Wie läuft es für Ex-Bayern-Profi Tanguy Nianzou?
Von Philipp Geiger
Im Sommer 2020 schnappte sich der FC Bayern München das begehrte Eigengewächs von Paris Saint-Germain zum Nulltarif. Nachdem Nianzou beim französischen Hauptstadtklub keinen Profivertrag unterschreiben wollte, wurde für den damals 18-jährigen Innenverteidiger, dessen Marktwert bei seinem Wechsel nach München auf stolze elf Millionen Euro taxiert wurde, keine Ablöse fällig.
"Wir sind sehr glücklich, dass wir Tanguy Nianzou Kouassi für den FC Bayern gewinnen konnten. In unseren Augen ist er eines der größten Talente in Europa. Seine Top-Position ist Innenverteidiger, aber er kann auf mehreren Positionen spielen. Wir sind sicher, dass er bei uns eine große Karriere machen wird und eine absolute Verstärkung ist", schwärmte Ex-Bayern-Vorstand Hasan Salihamidzic.
Die hohen Erwartungen konnte Nianzou allerdings nicht erfüllen, was auch auf längere Verletzungspausen zurückzuführen war. Zunächst sorgte eine Oberschenkelverletzung dafür, dass der 21-Jährige rund zwei Monate lang ausfiel und erst Ende November sein Debüt für den FC Bayern feierte. Mitte Dezember zog sich der Franzose einen Muskelbündelriss zu, der eine rund viermonatige Pause zur Folge hatte. Am Ende seiner ersten Bayern-Saison konnte der Innenverteidiger nur sechs Einwechslungen in der Bundesliga vorweisen.
Nianzou-Verkauf: Sattes Transferplus für den FC Bayern
Etwas besser lief es für Nianzou in seiner zweiten Saison, an deren Ende immerhin knapp 900 Einsatzminuten (22 Einsätze, davon neun von Beginn an) zu Buche standen. An den etablierten Innenverteidigern war für den U21-Nationalspieler allerdings kein Vorbeikommen, weshalb der Abschied aus München im Sommer 2022 nicht wirklich überraschend kam. Mit seinem Wechsel zum FC Sevilla (Ablöse: 16 Millionen Euro) bescherte der Defensivspieler dem FC Bayern ein sattes Transferplus.
"Es war nun der ausdrückliche Wunsch des Spielers, mehr Einsätze zu erhalten. Die Chance auf mehr Spielzeit in dieser Phase seiner Karriere wollten wir ihm geben und haben uns deshalb mit dem FC Sevilla auf einen Wechsel geeinigt", erklärte Salihamidzic. "Wir werden Tanguys Entwicklung genau beobachten, denn der FC Bayern hat die Option, ihn nach München zurückzuholen."
Der Wunsch nach mehr Einsatzzeit ging beim FC Sevilla zunächst in Erfüllung, denn in den ersten Monaten war der Ex-Bayern-Profi häufig Teil der Anfangsformation. In der zweiten Saisonhälfte, in welcher Nianzou erneut mit einer Oberschenkelverletzung zu kämpfen hatte, war der Youngster jedoch auch einige Male nur die zweite Wahl. Am Ende der Spielzeit brachte es der Franzose auf 30 Einsätze (2.259 Einsatzminuten) und drei Treffer.
Deutlich schlechter läuft es für Nianzou in der aktuellen Saison (13 Einsätze - 519 Einsatzminuten), in welcher der Innenverteidiger aufgrund von verschiedenen Verletzungen 20 Partien verpasst hat. Seit seinem Comeback im Februar sprangen für den Rechtsfuß lediglich drei Einwechslungen in der Liga heraus.
Ob sich der Ex-Münchner in der kommenden Saison wieder einen Stammplatz erkämpfen kann oder sein Glück bei einem anderen Verein versuchen wird, bleibt abzuwarten. Beim FC Sevilla ist der Franzose, dessen Marktwert sich aktuell auf vier Millionen Euro beläuft, vertraglich noch bis Sommer 2027 gebunden.