Werder im Disput: Gehaltsverzichte werden zum Streitthema

Sportchef Baumann muss mit seinen Spielern den unliebsamen Gehaltsverzicht aushandeln
Sportchef Baumann muss mit seinen Spielern den unliebsamen Gehaltsverzicht aushandeln / DeFodi Images/Getty Images
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Sportlich verlief die Vorbereitung von Werder Bremen ziemlich makellos. Dennoch herrscht im Lager der Grün-Weißen gereizte Stimmung. Die Finanzprobleme übertragen sich immer mehr auf die Mannschaft.

Selten erlebte der SVW wohl eine so ruhige und sorgenfreie Sommervorbereitung - zumindest auf dem Platz. Während nur wenige Spieler mit Blessuren zu kämpfen hatten, zeigten sich die lange Zeit schwächelnden Stars in bester Verfassung. Nach gleich sieben Siegen blickt das Team positiv auf den Saisonauftakt in Jena.

Wirklich rosig ist die derzeitige Situation dennoch nicht. Neben dem Platz gibt es vor allem ein Thema, das die Spieler und Verantwortlichen noch lange beschäftigen wird. Nach den von Sportchef Frank Baumann angekündigten Gehaltsverzichten, gestalten sich die Verhandlungen über eben jene wohl deutlich schwerer als gedacht.

Werder-Mannschaft fühlt sich unter Druck gesetzt

Wie die Deichstube und der kicker berichten, könnten sich die Fraktionen bald etwas spalten. Die öffentlichen Bekundungen von Baumann im Bezug auf die einheitlichen Gehaltseinbußen, setzte die Spieler demnach unter Druck. Die einzelnen Gespräche zu möglichen Klauseln und weiteren Einsparungen dürften sich damit sehr schwierig gestalten.

Dabei sind die Bremer auf jeden Euro angewiesen. Zuschauereinnahmen sind zumindest für die kommende Hinrunde kaum zu erwarten. Dazu fehlen die wertvollen Transfergelder, die ohne einen Verkauf von Milot Rashica ausbleiben. Wohl oder übel wird der SVW kaum um weitere Kredite herumkommen.

Die Bremer müssen sich auf Diskussionen einlassen
Die Bremer müssen sich auf Diskussionen einlassen / DeFodi Images/Getty Images

Prinzipiell wäre die Mannschaft wohl dazu bereit, weiterhin auf einen Teil des Gehalts zu verzichten. Die Art und Weise von Baumanns Kommunikation dürfte aber nicht jedem geschmeckt haben. Nun wird sich zeigen, wie sehr der Verein auch in diesen scheinbar ruhigeren Zeiten zusammenhalten kann.

Vielleicht fehlt nach den verhandelten Einbußen im Frühjahr aber auch das Pflichtgefühl der Spieler. Damals hatte die Mannschaft den Verzicht sicherlich noch mit den eigenen Leistungen relativiert. Da jetzt wieder alles auf Null gesetzt wurde, muss Werders Sportchef erneut großes Verhandlungsgeschick beweisen.