Werder und Frankfurt auf Krawall gebürstet: "Hat nichts mit einem Niveau zu tun"

Zwischen Werder und der Eintracht war es fast ausnahmslos hitzig
Zwischen Werder und der Eintracht war es fast ausnahmslos hitzig / Stuart Franklin/Getty Images
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Mit einem enorm wichtigen 2:1-Erfolg über Eintracht Frankfurt, verschaffte sich Werder Bremen am Freitagabend etwas Platz im Tabellenkeller. Den Adlern schmeckte die Pleite überhaupt nicht.

Es ist schon so etwas wie eine kleine Tradition, dass es bei Spielen zwischen Bremen und Frankfurt besonders heiß her geht. Die Begegnung am Freitagabend bot unter Flutlicht die nächste Gelegenheit für einige Keilereien. Nach dem frühen Tor der Gäste nahm die Partie richtig Fahrt auf.

Schon die ersten Zweikämpfe im Mittelfeld waren hart und bissig. Spätestens mit dem Umschwung und der Führung der Grün-Weißen in Halbzeit zwei ging es richtig zur Sache. Die Nickligkeiten nahmen auf und neben dem Platz zu. Neben einer Rudelbildung kurz vor Schluss flogen auch immer wieder emotionsgeladene Worte von einer Bank zur anderen.

Werder Bremen und Eintracht Frankfurt entwickeln eine Rivalität

Doch woher kommt die immer weiter steigende Brisanz zwischen den Traditionsklubs? Mit dem direkten Kampf um Platzierungen haben die Aufeinandertreffen nicht unbedingt etwas zu tun.

Es begann wohl am 34. Spieltag der Saison 2015/16. Im direkten Duell gewannen die Norddeutschen spät und sicherten sich den direkten Klassenerhalt. Frankfurt musste dagegen den Umweg in die Relegation machen, der den Adlern nicht sonderlich gelegen kam. Seitdem war jedes Spiel zwischen den Klubs hart umkämpft.

Hinteregger sorgte mit einem Spruch für Furore
Hinteregger sorgte mit einem Spruch für Furore / Alexander Hassenstein/Getty Images

Besonders markant war das letzte Gegenüberstehen im Pokal. Trotz einer relativ deutlichen Angelegenheit ließ sich Flügelstürmer Filip Kostic vor dem Schlusspfiff zu einer rüden Attacke gegen Ömer Toprak hinreißen, der dem Serben einen Platzverweis einbrachte und den Abräumer für Wochen ins Lazarett schickte.

Auch die Worte abseits des Platzes spielen eine Rolle. Im letzten Herbst betraf das vor allem Martin Hinteregger und Davie Selke, die sich einen Austausch ihres Freundebuches wohl sparen werden. Der Österreicher meinte im Podcast Frankfurt vom Main: "Davie Selke ist ein Spieler, gegen den ich gerne spiele, weil ich weiß, ich bin besser." Auch wenn es die Mannschaft nicht direkt betraf, dürfte dies noch einmal eine zusätzliche Motivation gewesen sein.

Für Hütter hatte das kein Niveau

Nun kam es am 23. Spieltag also zum nächsten Kapitel in einer sich anbahnenden Rivalität. Eintracht-Trainer Adi Hütter kommentierte die angeblichen Unsportlichkeiten der Bremer Bank wie folgt: "Das hat mit Niveau nichts zu tun." Von der Bremer Seitenlinie hat sich speziell Florian Kohfeldt immer wieder ins Spiel eingebracht, der Delmenhorster fand aber sein Handeln stets im Rahmen.

Kohfeldts Konter ließ nicht lange auf sich warten: "Eintracht spielt eine überragende Saison. Man muss dann auch mal mit Anstand verlieren können." Wie von Schiedsrichter Robert Hartmann zu vernehmen war, bewarfen sich beide Seiten mit zahlreichen Beleidigungen.

""Eintracht spielt eine überragende Saison. Man muss dann auch mal mit Anstand verlieren können.""

Florian Kohfeldt

Schlussendlich wurde es auch zum Gang in die Kabine handgreiflich. Neben einer ernsten Diskussion zwischen Kohfeldt und SGE-Sportchef Bruno Hübner ging es zwischen Niclas Füllkrug und Hinteregger aggressiver zu. Das unterstrich Hütter nach dem Spiel erneut. "Ich hatte den Eindruck, dass die Bremer es sehr auf Hinteregger abgesehen hatten. Speziell Füllkrug, nachdem er reinkam."

Der Rest der Pressekonferenz verlief dann zumindest ruhig und sachlich. Den Schlusspunkt setzte Frankfurts Pressesprecher Marc Hindelang aber mit einer ironischen Bemerkung. "Wir wünschen auch nach dieser speziellen Form der Gastfreundschaft ein schönes Wochenende.“