Werder Bremen: 7 potenzielle Verstärkungen für den Angriff

Der neue Trainer ist da, die Spielphilosophie steht - Feuer frei für Frank Baumann. Werders Sportdirektor begibt sich in den kommenden Wochen auf die Suche nach der perfekten Balance im Bremer Kader - und trifft dabei vor allem auf eine große Baustelle im grün-weißen Angriff.

Wer ersetzt den wohl abwandernden Milot Rashica und wer ballert Werder bestenfalls zurück in die Bundesliga? Neben den gängigen Gerüchten rund um Marvin Ducksch und Kevin Behrens listet 90min sieben potenzielle und sinnvolle Verstärkungen für die Offensive.

1. Fabian Reese

Der Wechsel von Milot Rashica scheint nur noch eine Frage der Zeit. Aktuell ist vor allem Eintracht Frankfurt interessiert, kann die Ausstiegsklausel in Höhe von 15 Millionen Euro aber (noch) nicht aufbringen.

Obwohl die Kosovo-Rakete den Grün-Weißen zuletzt nur noch allzu selten helfen konnte, bedarf es einer adäquaten Ersatzlösung. Technisch stark, antrittsschnell und wendig wäre auch Fabian Reese vom in der Relegation gescheiterten Zweitligisten Holstein Kiel.

Der gebürtige Kieler fand über drei Stationen auf Schalke, in Karlsruhe und in Fürth seinen Weg zurück an die alte Wirkungsstätte und wusste vor allem in der abgelaufenen Saison vollends zu überzeugen.

Hier beackerte der 23-Jährige sowohl die linke als auch rechte Außenbahn und steuerte mit elf Assists und drei Toren aus 39 Pflichtspielen einen erheblichen Anteil an der starken Saison des Nordklubs bei.

Mit seinen 1,87 Metern ist Reese exakt zehn Zentimeter größer als Rashica und dadurch neben seiner enormen Schnelligkeit auch noch enorm robust - ziemlich gute Attribute für die 2. Bundesliga.

Reese besitzt in Kiel einen Vertrag bis 2023, sein Marktwert liegt laut transfermarkt.de bei 900.000 Euro. Ein wenig Geld müsste Werder für das Flügeltalent also in die Hand nehmen.

2. Jacob Bruun Larsen (Leihe)

Eine temporäre Option für die Außenbahn bildet hingegen Jacob Bruun Larsen. Der 22-jährige Däne war zuletzt von der TSG 1899 Hoffenheim an den belgischen Erstligisten RSC Anderlecht verliehen.

Aber auch in der Jupiler Pro League konnte der Youngster kaum Fuß fassen, kam nie über die vollen 90 Minuten zum Einsatz und verfolgte die letzten beiden Saisonspiele sogar ausschließlich von der Bank aus.

Eine gehörige Portion Spielpraxis in der 2. Bundesliga täte dem veranlagten Wirbelwind gut. Als quirliger Flankengeber könnte er sich am Osterdeich ins Schaufenster spielen und ein bis zwei Saisons später zurück nach Sinsheim kehren.

3. Daishawn Redan (Leihe)

Daishawn Redan kann und darf sich laut BILD einen neuen Verein suchen. Eigentlich ist der 20-jährige Mittelstürmer noch bis 2024 an Hertha BSC gebunden. Fraglich bleibt somit, ob der Holländer den Hauptstadt-Klub fest oder per Leihe verlässt.

Sofern die Berliner auf eine erneute Leihe ihres bisher nahezu wirkungslosen Talentes pochen, sollte Werder die Ohren spitzen. Denn falls Niclas Füllkrug in Bremen bleibt (und davon geht man aus), könnte der niederländische U21-Nationalspieler das perfekte Back-up des häufig verletzten Mittelstürmers bilden.

An Spielpraxis würde es Redan in Liga zwei sicher nicht mangeln. Unsicher bleibt jedoch, inwiefern Werder im Sturm auf derart junge Talente setzen wird.

4. Adrian Grbic (Leihe)

Die Beziehung zwischen Adrian Grbic und dessen Coach Christophe Pelissier brodelt. Und als wäre das nicht schon genug, gab es nun auch noch die Absage für den EM-Kader der österreichischen Nationalmannschaft.

Grbic wünscht sich eine Veränderung im Sommer. Der Mittelstürmer des FC Lorient strebt einen leihweisen Wechsel an: "Es ist einfach viel zu viel passiert. Da wird es ganz schwer, eine neue Basis zum Zusammenarbeiten aufzubauen", verriet der 24-Jährige via spox.

"Ich hoffe, dass es in der neuen Saison besser wird - wo auch immer", setzte er fort und ergänzte: "Ich will wieder mit meinen Toren ins Rampenlicht rücken, weiß, welche Qualitäten ich habe."

Das letzte Jahr in Lorient war zum Vergessen. Grbic wechselte erst im Sommer 2020 für die vereinsinterne Rekordsumme von neun Millionen Euro zum französischen Erstligisten. Einem Neustart in Liga zwei gegenüber wäre der gebürtige Wiener vermutlich nicht abgeneigt.

5. Nicolas Kühn

Nicolas Kühn ist ein Mann für die Langfristigkeit. Der 21-jährige Rechtsaußen kann und wird sich bei den Bayern nicht durchsetzen. Für die Reservemannschaft in der Regionalliga ist er zu gut.

Bevor er an der Isar in Vergessenheit gerät, wäre der Weg zu Werder der perfekte Karriereschritt für den Linksfuß. Ein perfekter Perspektivspieler für Markus Anfang, der ohnehin einen großen Wert auf die Entwicklung (junger) Spieler legt.

Kühn besitzt in München noch einen Vertrag bis 2023, sein Marktwert liegt bei einer Million Euro.

6. Muhammed Kiprit

Auch Muhammed Kiprit machte in der abgelaufenen Drittliga-Spielzeit bereits auf sich aufmerksam. Der gebürtige Berliner wechselte im vergangenen Jahr von der Hertha zum KFC Uerdingen und kann dank Rückholoption jederzeit zum Hauptstadt-Klub zurückkehren.

Uerdingen droht der Zwangsabstieg - bestenfalls in die vierte Liga. Ein Schritt, den Kiprit sicher verhindern möchte. Deshalb steht im Sommer der nächste Wechsel bevor. Eine Rückkehr nach Berlin scheint unrealistisch.

Kiprit gilt als klassischer Mittelstürmer, der vor allem viel läuft und ackert. Das Tor traf er in 36 Drittliga-Spielen acht Mal. Keine besonders starke Statistik, weshalb Kiprit eher als Back-up-Stürmer betrachtet werden sollte.

7. Cade Cowell

Wie wär's mit dem nächsten Josh Sargent, Werder? Cade Cowell ist gerade einmal 17 Jahre jung und schon jetzt Stammspieler bei den San Jose Earthquakes in der MLS.

Die Corona-Zeit tat der Entwicklung des Mittelstürmers enorm gut. Während Cowell in seiner Debüt-Saison 2019/20 auf ein Tor und eine Vorlage aus 16 (Kurz-)Einsätzen kam, verzaubert er die Fans des US-Fußballs in diesem Jahr quasi im Alleingang.

Nach nur acht Spielen stehen dem Youngster bereits zwei Tore und drei Vorlagen zu Buche. Eine Aktion ist dabei schöner als die andere. Ob Werder bei Cowell überhaupt noch eine Chance hätte, ist fraglich. Barcelona soll bereits an ihm dran sein.

Vielleicht kann Sargent aber noch einmal ein gutes Wort pro Werder einlegen. Ausreichend Spielpraxis bekommen die Amerikaner bei Werder ja...