Traditionsduell gegen Nürnberg: Die voraussichtliche Werder-Aufstellung
Von Philipp Geiger
Nach schwierigen Wochen konnte der SV Werder Bremen am letzten Spieltag einen Achtungserfolg verbuchen. Vor heimischem Publikum erkämpften sich die Grün-Weißen gegen Tabellenführer St. Pauli ein 1:1-Unentschieden. Mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg am Freitagabend (Anpfiff 18:30 Uhr) wartet auf den Absteiger eine ähnlich schwere Aufgabe.
Der FCN ist in der Liga seit zwölf Heimspielen ungeschlagen und kassierte erst am letzten Spieltag in Darmstadt die erste Saisonniederlage. Die Franken überzeugten in den letzten Monaten vor allem defensiv und stellen die beste Abwehrreihe der zweiten Liga (neun Gegentore). "Nürnberg ist eine Mannschaft, die gut und aggressiv verteidigt, frühzeitig Konter unterbindet und aus der Grundordnung heraus vorwärts verteidigt", erklärte Cheftrainer Markus Anfang auf der Spieltagspressekonferenz am Mittwoch. "Es ist schwierig, gegen sie Tore zu schießen."
Der Werder-Coach hatte auch für seine Mannschaft einige lobende Worte übrig. "Wir sind nach wie vor die Mannschaft, die die wenigsten Torschüsse bekommt und die, die sich die meisten erspielt", sagte der 47-Jährige. Quantität sei vorhanden, an der Qualität gelte es noch zu arbeiten, so der Chefcoach weiter. "Es ist entscheidend, dass wir aggressiv und mit Selbstvertrauen agieren", betonte Scouting- und Lizenzspielerchef Clemens Fritz. "Ich erwarte ein sehr intensives Spiel."
Agu fällt wohl aus - Bittencourt einsatzbereit
Personell kann Anfang fast aus dem Vollen schöpfen. Neben Nick Woltemade (Fuß-OP) fällt voraussichtlich nur noch Felix Agu aus. Der 22-Jährige plagt sich mit Wadenproblemen herum und fehlte beim Abschlusstraining (via bild.de). Marvin Ducksch, Christian Groß und Ömer Toprak hingegen konnten mit der Mannschaft trainieren. Letztgenannter steht damit nach fast zwei Monaten vor der Rückkehr in den Kader. Wieder an Bord ist auch Leonardo Bittencourt, der zuletzt wegen einer Erkältung pausieren musste.
Anfang überraschte am letzten Spieltag mit einer Systemumstellung und setzte in der Defensive erstmals auf eine Dreierkette, was sich durchaus bezahlt machte. Eine Rückkehr zur Viererkette dürfte es daher vorerst nicht geben. Eine Veränderung gab es gegen den FC St. Pauli auch im Tor, wo Michael Zetterer für Jiri Pavlenka Platz machen musste. Der Routinier wird auch am Freitagabend zwischen den Pfosten erwartet. Die Dreierkette, bestehend aus Marco Friedl, Milos Veljkovic und Anthony Jung lieferte eine solide Vorstellung ab und dürfte unverändert bleiben.
Der Platz im defensiven Mittelfeld ist für Ilia Gruev reserviert. Etwas offensiver als der 21-Jährige könnten Bittencourt und Nicolai Rapp auflaufen. Alternativen sind Jean Manuel Mbom und Niklas Schmidt. Anstelle von Agu wird aller Voraussicht nach Mitchell Weiser starten. Auf der Gegenseite könnte Romano Schmid beginnen. Niclas Füllkrug und Ducksch bilden erneut die Doppelspitze.