"Wie ein Tinnitus" - Bayern-Sportchef Eberl schießt gegen Hamann zurück

Der Streit zwischen dem FC Bayern und Didi Hamann geht in die nächste Runde. Bayern-Sportchef Max Eberl antwortete am Samstag mit deutlichen Worten auf die erneute Kritik des Sky-Experten.
Max Eberl
Max Eberl / Sebastian Widmann/GettyImages
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Der FC Bayern steht erneut vor einer schwierigen Aufgabe. Nur eine Woche nach dem Topspiel gegen den amtierenden Meister Bayer Leverkusen (1:1) steht mit dem Duell gegen Eintracht Frankfurt das nächste Spiel gegen eine Spitzenmannschaft an. Nachdem das Team von Vincent Kompany zu Saisonbeginn mit dominanten Auftritten überzeugte, bekam die Überzeugung in dieser Woche erstmals einen kleinen Knick. Gegen Bayer Leverkusen schafften es die Münchner trotz eines dominanten, spielbestimmenden Auftritt nicht einen Sieg einzufahren. In der Champions League folgte gegen Aston Villa dann sogar die erste Niederlage.

Neben der ersten Delle in der Formkurve nervt die Bayern zur Zeit jedoch vor allem einer: Didi Hamann. Der Sky-Experte hatte in den letzten Wochen immer wieder Kritik an Spielern des Rekordmeisters geäußert. Zunächst knöpfte sich der 51-Jährige in seiner Kolumne bei Sky Mega-Talent Jamal Musiala vor. Der 21-Jährige spiele häufig zu eigensinnig, empfand der frühere Liverpool-Star.

In München sorgte dies für Unverständnis. Musiala spielt eigentlich eine tolle Saison und hatte auch in der Europameisterschaft im Sommer reihenweise gute Auftritte gezeigt. "Wer so eine Meinung hat, das finde ich ein bisschen absurd, weit hergeholt auch", antwortete Sportdirektor Christoph Freund und wünschte sich, dass hochtalentierte Spieler wie Musiala häufiger gelobt werden. Wie die Bild berichtet, soll die Kritik auch intern für viel Ärger gesorgt haben, die Chef-Etage des Vereins soll sich derzeit über den TV-Sender Sky ärgern.

Doch Hamann legte nach, verteidigte seine Meinung über Musiala erneut: "Ich bin halt der Meinung, er ist der beste Dribbler Europas, aber die Balance stimmt momentan nicht. Da wäre es geholfen, dass er mal den Kopf hochnimmt." Und nicht nur das. Nach der Niederlage gegen Aston Villa holte Hamann zum nächsten Schlag aus: Diesmal traf es Stürmer Harry Kane. Dem Engländer gelang gegen Leverkusen kein Torschuss, auch gegen Aston Villa blieb er blass.

Hamann prophezeit daher, dass eine Stürmer-Diskussion nicht lange auf sich warten lassen werde. "Ich glaube, sie sind nicht so weit entfernt. Wenn ich gegen Leverkusen und Villa so dominant bin, dann erwarte ich von einem der besten Spieler im Business, dass er in 90 Minuten mal aus dem Nichts eine Torchance kreiert und torgefährlich wird. Den Eindruck hat man im Moment nicht", meint Hamann. Ohnehin sei Kane trotz seiner überragenden Torquote in der Bundesliga noch den Beweis schuldig geblieben, die 100 Millionen Euro Ablösesumme Wert zu sein. "Ich bleibe beim Stürmerstar skeptisch", schließt der frühere Abwehrspieler seine Kolumne ab.

Eberl reagiert genervt auf Kane-Kritik

Kritische Worte, die erneut beim Rekordmeister für Verärgerung sorgen. Bei der Pressekonferenz am Samstagmorgen antwortete Sportchef Max Eberl auf die erneute Kritik und zeigte sich genervt. "Didi Hamann ist wie ein Tinnitus", reagierte Eberl mit einem wenig schmeichelhaften Methaphor und legte nach: "Der kommt alle drei Tage hoch."

Eine deutliche Reaktion, die zeigt, wie sehr Didi Hamann aktuell zu einem Dauerthema beim FC Bayern geworden ist. Die Kritik kommt nach dem eigentlich starken Saisonstart ungelegen und stört die eigentlich positive Grundstimmung an der Säbener Straße.

Die beste Reaktion auf die Kritik werden jedoch nur gute Leistungen und Erfolge sein. Mit einer starken Partie gegen Eintracht Frankfurt könnten die Bayern und insbesondere Kane die passende Antwort liefern. Eberl hatte als Reaktion auf die Musiala-Kritik bereits ein Beispiel aus 2019 hervorgehoben. Damals hatte Hamann Lewandowski kritisiert, später gewann Bayern mit dem Polen das Triple. Wenn der Verein in dieser Saison ähnliche Erfolge erzielt, werden selbst Hamann die Argumente ausgehen.


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