Wie kam es zum Bruch zwischen dem BVB und Moukoko? Die Chronologie

Youssoufa Moukoko will Borussia Dortmund verlassen. Nach den Aussagen seines Berater soll bei den BVB-Bossen "maximale Verärgerung" herrschen. Wieso sich der Stürmer beim BVB nie durchsetzen konnte.
Youssoufa Moukoko
Youssoufa Moukoko / Pakawich Damrongkiattisak/GettyImages
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Youssoufa Moukoko galt einst als Jahrhunderttalent. Im Jugendbereich lieferte er Leistungen, die der deutsche Fußball noch nie gesehen hatte. Im Alter von gerade einmal 13 Jahren traf er in seiner Premiersaison in der U17-Bundesliga sensationelle 37-mal in 25 Einsätzen. Insgesamt stehen in der U17- und U19-Bundesliga 141 Tore in 88 Spielen.

Dass er bis 2020 auf sein Profi-Debüt warten musste, lag wohl nur daran, dass in der Bundesliga keine Spieler eingesetzt werden dürfen, die jünger als 16 Jahre alt sind. Bereits einen Tag nach seinem 16. Geburtstag war es dann so weit: beim Auswärtsspiel bei Hertha BSC wechselte BVB-Trainer Lucien Favre Moukoko ein, er wurde zum jüngsten Bundesliga-Debütanten aller Zeiten.

Es folgte ein holpriger Start in den Profifußball. Moukoko spielte zwar bereits vier Wochen nach seinem Debüt erstmals von Anfang an und konnte in dem Spiel gegen Union Berlin seinen ersten Bundesliga-Treffer erzielen, jedoch warfen ihn Verletzungen immer wieder aus der Bahn.

WM-Nominierung mit 17

2022 schien er die Startschwierigkeiten endgültig abgelegt zu haben. Zu Beginn der Saison 22/23 kämpfte er sich in die BVB-Startelf und lieferte in den ersten 15 Bundesliga-Spielen der Saison sechs Tore und vier Vorlagen. Anschließend wurde er vom damaligen Bundestrainer Hansi Flick für die WM nominiert - und das mit immer noch erst 17 Jahren.

Die gute Form konnte er jedoch nach der WM nicht bestätigen. Rückkehrer Sebastian Haller lief ihm den Rang ab, nur noch zweimal durfte er über die restliche Spielzeit von Beginn an ran, dabei gelang ihm nur ein Treffer. Erneut musste er mehrere Wochen wegen einer Verletzung passen. Auch in der abgelaufenen Saison änderte sich das Bild nicht: nur viermal stand er in der Bundesliga-Startelf der Dortmunder. Trotz der geringen Spielzeit traf er aber fünf Mal.

Dass er auch mit der guten Quote nicht häufiger zum Zuge kam, sorgt für Frust. "Youssoufa hat ein riesiges Potenzial, das er in der letzten Saison leider nicht zeigen konnte. Ich denke, die Tatsache, dass er in 613 Minuten fünf Tore erzielt hat, sagt alles über seine Qualität aus", meckerte Moukokos Berater Patrick Williams unlängst gegenüber Fabrizio Romano.

BVB-Kapitel vor dem Ende

Sky zufolge sei der Druck, unter dem Edin Terzic während der gesamten letzten Saison stand, einer der Gründe für die wenigen Einsätze. Um die sportliche Krise zu bewältigen, habe Terzic vor allem auf erfahrene Spieler gesetzt.

Terzic ist nicht mehr BVB-Trainer, Nuri Sahin wird ab der kommenden Spielzeit auf der Dortmunder Bank sitzen, das Tischtuch zwischen Moukoko und dem BVB scheint dennoch zerschnitten zu sein. Die Ruhr Nachrichten schreiben, dass die BVB-Bosse von den Aussagen seines Beraters "maximale verärgert" seien. Sebastian Kehl hatte zuletzt zwar öffentlich darauf reagiert, sich aber - offenbar bewusst - zurückgehalten.

Laut Sky plane Moukoko bereits seinen Abgang. Sein Berater hatte den Wechselwunsch gegenüber Fabrizio Romano bereits angedeutet. "Youssoufa ist völlig klar im Kopf, extrem fokussiert und weiß, was er will, um seine Karriere voranzutreiben", so Williams, der hinzufügte: "Es ist kein Geheimnis, dass es genügend Vereine gibt, die von Youssoufas Qualitäten überzeugt sind und ihn in ihrer Mannschaft haben wollen."

Moukokos Weg wird wohl ins Ausland führen. "Jetzt loten wir das Interesse von England, Spanien und Frankreich aus", so Williams weiter. Sky zufolge handelt es bei den Interessenten um den FC Southampton, den FC Girona, Betis Sevilla, den FC Villareal, Real Sociedad und Stade Rennes.


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