Wie die Bayern-Stars über einen Tuchel-Verbleib denken - Kehrtwenden bei Flick und Schmidt?
Von Yannik Möller
Am Montagabend machten sich die Meldungen breit, dass ein Verbleib von Thomas Tuchel beim FC Bayern nun doch noch einmal zum Gedankenspiel an der Säbener Straße wird (90min berichtete). Die schwierige Suche nach einem Nachfolger hat die Verantwortlichen offenbar dazu gebracht, ihre Entscheidung zu überdenken.
Allerdings sind es auch wichtige Führungsspieler innerhalb der Mannschaft, die sich für Tuchel ausgesprochen haben und deshalb diesen Denkprozess mit angestoßen haben dürften.
Der Bild und Sky zufolge handelt es sich dabei allen voran um Manuel Neuer und Thomas Müller. Das Kapitäns-Duo soll aktiv auf die Bayern-Bosse zugegangen sein, um sich für eine weiterlaufende Zusammenarbeit mit Tuchel auszusprechen. Auch Leroy Sané, Jamal Musiala, Harry Kane und Eric Dier sollen diese Initiative unterstützen.
Intern herrsche laut Sky das Gefühl vor, dass zwar in der gemeinsamen Zeit gewiss nicht alles funktioniert hat und erfolgreich war, dass man aber vom Coach und seinem Trainerteam auch viel gelernt habe. Dazu kommt, dass die Assistenten von Tuchel bei den Spielern sehr beliebt sind. Anscheinend sehen die Führungsspieler in diesem Aspekt einen nährhaften Boden für eine gute Entwicklung, die über den Sommer hinaus anhalten sollte.
Faktisch steht Tuchel ohnehin noch bis 2025 unter Vertrag. Über die Abfindungsmodalitäten soll man sich noch nicht final ausgetauscht haben. Der Weg zu einem Verbleib wäre demnach kurz.
Flick kein akutes Thema mehr - Schmidt spricht plötzlich vom Abschied
Was das Szenario eines Tuchel-Verbleibs ebenfalls anheizt, ist die aktuelle Entwicklung um Hansi Flick. Nachdem eine Rückkehr zuletzt wieder vermehrt in den Fokus gerückt war, sind die beiden Parteien offenbar wieder auf Abstand zueinander gegangen. Sogar Gespräche hatte es bereits gegeben.
Die Tendenz spreche nun allerdings dagegen, dass Flick an die Säbener Straße zurückkehrt, so Sky. Auch die Bild spricht davon, dass der Ex-Bundestrainer momentan keine Option mehr für den FC Bayern ist. Abhaken sollte man die Möglichkeit eines Comebacks jedoch noch nicht. Dafür hat es bereits zu viele Wendungen bei der bayerischen Trainersuche gegeben.
Deshalb ist es auch nicht allzu verwunderlich, dass Roger Schmidt nun plötzlich doch über einen Abschied von Benfica spricht. Auch er war ein Thema bei den Münchenern, hatte sich aber recht deutlich zu Benfica und seiner Zukunft in Lissabon bekannt.
Offenbar ist es ein angespanntes Verhältnis zwischen Schmidt und den eigenen Fans, das für etwas Probleme sorgt. "Eines ist klar: Unter diesen Umständen können wir nicht Meister werden, das ist unmöglich. Damit das ganze Stadion auf unserer Seite ist, müssen wir etwas umstellen. Wenn die Lösung darin besteht, dass ich gehe, werden wir darüber reden", hatte er auf der Pressekonferenz nach dem 5:0-Sieg über den FC Arouca erklärt (via Sport1).
Damit öffnet Schmidt eigenständig und sehr deutlich die Tür für einen möglichen Abschied. Das dürfte den FC Bayern auch wieder auf den Plan rufen und für einen erneuten Austausch sorgen. Allerdings wird zunächst abzuwarten sein, ob eher die Frustration aus dem Coach sprach, oder ob sich dieses Abschieds-Szenario noch weiter konkretisiert.