Wie plant der BVB im Tor? Der aktuelle Stand und mögliche Kandidaten

Sevilla FC v Borussia Dortmund  - UEFA Champions League Round Of 16 Leg One
Sevilla FC v Borussia Dortmund - UEFA Champions League Round Of 16 Leg One / Fran Santiago/Getty Images
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Die Torhüterfrage ist beim BVB eine allgegenwärtige. Roman Bürki steht mehr und mehr in der Kritik und hat zuletzt, auch durch eine Verletzung bedingt, seinen Stammplatz an Marwin Hitz verloren. Doch beide Torhüter sind bei der Borussia nicht unumstritten. Weder bei den Fans, noch bei den Verantwortlichen. Nach seiner Vertragsverlängerung wird Hitz der Borussia aber auf jeden Fall erhalten bleiben - wahrscheinlich künftig wieder als Nummer zwei.

Im Folgenden führen wir die aktuell fünf wahrscheinlichsten Kandidaten für die Position des Torhüters bei den Schwarz-Gelben in der kommende Saison auf und geben eine Ausblick in die Zukunft!

Roman Bürki

Für Roman Bürki als "neue" Nummer eins sprechen mehrere Dinge. Zum einen verlängerte der BVB erst im letzten Sommer den Vertrag mit dem ehemaligen Schweizer Nationalspieler bis 2023 wobei Michael Zorc ihn einen der "konstantesten Torhüter der Bundesliga" nannte mit dessen Verlängerung "eine wichtige Position langfristig und exzellent besetzt" sei.

Zum anderen sprechen die Statistiken nicht gegen Bürki. Auch wenn er in dieser Saison schon 26 Mal hinter sich greifen musste, kommt er doch auf eine Quote von 65% gehaltener Bälle. Zum Vergleich: Manuel Neuer vom FC Bayern München kommt ebenfalls auf eine Quote von 65% gehaltener Bälle.

Trotz der Verlängerung Bürkis im letzten Sommer gilt diese Möglichkeit als die unwahrscheinlichste. Sowohl in der Liga gegen Bielefeld als auch im Pokal gegen Gladbach hat Marwin Hitz den Vorzug vor Roman Bürki erhalten. Medienberichten zur Folge gilt dieser Wechsel bis zum Saisonende. Aus diesem Grund ist es fraglich, ob der BVB mit Bürki als Nummer eins in die kommende Saison gehen wird, auch wenn ein neuer Trainer diese Entscheidung treffen wird.

Nico Elvedi, Roman Bürki
Borussia Moenchengladbach v Borussia Dortmund - Bundesliga / Lars Baron/Getty Images

Marwin Hitz

Die zweite mögliche Variante sieht nach sechs Jahren Amtszeit von Roman Bürki beim BVB einen Machtwechsel vor. Erst vor wenigen Tagen gaben die Verantwortlichen der Borussia die Vertragsverlängerung von Marwin Hitz bis 2023 bekannt und sorgten damit für weitere Spekulationen rund um die Torhüterpersonalien beim BVB.

Denkbar wäre es, dass die Schwarz-Gelben auch wegen der Corona-Situation einen Verkauf von Bürki anstreben, um Geld in die leere Vereinskasse zu spülen. Marwin Hitz wäre dann mit Blick auf die finanziellen Aspekte eine mögliche Lösung für die Torhüterposition in der nächsten Saison. Des Weiteren würde sich dieses Modell anbieten, um Luca Unbehaun langfristig eine Perspektive beim BVB zu geben.

So würde der BVB gleichzeitig finanziell bedacht handeln und talentefördernd agieren. Marwin Hitz kommt in der aktuellen Bundesligasaison auf sieben Einsätze und musste in diesen fünf Gegentreffer hinnehmen, konnte allerdings auch vier Mal zu null spielen.

Für den Moment hat sich Marwin Hitz gegen Roman Bürki durchgesetzt und sollte keine Verletzung dazwischen kommen, wird Hitz die Saison als Stammspieler beenden. Ob der 33-Jährige jedoch auch in der kommenden Saison die Nummer eins sein wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur die Tatsache, dass Hitz durch seine Vertragsverlängerung dem BVB erhalten bleiben wird.

Marwin Hitz
Borussia Mönchengladbach v Borussia Dortmund - DFB Cup: Quarter Final / Lars Baron/Getty Images

Thomas Strakosha

Thomas Strakosha wäre zweifelsohne ein möglicher Kandidat für die Torhüterposition bei der Borussia. Der 25-jährige albanische Nationalspieler steht aktuell bei Lazio Rom unter Vertrag und besitzt noch ein Arbeitspapier bis Juni 2022. Strakosha selbst scheint einem Wechsel in die Bundesliga nicht abgeneigt zu sein.

In einem Interview bei Sky meinte er: "Dortmund ist ein großer Verein. Sie haben ein sehr junges Team und es ist auch noch sehr talentiert. Es wäre schon interessant, dort zu spielen. Ich würde lügen, wenn ich nicht interessiert wäre. Mal ehrlich: Wer wäre bei einer Anfrage eines solchen Vereins nicht interessiert?" Damit bietet er sich indirekt den Verantwortlichen der Borussia an und befeuert die Gerüchte um seine Position.

In der aktuellen Serie-A-Saison absolvierte Strakosha sechs Spiele und kassierte dabei zwölf Gegentore. Lediglich in einem Spiel gelang ihm eine weiße Weste. Ob er wirklich eine Verstärkung für den BVB wäre, bliebe abzuwarten.

SS Lazio v Parma Calcio - Coppa Italia
SS Lazio v Parma Calcio - Coppa Italia / Marco Rosi - SS Lazio/Getty Images

Peter Gulasci

Mit Peter Gulasci findet sich ein möglicher Nachfolger von Roman Bürki in der Bundesliga. Der 30-jährige Unger steht beim aktuellen Tabellenzweiten RB Leipzig noch bis 2023 unter Vertrag. In der aktuellen Saison musste Gulasci in 23 Spielen in der Bundesliga 20 Gegentore hinnehmen und blieb dabei in elf Spielen ohne Gegentor.

Laut seinem Berater besitzt der 1,90m große Torhüter eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag welche "selbst für Corona-Zeiten sehr niedrig" sei.

Im Gegensatz zu Strakosha scheint Gulasci jedoch keinen Wechsel in den Ruhrpott anzustreben. "Ich fühle mich sehr wohl in Leipzig, auch meine Familie, es ist einfach perfekt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, langfristig hier zu bleiben", wird Gulasci im kicker zitiert.

Somit dürfte ein Wechsel von Peter Gulasci zu Borussia Dortmund vom Tisch sein, sofern Marco Rose ihn nicht doch von einem Engagement beim BVB überzeugen kann.

FBL-GER-BUNDESLIGA-LEIPZIG-MOENCHENGLADBACH
FBL-GER-BUNDESLIGA-LEIPZIG-MOENCHENGLADBACH / RONNY HARTMANN/Getty Images

Bartlomiej Dragowski

Mit Bartlomiej Dragowski findet sich ein weiterer möglicher Nachfolger von Roman Bürki in der Serie A. Aktuell steht der 23-jährige Pole bei der AC Florenz bis Juni 2023 unter Vertrag. In der aktuellen Saison kommt Dragowski auf 24 Einsätze in der Liga mit 36 Gegentoren und blieb dabei in sechs Spielen ohne Gegentreffer. 63% der Schüsse auf das Tor der Violetten konnte der 1,91m große Torwart parieren und steht somit in der Statistik etwas schlechter dar als Roman Bürki.

Gegenüber den fiorentinanews.com kommentierte Dragowskis Berater die Gerüchte um seinen Klienten mit den Worten: "Wie Sie wissen, ist im Fußball alles möglich. Wir werden sehen, was passiert." Ein klares Dementi sieht anders aus.

Dragowski gilt als einer der talentiertesten Torhüter der Serie A und ist auf Grund seines jungen Alters noch sehr entwicklungsfähig. Der Wechsel zum BVB wäre somit perspektivisch gesehen der nächste logische Schritt für den polnischen Nationalspieler. Hinzu kommt, dass die Chance für Dragowski international zu spielen langfristig gesehen in Dortmund höher ist, als bei der AC Florenz.

Bartlomiej Dragowski
ACF Fiorentina v FC Internazionale - Serie A / Giuseppe Bellini/Getty Images

Was passiert mit Luca Unbehaun?

Egal welcher Torhüter beim BVB nächste Saison zwischen den Pfosten steht, es wird eine Entscheidung sein, welche die Zukunft beim BVB maßgeblich mitbestimmen wird.

Kommt ein neuer Torhüter wie Dragowski oder Strakosha, wird der Weg für Luca Unbehaun höchstwahrscheinlich beim BVB vorerst beendet sein. Ein junger und talentierter Torhüter wie er wird sich nicht mit noch einer Saison in der Regionalliga oder dritten Liga begnügen wollen, weshalb eine Leihe zu einem anderen Bundesligaverein oder Verein in der zweiten Liga dann das Sinnvollste für ihn wäre.

Bliebe allerdings alles wie es jetzt ist, beziehungsweise würde Bürki verkauft werden und Hitz zur neuen Nummer eins befördert werden, würde auch Unbehaun einen Platz aufrücken und die Position der Nummer zwei einnehmen. Somit könnte er sich dann mit Hitz beispielsweise abwechseln, sodass der Schweizer die Nummer eins in der Liga und den internationalen Wettbewerben ist und Unbehaun seine Spielzeit im DFB-Pokal bekommt.

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FBL-GER-BUNDESLIGA-BORUSSIA-DORTMUND-SQUAD / INA FASSBENDER/Getty Images

Was sagen die Fans?

Wie komplex die Frage nach der Torhüterposition in der kommenden Saison ist, zeigt auch ein Blick ins Netz. Viele Fans sind sich uneinig mit welcher Nummer eins der BVB in die kommende Saison gehen soll. Im Folgenden haben wir einmal ein paar Netzreaktionen zusammengefasst: