Heimspiel gegen Spitzenreiter St. Pauli: Die voraussichtliche Werder-Aufstellung
Von Simon Zimmermann
Werder Bremen will am Samstag gegen den FC St. Pauli die PS endlich wieder auf die Straße bringen. Nicht einfach, schließlich kommt der Zweitliga-Spitzenreiter mit jeder Menge Selbstvertrauen - auch wenn man nicht der Favorit sein möchte. So könnte die Startelf von Grün-Weiß aussehen.
Das Topspiel an diesem 12. Spieltag der 2. Liga steigt ohne Zweifel am Samstagnachmittag (13.30 Uhr) im Bremer Weserstadion. Was zum Großteil auch an den Gästen liegt. Der FC St. Pauli kommt als Tabellenführer nach Bremen.
Timo Schultz sieht Pauli nicht als Favoriten
Als Favorit sehen sich die Kietz-Kicker dennoch nicht. "Das ist schon kurios, wenn man als St. Pauli früh in der Saison ins Weser-Stadion fährt und dort auch als Favorit auflaufen sollte. Ich sehe das nicht so. Wir sind noch nicht so weit in unserem Mindset, dass wir nach Bremen fahren und sagen, wir sind der Favorit", erklärte Pauli-Coach Timo Schultz im Vorfeld der Partie.
Schließlich sei Werder "eines der Schwergewichte in der Liga". "Das ist eine Mannschaft, die, wenn sie ins Rollen kommt, wovon ich ausgehe, auf jeden Fall zu den Top-Drei in der Liga gehört", war sich Schultz sicher.
" Wir werden auch in Bremen wieder auf Angriff spielen, werden versuchen, ein Spektakel zu liefern - genau wie die Heimmannschaft, da können die Zuschauer sich auf ein tolles Spiel freuen."
- Pauli-Coach Timo Schultz
"Wenn sie ins Rollen kommt" ist dabei das Stichwort. Bislang war das unter Trainer Markus Anfang noch nicht der Fall. Einzelnen Glanzpunkten, wie der 3:0-Heimerfolg gegen Heidenheim, folgten herbe Rückschläge. Zuletzt war das Last-Minute-Remis in Sandhausen ebenfalls nicht das erhoffte Resultat. Die Quittung sind 15 Punkte nach elf Spieltagen und Rang zehn in der Tabelle - nicht die Bilanz eines Aufstiegsfavoriten.
Anfang will nicht auf die Tabelle schauen - Systemfrage "nicht entscheidend"
Nervös machen will sich Anfang deshalb aber nicht. "Jeder kann in dieser 2. Liga jeden schlagen. Wir können auch jeden schlagen. Wir brauchen nicht auf die Tabelle schauen, sondern müssen mit Leistungen überzeugen und uns aufs nächste Spiel fokussieren", sagte er am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.
Dabei ging der Werder-Coach auch auf eine mögliche Systemumstellung ein. Niclas Füllkrug hatte nach seiner kurzzeitigen Verbannung unter der Woche als Joker in Sandhausen den späten Ausgleich erzielt und endlich mal wieder überzeugt. Bei vielen Werder-Fans kam erneut der Wunsch nach einer Systemumstellung auf, bei der Marvin Ducksch und Füllkrug gemeinsam auf dem Platz stehen können.
"Die Grundordnung ist nicht entscheidend, sondern wie wir es umsetzen. Die bisherige Saison hat gezeigt: Es hat nicht daran gekrankt, dass wir uns keine Chancen erspielt haben, sondern an der Verwertung", wiegelte Anfang ab. Es bleibt daher offen, ob der SVW-Coach seine beiden Mittelstürmer gemeinsam in die Startelf stellt.
Fragezeichen bei der Besetzung der Viererkette
Nicht mit dabei sind auf jeden Fall weiter Ömer Toprak, für den es "nicht reichen" wird. Auch bei Christian Groß dürfte ein Einsatz noch zu früh kommen. Angeschlagen waren unter der Woche Marco Friedl und Nicolai Trapp, dazu hatte Felix Agu "leichte Probleme". Alle drei sollten am Samstag aber zur Verfügung stehen. Genau wie Leo Bittencourt, der nach langer Verletzung aus Belastungsgründen eine Trainingspause erhielt.
Zwischen den Pfosten wird Anfang bei Michael Zetterer bleiben. Unter dem neuen Werder-Coach scheint er sich vorerst weiter gegen Jiri Pavlenka durchgesetzt zu haben. Davor spricht alles für eine Viererkette, in der Veljkovic im Zentrum seinen Platz sicher haben dürfte. Die anderen drei Positionen scheinen offener zu sein. Mai, Friedl und womöglich auch Anthony Jung streiten sich um den Platz neben Veljkovic. Möglich, dass Anfang trotz der eher schwachen Leistungen zuletzt an Mai festhält - aber auch, dass Friedl nach innen rückt.
Auf der rechten Abwehrseite spricht vieles für die Startelf-Rückkehr von Mitchell Weiser, auch wenn in Sandhausen dort Agu den Vorzug bekam. Der Youngster scheint für das Duell mit dem Tabellenführer die erste Wahl auf der linken Abwehrseite zu sein.
Im Mittelfeldzentrum könnte der in Sandhausen schwache Niklas Schmidt aus der Anfangself rutschen. Stattdessen sind die Favoriten auf die Plätze Gruev, Rapp und Romano Schmid. Im Dreiersturm davor - unwahrscheinlich, dass Anfang daran rüttelt - bleibt Ducksch im Zentrum gesetzt, was Füllkrug wieder in die Joker-Rolle drängt. Bittencourt bleibt als Anführer ebenfalls im Team. Gute Chancen könnte auch Eren Dinkci haben.
Die voraussichtliche Werder-Startelf gegen St. Pauli
Oder wie wäre es mit dieser Elf? Die wird am Samstag in dieser Form garantiert nicht auf dem Platz stehen, wäre aber eine durchaus beachtliche Alternative - oder was sagt ihr, Werder-Fans?