Werder: Investoren-Einstieg wird konkreter
Schon seit Jahren kommt bei Werder Bremen immer wieder mal das Thema "Investor" auf. In den vergangenen Monaten haben die Diskussionen und Aussagen der Verantwortlichen zugenommen. Es wird konkreter.
Jetzt äußerte sich nämlich auch Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald gegenüber der Deichstube zu dem Thema. Auf die Frage, wie wahrscheinlich ein Abschluss sei, antwortete er: "Das kann man in Prozenten schwer beschreiben."
Und weiter: "Wenn wir darüber nachdenken, sehen wir keinen Investor, der nur an die Rendite denkt, sondern einen strategischen Partner, der mit uns gemeinsam einen Weg geht. Dieses Geld könnte dabei helfen, uns in die Lage zu versetzen, das Unternehmen zu modernisieren, in die Infrastruktur zu investieren und auch in den Kader."
Werder lehnte bereits Angebot ab
Der Präsident verriet vor der Mitgliederversammlung, die am Sonntag stattfindet, auch, dass man vor etwa drei Jahren ein konkretes Angebot abgelehnt habe, da es nicht zum Verein gepasst habe. Übrigens: Die Werder-Mitglieder hätten bei einem Einstieg kein Mitspracherecht. Dies habe laut Hess-Grunewald nur das Präsidium des eingetragenen Vereins. Aber: "Bei einer Beteiligung über 50 Prozent müsste laut Satzung die Mitgliederversammlung entscheiden - mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit", teilte er mit.
Zuletzt äußerten sich die beiden Aufsichtsrat-Mitglieder Harm Ohlmeyer und Dr. Florian Weiß offensiv zu dem Thema. Ohlmeyer, ehemaliger Finanzchef von adidas, sagte im Jahr 2021: "Ich möchte dazu beitragen, diesen Partner zu finden. (...) Es ist jedoch nicht so, dass ich schon eine Liste an möglichen Partnern habe. Einen solchen Partner bekommt man in der Regel nur einmal." Weiß sagte im Sommer dieses Jahres: "Corona, der Abstieg - die Bedingungen waren in den letzten zwei Jahren nicht einfach. Bei einem strategischen Partner würde es darum gehen, für Geld Anteile abzugeben."