Werder-Kapitän wacklig: Was Werner über Friedl sagt
Von Dominik Hager
Werder Bremen erlebte mit der 2:4-Niederlage gegen Aufsteiger Heidenheim einen höchst albtraumhaften Sonntag. Eine Hauptrolle in diesem spielte Marco Friedl. Der Österreicher wurde nach einer mehr als wackligen ersten Hälfte ausgewechselt. Soweit nichts Besonderes, jedoch ist Friedl eben Kapitän der Bremer. Demnach darf man an der Weser noch Diskussionen erwarten.
Das einzig Gute, was man an Friedls Auftritt gegen Heidenheim festhalten kann, ist, dass er nach 45 Minuten vorbei war. Der Abwehrspieler erwischte einen rabenschwarzen Tag und war gleich an zwei Gegentoren maßgeblich beteiligt. Trainer Ole Werner traf die sportlich absolut gerechtfertigte Entscheidung, neben Anthony Jung und Dawid Kownacki auch seinen Kapitän vom Feld zu nehmen, selbst wenn auch das die Niederlage nicht mehr abwenden konnte.
"Es geht in dem Moment nie darum, dass es ausschließlich diese Leute sind, an denen es hakt", erklärte sich der Werder-Coach (via Deichstube). Vielmehr habe man "eine andere Energie auf dem Platz" benötigt.
Werner nimmt Friedl in Schutz: "Sehr gute Spiele gegen Mainz und Freiburg"
Ole Werner versuchte, die Unruhe um den Kapitän nicht unnötig zu verstärken und nahm diesen gewissermaßen in Schutz. "Ich glaube, dass es insbesondere beim zweiten Gegentor darum geht, in welche Situation wir uns bringen und wie wir absichern. Dass es dann gegen Heidenheims Spieler mit großer Geschwindigkeit nicht ganz so einfach ist, Dinge im Eins-gegen-eins zu lösen, ist auch klar", bewertete der Coach das Gegentor, bei dem sich Friedl zu leicht von Dinkci passieren ließ.
Der Werder-Coach wollte auch nicht zulassen, dass bei Friedl nur das Negative gesehen wird. "Er hat die Binde ja schon länger und hat gegen Mainz und Freiburg auch schon zwei sehr gute Spiele gemacht", hielt er fest. Oftmals sprechen Taten aber mehr Worte und ein unumstrittener Leader wäre wohl auch nach einer solchen Halbzeit auf dem Feld gewesen.
Friedl auf der Suche nach Konstanz: "Ich arbeite daran"
Der Österreicher hatte jedoch auch schon in der letzten Rückrunde einige schwächere Spiele dabei und scheint mit der Verantwortung als Kapitän zu kämpfen zu haben. "Es ist richtig, dass ich Spiele dabei hatte, in denen ich mich sehr gut gefühlt habe und dann wieder Spiele, die einfach nicht gut von mir waren. Ich arbeite daran, dass diese Schwankungen weniger werden", erklärte Friedl im Frühjahr noch selbstkritisch gegenüber der Deichstube. Bislang fallen die erhofften Fortschritte aber eher langsam aus.
Ob Friedl Gefahr läuft, seinen Posten zu verlieren, ist unklar, jedoch muss er seine Leistungen schleunigst stabilisieren. Man darf nicht vergessen, dass mit Milos Veljkovic zuletzt ein sehr ordentlicher Innenverteidiger nur auf der Bank saß und auf seine Chance lauert. Geht dann erstmal der Stammplatz flöten, könnte sich das mit dem Kapitänsamt schneller als gedacht erledigen.
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