Wie geht Schalke mit dem sanktionierten William um?

William ist am Wochenende sanktioniert worden
William ist am Wochenende sanktioniert worden / Ronny Hartmann/Getty Images
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Nach seiner sehr frühen Auswechslung am vergangenen Wochenende war William offenbar weder zur Halbzeit, noch nach Abpfiff in der Kabine vorzufinden. Schalke muss nun intern und mit der Mannschaft klären, wie man mit der Situation umgehen sollte.


Am Mittwoch berichtete die Sport Bild, dass Leihspieler William von Schalke 04 sanktioniert werden musste. Was war geschehen? Am Samstag wurde er schon nach 20 Minuten ausgewechselt. Eine taktische Entscheidung, erklärte Dimitrios Grammozis später. Der Brasilianer stapfte sauer vom Feld, ging ohne Kontakt direkt in die Kabine. Wo er aber weder zur Halbzeit, noch nach dem Abpfiff zur Ansprache vorzufinden war.

Es ist wahrlich nicht das erste Mal, dass sich der Verein Gedanken über Strafen für die Spieler machen muss. Nicht nur über die letzten Jahre, sondern noch vor weniger als einem halben Jahr gab es solche Fälle: Nabil Bentaleb und Vedad Ibisevic wurden suspendiert, Amine Harit erhielt eine Denkpause.

William
William verließ den Platz ohne ein Zeichen an Trainer und Bank / Pool/Getty Images

Nun stellt sich also die Frage, wie S04 mit William umgeht. Federführend für diese Entscheidung wird Trainer Grammozis sein, in Absprache mit Peter Knäbel, der derzeit Gesamtverantwortlicher für den sportlichen Bereich ist.

Fakt ist: In der laufenden Saison sind noch acht Spiele zu spielen. Die Chance auf den Klassenerhalt hat Königsblau nur noch rein rechnerisch - realistischer ist der vorzeitige Abstieg rund um den 30. oder 31. Spieltag. Wird William, der im Winter vom VfL Wolfsburg ausgeliehen wurde, verziehen und im Saison-Endspurt noch eine Rolle spielen?

Aus für William wäre durch Umstellungen denkbar - Schalke vor Zwickmühle

Das liegt einzig und alleine an der Entscheidung des Coaches. Von den Leistungen gesehen wäre es durchaus möglich, schon jetzt einen verfrühten Strich unter die Schalke-William-Beziehung zu ziehen. Der 25-Jährige machte (vor allem in seinen ersten Partien) zwar einen engagierten Eindruck, er schien einer der wenigen Akteure von Blau-Weiß zu sein, die noch nicht resigniert hatten.

William, Angelino
William im Zweikampf mit Leipzigs Angelino / Pool/Getty Images

Dennoch brachte er leistungstechnisch nur Stückwerk. Ein Austauschen wäre dahingehend nicht allzu kompliziert. Timo Becker beispielsweise könnte wieder auf seine ursprüngliche Position gehen, auf der er bis zum Rollenwechsel immer besser in Tritt kam. Ohnehin plant man auch zukünftig mit dem Eigengewächs, sodass es schon jetzt Sinn ergeben würde, ihn möglichst effizient einzubinden.

Möglich wäre dieser Gedankengang ebenfalls. Zum einen könnte von der Dreier-Innenverteidigung auf auf die Viererkette umgestellt werden, sodass nur noch zwei Innenverteidiger (Shkodran Mustafi und Malick Thiaw) benötigt würden. Zusätzliche Hoffnung und bestenfalls eine weitere Option dürfte es nach der Länderspielpause durch Rückkehrer Salif Sané geben.

Dimitrios Grammozis
Es bleibt abzuwarten, wie Dimitrios Grammozis mit William umgeht / Ronny Hartmann/Getty Images

Die personelle wie taktische Umstellung wäre also möglich, William müsste keine Rolle mehr spielen. Eine kleine Zwickmühle allerdings, in der sich auch der Trainer befindet: Weiterhin wird das Credo aufrechterhalten, solange der Abstiegskampf möglich ist, ist er das Ziel. In seinen bislang drei Spielen an der Seitenlinie hat Grammozis immer auf ihn in der Startelf gesetzt, der Brasilianer ist aus seiner Sicht also die sportlich beste Entscheidung.

Die theoretisch sportlich beste Entscheidung braucht es natürlich auch, um den Klassenerhalt noch so realistisch wie möglich machen zu können. So müsste er aus seiner Sicht im sportlichen Sinne weiterhin auf ihn setzen, andererseits wäre das womöglich das falsche Zeichen an das Team. Es bleibt spannend, wie mit dem Thema und der Personalie umgegangen wird.