Wie Labbadia Herthas Probleme im Mittelfeld lösen kann
Von Simon Müller
Nur drei Punkte aus vier Spielen, dazu das frühe Ausscheiden aus dem DFB-Pokal: Dass es bei Hertha bisher nicht so läuft, wie sich das Investor Windhorst und auch mancher Fan vorstellen, ist kein großes Geheimnis. Bei der jüngsten Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart trat eine Problemzone besonders in den Mittelpunkt: Aktuell fehlt der Hertha ein Verbindungsspieler zwischen Abwehr und Mittelfeld, gegen den VfB konnten weder Maximilian Mittelstädt, noch Lucas Tousart diese Lücke schließen.
Wildes Gestikulieren von Alexander Schwolow und Dedryck Boyata, zahllose Vorstöße ins Mittelfeld von Niklas Stark: Gegen Stuttgart war leicht ersichtlich, dass Herthas Defensivverbund häufig vergeblich nach Anspielstationen im Mittelfeld suchte. Insbesondere auf diesen Positionen dürfte sich Bruno Labbadia vor dem Auswärtsspiel gegen RB Leipzig nochmal ausführliche Gedanken machen.
Option 1: Niklas Stark rückt zurück ins zentrale Mittelfeld
Eine bereits zu Beginn der Saison gegen Bremen und Frankfurt erprobte Möglichkeit könnte Niklas Stark sein. Der Nationalspieler spielte zwar in den letzten beiden Spielen - nach dem Ausfall von Jordan Torunarigha - in der Innenverteidigung. Dort könnte ihn nun allerdings auch Neuzugang Omar Alderete ersetzen. Der Paraguayer ist nach seiner Länderspielreise nun zurück bei Hertha und könnte gegen Leipzig ein Vorrücken von Niklas Stark ermöglichen. Maximilian Mittelstädt, zuletzt im Zentrum eingesetzt, könnte dann hinten links den gegen Stuttgart nicht wirklich überzeugenden Marvin Plattenhardt ersetzen.
Option 2: Leih-Rückkehrer Eduard Löwen in die Startelf
Gegen Stuttgart spielte er als Einwechselspieler hinten rechts, auch als Zehner oder Innenverteidiger wurde er schon eingesetzt: Eduard Löwen, zuletzt von seiner Leihe aus Augsburg zurückgekehrt, könnte auch als Sechser für die Verbindung zwischen Abwehr und Mittelfeld sorgen. Seit zwei Wochen ist Löwen bei Hertha zurück im Training, bis zum Spiel gegen Leipzig könnte er die Abläufe bei Hertha schon soweit verinnerlicht haben, dass er im zentralen Mittelfeld eingesetzt werden könnte.
Option 3: Mattéo Guendouzi - nach seiner Wiedergenesung
Eigentlich dürfte die Rolle des Verbindungsspielers auch Neuzugang Guendouzi zugedacht gewesen sein. Doch der französische U21-Nationalspieler fällt zunächst wegen einer Coronavirus-Infektion aus, gegen Leipzig ist er deshalb noch keine Option. Gut möglich ist aber, dass Guendouzi in den darauffolgenden Spielen bei Hertha gebraucht wird, um im Mittelfeld das Nötige Bindungsglied zu geben.