Werder-Ikone Willi Lemke ist verstorben

Fußball-Deutschland und ganz speziell der SV Werder Bremen trauert um Vereinslegende Wilfried "Willi" Lemke. Wie der SVW mitteilte, ist Lemke am Montag im Alter von 77 Jahren verstorben.

Bei Werder war Lemke lange Jahre als Manager und im Anschluss als Vorsitzender des Aufsichtsrats tätig. 1981 heuerte Lemke als Sportchef der Grünweißen an und präge im Anschluss die erfolgreiche Zeit unter Trainer Otto Rehagel entscheidend mit. 1999 wechselte Lemke dann zurück in die Politik, blieb dem Klub aber als Aufsichtsrat treu - von 2005 bis 2014 als Vorsitzender des Gremiums.

Besonders in Erinnerung bleiben die Auseinandersetzungen zwischen Lemke und Uli Hoeneß in den 1980er und 90er Jahren. Werder Bremen hatte sich in dieser Zeit als Spitzenklub der Bundesliga etabliert.

"Willi Lemke gehört zu den größten Werderanern aller Zeiten. Die Nachricht von seinem plötzlichen Tod hat uns schockiert und macht uns tieftraurig", kommentierte SVW-Präsident Dr. Hubertus Hess-Grunewald. "Willi bleibt uns als innovative, kämpferische, leidenschaftliche, ehrgeizige und streitbare Persönlichkeit in Erinnerung. Dabei war er stets menschlich und immer auch versöhnlich. Nur wenige Menschen werden so sehr mit Werder in Verbindung gebracht wie Willi Lemke. Sein Wirken – auch über unseren Verein und Bremen hinaus – war außergewöhnlich und vorbildlich. Er war ein Weltbürger, der immer auch Hanseat geblieben ist. Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei seiner Familie", fuhr Hess-Grunewald fort.

"Willi Lemke war der Inbegriff dafür, dass man bis ins hohe Alter fit bleiben und Sport treiben kann. Sein überraschender und viel zu früher Tod lässt den SV Werder für eine Zeit stillstehen. Willi Lemke gehört zweifellos zu den größten Persönlichkeiten in der Geschichte des deutschen Fußballs. Er hat beim SV Werder in vielen Bereichen Pionierarbeit geleistet und für immer Spuren hinterlassen. Ohne seine langjährige Arbeit wäre der Club nicht das, was er heute ist. Sein Engagement für Werder, Bremen und den weltweiten Sport bleibt für immer unvergessen. Willi Lemke wird uns fehlen", erklärte Klaus Filbry, Werders Vorsitzender der Geschäftsführung.

Gegenüber dem SID äußerte sich auch Uli Hoeneß zu Lemkes Tod. Beide hatten sich nach ihren vielen Streitigkeiten längst ausgesprochen. Entsprechend emotional reagierte Bayerns Ehrenpräsident: "Die Nachricht hat mich traurig gemacht. Willi Lemke war ein Mann der Kontroverse: Jeder weiß, dass wir oft diskutiert und gestritten haben. Aber er war auch ein Mann des Dialogs, und letztlich haben wir zu einem guten Verhältnis gefunden.

Lemke habe "die Bundesliga und den deutschen Fußball sehr bereichert. Mein aufrichtiges Beileid an seine Angehörigen und Freunde sowie an Werder Bremen - den Verein, der ohne Willi Lemke nicht der wäre, der er heute ist."

Unsere Anteilnahme und Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden vor allem Lemkes Familie und Freunden.