Werders wegweisende Woche: Befreiungsschlag oder doch der Blick nach unten?

Auf das kriselnde Werder warten extrem wichtige Spiele
Auf das kriselnde Werder warten extrem wichtige Spiele / Stuart Franklin/Getty Images
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Seit dem 3. Spieltag hat Werder Bremen nicht mehr gewonnen. Nun wartet die englische Woche auf das Team von Florian Kohfeldt. Die kommenden Spiele werden zeigen, ob sich der SVW aus dem Gröbsten heraushalten kann oder ob das große Zittern doch wieder losgeht.

Es fällt durchaus etwas schwer, die Saison von Werder Bremen einzuordnen. Mit einem deutlich dünnerem Kader als im Vorjahr erreichten die Grün-Weißen nicht die erhoffte Konstanz und Eingespieltheit. Das einzig Positive: Das ganz große Verletzungspech wie in der vergangenen Saison hat Werder (noch) nicht heimgesucht, auch wenn mit Niclas Füllkrug oder Milot Rashica gerade die wichtigsten Spieler fehlen.

Nach zwei Siegen aus den ersten drei Saisonspielen und fünf 1:1-Remis in Folge, sind die Rückschläge in den Bremer Alltag zurückgekehrt. Längst hat man die schon niedrigen Erwartungen wieder etwas drosseln müssen. Das einzige Saisonziel ist nun erneut der Klassenerhalt. Aktuell sieht es danach aus, als ob es erneut dafür reichen könnte. Die kommende englische Woche könnte eine Art Vorentscheidung sein.

Kriselndes Dortmund - Pflichtsieg in Mainz?

Die Gegner könnten kaum unterschiedlicher sein. Am Dienstagabend wartet mit Borussia Dortmund eines der qualitativ besten Teams der Liga, das aber außer Form ist und enorm unter Druck steht. Trainer Lucien Favre musste nach dem Debakel gegen Stuttgart seinen Platz räumen. All dies macht den BVB aktuell enorm verwundbar. Dass Megastar Erling Haaland weiter ausfällt, vervollständigt das aktuell desolate Bild der Borussia.

Werder muss daraus Profit schlagen. In der Vergangenheit war der BVB gerne mal ein Lieferant für Selbstvertrauen, vor allem für die Nordlichter. Die eigene Spielweise ist auf wenig Ballbesitz und konteranfällige Defensivreihen ausgelegt - mit dem nötigen Tempo wird Kohfeldt gegen die Westfalen also einiges erreichen können. Dass schon zwangsweise mit mindestens einem Punkt gerechnet werden muss, wäre dennoch zu hoch gegriffen.

Gegen Dortmund konnte Werder in den letzten Jahren immer mithalten
Gegen Dortmund konnte Werder in den letzten Jahren immer mithalten / TF-Images/Getty Images

Viel mehr Möglichkeiten hat Werder einfach nicht. Zwar stimmte die Leidenschaft durchaus, auch wenn es einfach nicht zu besseren Ergebnissen reichte. Dennoch greift Kohfeldt auf Parolen zurück, die seine Mannschaft auf ein neues Level heben sollen. "Wenn wir dieses Herz, diese Bereitschaft, dazulernen, beibehalten, dann werden wir genug Punkte sammeln, um in der Liga zu bleiben", so der kicker zitierend.

Von Bedeutung werden diese Ansagen vor allem für das Samstagsspiel. Dann geht es gegen Mainz 05, das spielerisch wohl auf einer ähnliche Stufe steht, dafür zuletzt aber durchaus Erfolgserlebnisse feierte und im November drei Spiele in Folge ungeschlagen blieb. Dennoch ist ein Sieg gegen den Tabellensiebzehnten Pflicht, um den Abstand zu den Abstiegsrängen auszubauen.

Zehn Spiele ohne Sieg wären zu viel für Werder

Eines ist also klar: Egal wie die Punkte geholt werden, mindestens drei Zähler sollten aus der englischen Woche herausspringen. Nur so kann die Mannschaft wieder Selbstvertrauen sammeln und sich bis zum Jahreswechsel eine ordentliche Ausgangsposition erarbeiten. Andersherum darf sich Grün-Weiß in keinem Fall zwei weitere Niederlagen leisten.

Diese würden Werder nicht nur tabellarisch in den Abgrund stürzen. Einen ähnlichen Saisonverlauf wie im Vorjahr wird Bremen nicht verkraften können. Für Kohfeldt, seine Mannschaft aber auch den ganzen Verein werden die anstehenden Tage also entscheidend. Schon am zwölften Spieltag befindet sich Werder wieder auf einem gefährlichen Weg, der kaum mit noch mehr Warnschildern ausgestattet sein könnte.