Wildes Tor-Spektakel in Kiel: Köln macht Klassenerhalt fix

Köln jubelt über den Klassenerhalt
Köln jubelt über den Klassenerhalt / Martin Rose/Getty Images
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Der 1. FC Köln spielt auch 21/22 in der ersten Bundesliga! Nach der 0:1-Heimpleite im Hinspiel der Relegation drehten die Domstädter im Rückspiel auf und fegten Holstein Kiel mit 5:1 vom Platz. Besonders die irre Anfangsphase hatte es in sich!


"Wir haben ein Spiel verloren, aber wir haben unser Ziel nicht aus den Augen verloren", hatte Friedhelm Funkel vor dem Anpfiff des Rückspiels gesagt.

Wenig später ließ sein Team den Worten auch Taten folgen: Die Geißböcke legten los wie die Feuerwehr, zeigten sich auch vom schnellen Ausgleich nicht geschockt, sondern vor dem Tor so effizient wie seit gefühlten zehn Jahren nicht mehr. Nach nicht einmal einer Viertelstunde waren bereits vier Treffer gefallen.

3. Minute: Flanke Duda, Kopfball Hector. 1:0 für den Effzeh.

4. Minute: Direkter Ausgleich der Störche. Lee staubt nach Horn-Parade per Kopf ab. 1:1.

6. Minute: Flanke Kainz, Kopfball Andersson. 2:1 für den Effzeh.

13. Minute: Flanke Kainz, Kopfball Andersson. 3:1 für den Effzeh.

Was für eine Anfangsphase! Jeder Schuss (oder besser: jeder Kopfball) ein Treffer!

Martin Sebastian Andersson
Andersson trifft per Kopf / Martin Rose/Getty Images

Wie schon im Hinspiel war der 1. FC Köln die bessere Mannschaft, wusste nur dieses Mal eben auch seine Chancen zu nutzen. Vor allem die Lufthoheit und Zweikampfstärke der Gäste waren sehr beeindruckend.

Nach der wilden Anfangsviertelstunde wurde es zunächst ein wenig ruhiger, doch kurz vor dem Pausenpfiff schlugen die Rheinländer erneut zu. Wieder hatte der Effzeh im Luftzweikampf die Vorteile auf seiner Seite - nach einer Kopfballablage von Hector wuchtete der aufgerückte Czichos den Ball aus 14 Metern sehenswert ins Tor (39.).

Lee hätte im Gegenzug auf 2:4 verkürzen können, vermasselte die Ballannahme jedoch aus aussichtsreicher Position und ließ die große Gelegenheit, noch einmal Spannung in die Partie zu bringen, liegen.

Kiel in Hälfte zwei platt, Köln lässt viel liegen

So Effzeh-untypisch (weil effizient, dominant, souverän) die erste Hälfte lief, so Effzeh-untypisch lief auch die zweite. Denn anstatt in feinster Effzeh-Manier das Zittern zu bekommen und die hervorragende Ausgangslage noch einmal in Gefahr zu bringen, brachten die Kölner den Vorsprung cool und abgeklärt über die Zeit.

Der Effzeh verlegte sich nicht nur aufs Verwalten, sondern drängte sogar auf das fünfte und sechste Tor. Chancen waren en masse vorhanden, anders als in der ersten Hälfte ließ das Funkel-Team sie diesmal allerdings liegen. Wolf, Duda, Andersson und Kainz hätten die Führung locker weiter in die Höhe schrauben können, scheiterten entweder an Kiel-Keeper Gelios oder ihrem eigenen Unvermögen. Erst Shkiri konnte in der 84. Minute das 5:1 und den Schlusspunkt einer wilden Partie besorgen.

Kiel war nach den anstrengenden letzten Wochen (aufgrund der Corona-Quarantäne) komplett platt und hatte den Geißböcken nichts mehr entgegenzusetzen. Ein bitteres Saisonende für die Störche, die über weite Teile eine herausragende Spielzeit hingelegt hatten und lange auf Aufstiegskurs lagen. Über die zwei Relegationsspiele hinweg ist der Klassenerhalt des Effzeh aber hochverdient.

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