausweitung des Arbeitspapiers zustande kommt.

Was passiert bei einem Wechsel?

Falls Pollersbeck den HSV nach drei Jahren wirklich verlassen sollte, dann sind zwei Szenarien denkbar. Zum einen hätte man mit Daniel Heuer Fernandes und Tom Mickel zwei Kandidaten im Kader, deren Fähigkeiten für die 2. Bundesliga zumindest ausreichend sind. Die Verpflichtung eines dritten Torhüters und einhergehende Investitionen wären nicht nötig, wenn man den Platz des dritten Torwarts mit einem Akteur aus der Jugend/U21 besetzt, der jedoch weiterhin im Nachwuchs Spielpraxis sammelt, da nur ein weiterer Keeper auf der Bank Platz nehmen darf.

Fraglich bleibt, wie zufrieden die Verantwortlichen mit der aktuellen Torwart-Konstellation im Volkspark sind, der von Darmstadt gekommene Daniel Heuer Fernandes überzeugte nicht immer. Besonders die relativ geringe Körpergröße des 27-Jährigen zeigt nicht selten Schwächen auf. Auch die Spieleröffnung gehört nicht zu den Stärken des Deutsch-Portugiesen. In der 2. Liga zählt Heuer Fernandes zum oberen Mittelmaß - außergewöhnlich stark ist der Schlussmann, gerade hinsichtlich eines nach wie vor angepeilten Aufstiegs, nicht.

Verstärkt man sich bei einem Abgang Pollersbecks also? Die Neuverpflichtung einer potenziellen neuen Nummer eins könnte auch Auswirkungen auf die restlichen Torhüter des Kader haben.
Wenn ein neuer Mann verpflichtet wird, dann könnte Heuer Fernandes flüchten wollen.

Baustelle im Tor vermeidbar?

Im Endspurt der abgelaufenen Spielzeit ersetzte Pollersbeck den glücklosen Heuer Fernendes im Tor, um das Ruder doch noch rumzureißen - leider ohne Erfolg. Auch mit dem ehemaligen U21-Europameister zwischen den Pfosten kassierten die Rothosen reihenweise unnötige Gegentore, die aber hauptsächlich der schwachen Abwehr zuzuschreiben waren. In sechs Spielen kassierte Pollersbeck 13 Gegentreffer und damit im Durchschnitt mehr als zwei pro Partie. Eine weiße Weste konnte der 1,95-Hüne nur ein Mal wahren.

Nichtsdestotrotz hat der HSV - Stand jetzt - mehrere potenzielle Stammtorhüter im Kader; eine explosive Mischung. Zusätzlich bleibt die Frage, ob man einen der Torhüter nicht zu Geld machen könnte, das der Verein aktuell dringend benötigt.

Berichten der BILD zu Folge steht eine Vertragsverlängerung von Julian Pollersbeck momentan nicht zur Debatte. Es droht ein ablösefreier Verlust im kommenden Jahr, wenn sich nicht noch in diesem Sommer ein Abnehmer findet, der Geld für den ehemaligen Lauterer in die Hand nehmen möchte.

Es bringt nichts, einen demotivierten Keeper im Kader zu haben, der mit seinem Kopf zunehmend außerhalb des Platzes ist, auch wenn Pollerbeck in guter Verfassung ein sehr guter Schlussmann ist.
Der HSV benötigt dringend Spieler, auf die sich verlassen werden kann, besonders in der aktuellen Situation. Wenn eigene Interessen der Spieler im Vordergrund stehen, dann macht eine Trennung wohl am meisten Sinn.

Das Torwart-Karussell im Volkspark nimmt also wieder mal Fahrt auf - Ausgang offen. Auch auf die Meinung des neuen HSV-Trainers Daniel Thioune wird es ankommen.