Werder gegen Eintracht: Hütter und Baumann legen nach!

Hütter hat noch immer nicht ganz mit der Niederlage abgeschlossen
Hütter hat noch immer nicht ganz mit der Niederlage abgeschlossen / Stuart Franklin/Getty Images
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Der Zoff zwischen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt ging in die nächste Runde. Nach dem Freitagabendspiel und dem Sieg der Grün-Weißen, hatten beide Seiten noch einigen Gesprächsbedarf. Nun holte SGE-Trainer Adi Hütter ein weiteres Mal aus. Der Konter von SVW-Sportchef Frank Baumann folgte auf dem Fuß.

Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis sich die Wogen bei Werder und der Eintracht geglättet haben. Seit dem 2:1 für den SVW am vergangenen Freitag, stießen Spieler und Funktionäre immer wieder mit scharfen Aussagen aneinander.

Bereits auf der Pressekonferenz und zuvor im und direkt nach dem Spiel ging es zwischen den beiden Klubs hoch her. Dort standen Hütter und Florian Kohfeldt im Fokus, die beide wenig von der jeweiligen Art der Unterstützung hielten. Nachdem die Adler die Niederlage immer noch nicht verdaut haben, schaltete sich auch Werders Sportchef Frank Baumann ein.

Baumann: "Bei der Eintracht müssten viele Posten frei werden"

Wieder aufgenommen hatte Frankfurts Trainer die Diskussion am Sonntag bei sky90. "Ich muss mich nicht beschimpfen lassen von denen, die auf der Tribüne sitzen und zum Staff gehören. Wenn ich Florian frage, wer das ist, sagt er: ‘Zuschauer‘. Und das finde ich nicht okay. Das stört mich einfach. Wenn mir so etwas in Frankfurt passiert, dass ein Mitarbeiter auf der Tribüne auf den gegnerischen Trainer schimpft, kann ich Ihnen garantieren, dass er am nächsten Tag nicht mehr da sitzt. Der arbeitet dann nicht mehr in meinem Team", so der Österreicher frustriert.

Der Kritik konnte Baumann nur wenig abgewinnen. Zwar hätten Zeugwart und Teammanager durchaus einen schärferen Ton benutzt, doch von Frankfurt käme noch mehr zurück, wie er der Bild verriet. "Wenn Frankfurt, wie angekündigt, bei Beleidigungen gegen gegnerische Teams nicht mehr auf Mitarbeiter zurückgreift, sondern sich von ihnen trennt, müssten bei der Eintracht in den nächsten Tagen einige Posten frei werden. Auch wichtige Posten.“

An der Seitenlinie war die Lage angespannt
An der Seitenlinie war die Lage angespannt / Stuart Franklin/Getty Images

Über die ganze Partie ging es auch an der Seitenlinie hoch her. Seit Jahren scheint sich zwischen den Klubs eine knallharte Rivalität aufzubauen. Dass die Sticheleien noch immer nicht aufhören, lassen auf eine neue Dimension schließen. Dabei sind vor allem die Norddeutschen darauf bedacht, die Sache ruhig aufzuarbeiten.

"Wir haben noch am Freitag mit verschiedenen Mitarbeitern und Spielern kritisch über die Vorfälle gesprochen. Aber wir werden uns nicht nehmen lassen, Emotionen auf den Platz zu bringen. Wenn Beschimpfungen in Richtung Frankfurter Bank passiert sind, dann können wir uns dafür nur entschuldigen. Aber es kamen von dort während und nach dem Spiel noch deutlich heftigere Sachen zurück. Da wurden aus meiner Sicht auch Grenzen überschritten", so Baumann.

Gereizte Stimmung im Weserstadion oder die Eintracht als Auslöser?

Die Frage bleibt weiterhin, wer nun endgültig für die Eskalation verantwortlich ist. Kohfeldt betonte klar, dass die vergangenen Heimspiele durchaus ruhig abliefen und sich erst mit Frankfurt eine solche Brisanz entwickelte. Dem hielt Hütter dagegen. "Ich habe nichts gegen Florian Kohfeldt. Mich stört aber, dass man plötzlich vom Täter zum Opfer wird. Und er sich hinstellt und sagt: 'Wir haben immer friedliche Heimspiele. Und dann kommen die Frankfurter und alles ist hektisch und emotional.'"

"Auch Oliver Glasner in Wolfsburg sagt, dass das dort der Wahnsinn ist."

Adi Hütter

Der Trainer der Eintracht bezieht sich auch auf die Worte seines Landsmannes Oliver Glasner, der die Stimmung in Bremen bereits als wahnsinnig bezeichnete. Für die Bremer haben die teils exzessiven Anfeuerungen aber fast ausschließlich mit der eigenen Mannschaft zu tun. "Es gab in dieser Saison keine hitzigen Spiele mit derartigen Vorwürfen der gegnerischen Mannschaften. Wir versuchen bei Geisterspielen zumindest einen Hauch von Atmosphäre reinzubringen. Das ist schwer genug", wie Baumann bestätigte.

Baumann ist ganz und gar nicht mit dem Umgang der Eintracht einverstanden
Baumann ist ganz und gar nicht mit dem Umgang der Eintracht einverstanden / Stuart Franklin/Getty Images

Auch deutet der Sportchef an, dass sich die ganze Angelegenheit erst im Nachhinein so hochgeschaukelt habe. Hütter habe angedeutet, dass Kohfeldt zwischendurch zu vehement eine Verwarnung für Abwehrchef Martin Hinteregger gefordert habe, da Theodor Gebre Selassie für ein ähnliches Foul die Gelbe Karte sah. Anders als die Aussagen des Österreichers vermuten lassen, stimmte er Kohfeldt während des Spiels sogar zu.

Baumann zeigte sich verwundert über den erneuten öffentlichen Angriff aus Frankfurt: "Ich habe am Freitagabend mit Adi Hütter und mit Fredi Bobic am Samstag darüber gesprochen. Wir waren der Meinung, dass wir die Geschehnisse intern aufarbeiten sollten und öffentlich nicht so hoch hängen sollten. Aber die erneuten Aussagen von Adi kann ich so nicht stehen lassen." Weitere Konter nicht ausgeschlossen.