Werder und Schalke wollen Kara - wie wahrscheinlich ist das?
Von Marc Knieper
Werder Bremen und Schalke 04 möchte Ercan Kara. Doch wie wahrscheinlich ist ein Wechsel des Wiener Goalgetters in die 2. Bundesliga? 90min liefert den Überblick.
Kara stand Sport1 zufolge schon im Sommer als enger Kandidat auf Werders Zettel, zugeschlagen haben die Bremer dann bei Marvin Ducksch. Sicher keine schlechte Alternative, schaut man auf die aktuellen Leistungen des zielstrebigen Mittelstürmers.
Trotz der intakten Sturmduos aus Füllkrug und Ducksch sowie Terodde und Bülter täte den Top-Klubs im Kampf um den direkten Wiederaufstieg eine Geheimwaffe aus der hinteren Schublade ziemlich gut. Jemand, der als Joker aufblitzt und das Sturmduo im Verletzungsfall vertritt.
Ercan Kara als Bremer Geheimwaffe?
Rapid-Stürmer Kara wäre zweifelsohne eine solche Geheimwaffe. Der 25-Jährige wechselte im Januar 2020 aus der zweiten österreichischen Liga in die Hauptstadt, schoss in 84 Pflichtspielen 37 Tore und bereitete 16 weitere Buden vor.
Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Verlängern möchte der siebenfache Nationalspielers Österreichs nicht. Deshalb kann bzw. muss Rapid ihn im Winter verkaufen. Etwa eine halbe Million Euro kosten seine Dienste - eine überschaubare Summe.
Eigentlich perfekt für Schalke-Sportchef Rouven Schröder. Der sucht im Winter eine Sofort-Hilfe. Auch, weil Goalgetter Simon Terodde nach schwerer Muskelverletzung erst zum Trainingsstart im Januar langsam, aber sicher wieder einsteigt.
Als Joker in die 2. Bundesliga: Ergibt das Sinn?
Ein potenzieller Torgarant im mittleren Alter? Hört sich für beide Zweitliga-Klubs erst einmal gar nicht so schlecht an. Auch die Ablöse ist für Königsblau und Grün-Weiß stemmbar. Fraglich bleibt, ob Kara als bloßer Backup überhaupt zu einem der beiden Aufstiegsaspiranten wechseln möchte.
Mit Rapid spielt er erfolgreich in der Bundesliga und Europa League. Hier hat er seinen Stammplatz sicher. Aktuell läuft es auch in der Nationalmannschaft. Mit einem Bankplatz in Gelsenkirchen oder Bremen stellt er sich selbst ein Beinchen. Die Perspektive müsste stimmen.
An beiden Sturmduos gibt es kein Vorbeikommen. Eine vielversprechende Perspektive können Schalke und Werder ihm damit nicht aufzeigen. Als guter Backup ist Kara zu schade. Und um weniger Geld auszugeben, sollten die Klubs in ihren eigenen Reihen schauen.
Bei Werder schießt etwa ein Justin Njinmah in der Regionalliga Nord aktuell alles kurz und klein. 18 Spiele, 14 Tore, sechs Vorlagen - das die Ausbeute des im Sommer aus Kiel gekommenen Mittelstürmers. Eine Beförderung für Njinmah anstatt Geld für Kara auszugeben - das klingt doch nach einem Bremer Plan im Winter.