Wieso bekam Benes in Gladbach keine Chance? "Weiß nicht genau, warum"

Laszlo Benes.
Laszlo Benes. / Lukas Schulze/Getty Images
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Borussia Mönchengladbach hat Laszlo Benes hat den FC Augsburg verliehen. Wieso der Mittelfeldspieler bei den Fohlen im vergangenen Jahr keine echte Chance bekam, ist fraglich. Er selbst weiß es nicht.

Dass Laszlo Benes vor einigen Tagen das Gespräch mit den Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach suchte und um eine Ausleihe bat, ist verständlich. Viel zu wenig Spielzeit bekam der 23-Jährige bei den Fohlen, beim FC Augsburg soll sich das nun ändern. In seinem ersten Spiel für die Fuggerstädter gegen den VfL Wolfsburg stand er auch sogleich in der Startelf.

Warum es allerdings nötig war, dass Benes weg wollte um Spielpraxis sammeln, ist schon etwas weniger zu verstehen. Wieso der Slowake nach vielen Einsätzen in der Hinrunde 2019/20 plötzlich zum Bankdrücker wurde, ist selbst ihm unklar: "Ich habe im ersten Halbjahr nach meiner Rückkehr (von einer Leihe nach Kiel, d. Red.) fast immer gespielt. Wir waren lange Erster, zur Winterpause Zweiter. Doch schon in den ersten acht Rückrundenspielen habe ich null Minuten gespielt. Natürlich habe ich mit dem Trainer darüber gesprochen. Aber ich weiß bis jetzt nicht genau, warum", sagte er der Rheinischen Post im Interview.

Ist Benes' Position das Problem?

Gründe könnten die Position sein, die Benes bekleidet. Gladbach spielt zumeist mit zwei Sechsern und davor einem offensiven Mittelfeldspieler, der fast schon Stürmer ist. Benes rangiert irgendwo dazwischen. Gleiches galt für Florian Neuhaus, doch der hat sich auch defensiv so stark verbessert, dass er problemlos vor der Abwehr spielen kann. Bei Benes ist das nicht ganz so.

Der dreimalige Nationalspieler hat seine Qualitäten klar in der Offensive mit seinen technischen Fähigkeiten, seinem guten Auge für präzise Pässe und auch seinen extrem gefährlichen Standards. Er käme also vor allem auf der Position in Frage, die Lars Stindl im Regelfall bekleidet, an dem natürlich kein Vorbeikommen ist.

Lars Stindl.
Lars Stindl. / Soccrates Images/Getty Images

Doch auch der Kapitän braucht und bekommt seine Pausen. Selbst dann durfte Benes jedoch nicht spielen, weil Marco Rose eher Breel Embolo oder vor allem Hannes Wolf einsetzte. Weshalb Benes angesichts von Wolfs bisher durchwachsenen Leistungen nicht wenigstens einmal eine Chance bekam, steht allerdings in den Sternen. Bei seinem einzigen Startelf-Einsatz, im DFB-Pokal beim Regionalligisten Elversberg, war er jedenfalls einer der auffälligsten, er wollte sich unbedingt zeigen, das war zu spüren. Und Benes erzielte in Tor.

Benes könnte zur neuen Saison wichtig werden

Als sich dennoch auch im Januar keine Besserung einstellte, suchte Benes das Weite. "Sicher kann man sich auch im Training verbessern, aber ich habe für mich gemerkt, dass ich einfach spielen muss. So komme ich in allen Bereichen, die ich für den Fußball brauche, voran", sagte er. Vor zwei Jahren hat das schon einmal geklappt, damals kam er von einer Leihe zu Holstein Kiel deutlich verbessert zurück. Angesichts der vielen personellen Fragezeichen in Gladbach könnte es zur kommenden Saison sehr wichtig werden, dass es diesmal ähnlich läuft.