Bericht: Wie Bayer Leverkusen für 2024/25 auf dem Transfermarkt plant
Von Hendrik Gag
16 Vorsprung auf Platz zwei in der Bundesliga, Finale im DFB-Pokal, Viertelfinale in der Europa League, keine Niederlage in allen drei Wettbewerben. Eine Saison nach Maß für Bayer Leverkusen. Nun soll die Mannschaft mit Blick auf die nächste Saison sogar noch verbessert werden. Laut Sportbild basteln Trainer Xabi Alonso und Sportchef Simon Rolfes bereits an einem Kader, der auch in der Champions League angreifen kann.
"Wir arbeiten daran, auch nächste Saison eine Top-Mannschaft zu haben", erklärt Rolfes gegenüber der Sportbild. Dafür sollen alle Leistungsträger der aktuellen Saison gehalten werden. Florian Wirtz wird mit hoher Wahrscheinlichkeit bleiben. Sein Vater, der gleichzeitig sein Berater ist, hatte bereits im Februar angekündigt, dass sein Sohn die Werkself im Sommer nicht verlassen werde.
Fragezeichen bei Tah und Frimpong
Was die Leistungsträger betrifft, stehen laut der Sportbild die größten Fragezeichen hinter der Zukunft von Jonathan Tah und Jeremie Frimpong. Tah habe das Ziel, noch einmal in der Premier League zu spielen. Da der Innenverteidiger mittlerweile 28 Jahre alt ist, müsste der Wechsel in naher Zukunft erfolgen. Sein Vertrag in Leverkusen läuft noch bis 2025. Verlängert Tah seinen Vertrag nicht, müsste Leverkusen Tah in diesem Sommer verkaufen, um noch Ablöse zu kassieren.
Rolfes ist wohl aber optimistisch, dass Tah doch zu einer Vertragsverlängerung bereit ist. Besonders Tahs gewachsene Rolle in der Nationalmannschaft, die er sich durch überzeugende Leistungen in Leverkusen sichern konnte, könnte zu einem Umdenken beim Innenverteidiger geführt haben. Seine Chancen, den Stammplatz mit Blick auf die WM 2026 zu verteidigen, scheinen in Leverkusen am höchsten.
Auch für Jeremie Frimpong könnte die Premier League ein mögliches Ziel sein. Manchester United hat genauso wie der FC Bayern und Real Madrid Interesse an dem Niederländer, so die Sportbild. Frimpong hat zwar noch Vertrag bis 2028, besitzt jedoch eine Ausstiegsklausel über 40 Millionen Euro, die vor der EM aktiviert werden muss. Frimpong soll sich aber in Leverkusen und bei Alonso wohlfühlen, was für einen Verbleib spricht.
Falls Tah bleibt, könnte Hincapie gehen
Leverkusen-Fans können also bei beiden Leistungsträgern durchaus optimistisch sein. Ein Verbleib von Tah könnte jedoch zu einem Abgang von Piero Hincapie führen. Der 22-Jährige wünscht sich wohl mehr Spielzeit. Tottenham ist laut der Sportbild an dem Ecuadorianer interessiert. Die Werkself ruft eine Ablöse von mehr als 40 Millionen Euro auf.
Noch mehr Geld würde ein Abgang von Edmond Tapsoba in die Leverkusener Kassen spülen. Der 25-Jährige besitzt laut der Sportbild die höchste Ausstiegsklausel der Bundesliga - 100 Millionen Euro. Unwahrscheinlich, dass sie ein Verein im Sommer zieht. Bayer hat zudem kein Interesse, den Innenverteidiger gehen zu lassen.
Stanisic soll bleiben - Iglesias zurück nach Sevilla
Zwei Abgänge stehen, Stand jetzt, schon fest. Die Leihverträge von Josip Stanisic und Borja Iglesias laufen nach der Saison aus. Rolfes soll sich aber darum bemühen, den Kroaten doch noch zuhalten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte sich Stanisic zuletzt in die Stammformation gespielt und stand in den letzten 13 Bundesligaspielen zehnmal in der Startelf. Iglesias wird hingegen zu seinem Stammverein Betis Sevilla zurückkehren.
Trincao auf dem Zettel
Falls alle Leistungsträger gehalten werden können, möchte die Werkself vor allem in die Breite des Kaders investieren, um für die gestiegene Belastung durch acht anstatt sechs Champions-League-Vorrundenspielen gewappnet zu sein.
Verstärkung könnte aus Portugal kommen. Die Sportbild berichtet, dass Trincao von Sporting CP auf Rolfes' Zettel steht. Der Stürmer war 2020 für 30 Millionen Euro von Braga zum FC Barcelona gewechselt, konnte sich jedoch bei den Katalanen nicht durchsetzen. Nach einer Leihe steht er seit dieser Saison fest beim portugiesischen Spitzenklub unter Vertrag. Nach einem schwachen Start in die Saison explodierten seine Leistungen seit dem Jahreswechsel. 2024 kommt er in der Liga in zwölf Spielen auf sechs Tore und vier Vorlagen.
Weitere Zugangskandidaten seien Crysencio Summerville von Leeds United und Tidiam Gomis vom französischen Zweitligisten Caen. Beide Spieler sind auf dem offensiven Flügel zu Hause. Dass Rolfes auf dieser Position nach Verstärkung sucht, liegt wohl auch daran, dass bei Adam Hlozek die Zeichen auf Abschied stehen. Der Tscheche konnte sich auch in seiner zweiten Saison bei der Werkself nicht durchsetzen.
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