Wettskandal weitet sich aus: Zeitung kannte Drittliga-Ergebnisse vorab - Bericht

In Deutschland deutet sich ein Wettskandal an. Bei zwei Partien des vergangenen Drittliga-Spieltages gibt einen ganz konkreten Verdacht. Die 'Hamburger Morgenpost' berichtet, die Ergebnisse bereits vorher gekannt zu haben.
Ein Spiel von Alemannia Aachen steht unter Manipulationsverdacht
Ein Spiel von Alemannia Aachen steht unter Manipulationsverdacht / Christof Koepsel/GettyImages
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Vor rund zwei Wochen berichtete die Hamburger Morgenpost erstmals davon, dass insgesamt 17 Spiele von der dritten bis zur fünften deutschen Liga unter Verdacht stehen, manipuliert worden zu sein. Nun kommen zwei weitere Verdachtsfälle hinzu - und das mit deutlich konkreteren Indizien.

Die MOPO berichtet nun, dass sie am letzten Wochenende einen vertraulichen Hinweis bekommen habe, dass zwei der anstehenden Partien der 3. Liga "Fixed Matches", also manipulierte Spiele seien. Konkret handelt es sich um die SC Verl gegen Energie Cottbus und Alemannia Aachen gegen Viktoria Köln.

Vor Anpfiff der beiden Spiele soll vereinbart worden sein, dass Cottbus mit 3:0 gewinnt und dass Aachen Köln mit 1:0 schlägt - genauso kam es. Das Boulevardblatt bat alle vier Vereine um eine Stellungsnahme.

Nur Alemannia Aachen antwortete: "Uns liegen als Verein keinerlei Hinweise zu diesem Verdacht vor. Der DFB unterstützt die Arbeit der Ermittlungsbehörden, kann sich aktuell in Abstimmung mit dem BKA jedoch nicht öffentlich zu den laufenden Ermittlungen äußern. Unseren Informationen nach liegen aktuell allerdings keine belastbaren Erkenntnisse vor.“

"Für uns ist das nicht vorstellbar. Weiter möchten wir uns dazu nicht äußern", erklärte Viktoria Kölns Sport-Vorstand Franz Wunderlich gegenüber der Bild.

Alle drei Cottbuser Tore fielen nach Verler Fehlern oder passivem Abwehrverhalten, jedoch traf Verl auch einmal den Pfosten und erzielte ein Abseitstor, dass den Plan schnell zunichte hätte machen können. Das Aachener Siegtor wurde nach einem strittigen Handspiel erzielt, dass der Schiedsrichter nicht ahndete. Auch blieb ein Elfmeterpfiff für Aachen nach einer strittigen Szene mit Kölner Handspiel im weiteren Spielverlauf aus.

Mit Wetten auf beide Ergebnisse wären große Gewinne zu erzielen gewesen, Aachen war vor dem Wochenende zu Hause noch ohne Sieg, Viktoria Köln hatte hingegen auswärts noch nicht verloren. Ein 3:0-Auswärtssieg wie der von Energie Cottbus hat ohnehin immer eine gute Quote. Mit beiden Ergebnisse wäre zwischen dem 250 und 300-fachem des Wetteinsatzen zu gewinnen gewesen.

Auffällig hohe Wetteinsätze auf die Ergebnisse hat es der MOPO zufolge jedoch nicht gegeben.


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