Werder: Baumann erklärt unausgewogene Kader-Zusammenstellung
Von Christian Gaul
Bei Werder Bremen tat sich dann doch noch etwas auf dem Transfermarkt. Doch helfen die verpflichteten Spieler wirklich weiter, wenn man sich den Kader anschaut?
Lange mussten die Fans des SV Werder Bremen warten, bis die Verantwortlichen auf die zahlreichen Spieler-Abgänge reagierten. Mit Marvin Ducksch und Roger Assalé versucht man nun eine erfolgreiche Offensive zu basteln.
Auch in der Abwehr kann sich nach den Zugängen von Lars Lukas Mai, Kyu-hyun Park oder Mitchell Weiser über ein reichhaltiges Angebot gefreut werden.
Doch besonders im zentralen Mittelfeld hinterließen die abgewanderten Maximilian Eggestein, Kevin Möhwald und Patrick Erras eine Lücke, die mit der Verpflichtung von Nicolai Rapp kaum im Ansatz geschlossen wurde.
Werders Geschäftsführer Sport, Frank Baumann, muss nun diese Diskrepanz moderieren.
"Wir sind nicht im Wunschland" - Baumann verweist auf wirtschaftliche Zwänge
"Die Gründe waren, dass wir nur Spieler verpflichten wollten, die uns wirklich weiterbringen. Das ist nicht ganz so leicht, weil die Jungs, die wir hier haben, schon ein gutes Niveau haben", erklärte Baumann auf einer Pressekonferenz am Dienstag.
Ob allerdings das Quartett aus Rapp, Ilia Gruev, Christian Groß und dem derzeit verletzten Thore Jacobsen tatsächlich die Qualität mitbringt, um die Bremer Zentrale gewinnbringend zu bestücken, bleibt fraglich - so die Meinung vieler Anhänger.
Dabei stößt das scheinbare Ungleichgewicht des Kaders tatsächlich ins Auge. "Wir haben uns um den ein oder anderen Spieler bemüht, der uns wirklich besser gemacht hätte. Das hat nicht geklappt. Deshalb haben wir gesagt, dass es nichts bringt, irgendjemanden dazu zu holen, nur um etwas getan zu haben", wollte Baumann diesem Vorwurf vorbeugen.
Letztlich sei die oberste Prämisse aber, mit den vorhandenen Mitteln operieren zu müssen. "Es hat aber auch damit zu tun, dass wir ein Zweitligist sind und über begrenzte wirtschaftliche Möglichkeiten verfügen. Wir sind nicht im Wunschland und können nicht alles realisieren", so Baumann.
Die zuletzt schon auf die Barrikaden gestiegenen Anhänger werden sich am Ende ohnehin nur über sportliche Ergebnisse wieder beruhigen lassen. Scheitert das Bremer Projekt 'sofortiger Wiederaufstieg' jedoch, dann hat man bereits einen Schuldigen in der Schublade.