Werders Top-Elf: Mit diesen Jungs kann der SVW oben mitspielen
Von Marc Knieper
Ob der direkte Aufstieg gelingt, ist mehr als fraglich. Oben mitspielen möchte Werder Bremen aber allemal. Mit der folgenden Elf haben die Grün-Weißen gute Chancen in der 2. Bundesliga.
1. Tor: Michael Zetterer
Dieser Mann lebt Werder! Anfang 2015 wechselte Michael Zetterer an die Weser - und ist damit der dienstälteste Akteur im Kader. Nach langwierigen Verletzungen und mehrfacher Leihe zog er im Sommer erstmals am (seinerzeit verletzten) Stammkeeper Jiri Pavlenka vorbei.
'Zetti' erledigt seinen Job ausgesprochen gut. Dass er für die Grün-Weißen sein letztes Hemd gäbe, zeigen nicht zuletzt seine Reaktionen nach starken Paraden und/oder Toren seiner Vordermänner. Als einstiger Ersatzmann sah er ohne Bundesliga-Einsatz bereits zwei Gelbe Karten von der Bank aus.
Zetterer war und ist immer mit Leib und Seele dabei. Darüber hinaus scheint er - nicht zwingend auf der Linie - aber gewiss mit dem Ball am Fuß die bessere Option für den Posten zwischen den Pfosten.
2. Abwehr: Mit Erfahrung zur Weißen Weste
Während die Bremer Hintermannschaft in der Vergangenheit häufig für zittrige Knie sorgte, avanciert sie in dieser Spielzeit zum Prunkstück des Klubs. "Wir sind da gut aufgestellt. Es ist wichtig, dass du viele Spiele zu null spielst. Dann hast du eine Basis, Spiele zu gewinnen", sagte Cheftrainer Markus Anfang vor einigen Wochen in einer Medienrunde.
22,9 Millionen Euro ist sie wert, die Abwehr des SVW. Gleich 13 Zweitliga-Klubs bringen ihren gesamten Kader nicht auf diesen Marktwert. Entsprechend hoch ist aber auch der Druck für die folgende Anfangsformation der grün-weißen Verteidigung.
Mitchell Weiser: Dass die Leihgabe aus Leverkusen von Beginn an ran darf, sollte klar sein. Mit gleich 140 Bundesliga-Partien sowie 23 Begegnungen auf internationalem Parkett strotzt der einstige Bayern-Profi nur so vor Erfahrung - und weiß auch in der Vorwärtsbewegung mit starken Dribblings und punktgenauen Flanken zu überzeugen.
Milos Veljkovic: Häufig unauffällig, ist der serbische Nationalspieler der ruhestiftende Fels in der Brandung. Veljkovic ist seit 2016 Teil des Teams, fühlt sich im Verein sowie in der Stadt pudelwohl, blieb trotz Abstieg an Bord und kennt die Abläufe haargenau. Seine Sicherheitspässe tun dem teils überhasteten Bremer Spiel gut.
Ömer Toprak: Er ist die wichtigste Säule in Werders Abwehr. Sofern kein Körperteil zwickt, ist er gesetzt. Bei Wehwehchen (und davon gibt es einige) übernimmt Marco Friedl seinen Posten.
Felix Agu: Auf der linken Seite gewinnt der Youngster das knappe Rennen gegen den erfahrenen Anthony Jung. Agu mag zwar hier und da noch die falsche Entscheidung treffen, doch seine Geschwindigkeit und das kopflose Rennen in die gegnerische Hälfte dienen ebenso als Geheimwaffe.
3. Mittelfeld: Sicher, kompakt und kreativ
Zwei stehen sicher und kompakt, der andere beflügelt den Spielaufbau mit Kreativität. Das Mittelfeld im Bremer 4-3-3 sieht wie folgt aus.
Christian Groß: Der abgezockte Sechser kam im Sommer 2018 ursprünglich als Routinier für die Reserve an den Osterdeich, ist inzwischen aber derart wichtig, dass kurzerhand sein Arbeitspapier bei den Profis verlängert wurde. Keiner strahlt beim Pressing des Gegners mehr Ruhe am Ball aus als er. Groß lässt sich durch nichts beirren. Der Ball klebt am Fuß und findet anschließend die Füße eines Mitspielers.
Nicolai Rapp: Bei 'Rappo' läuft zwar noch nicht alles perfekt, doch der Neuzugang von Union Berlin wirkt - auch dank Markus Anfang, der ihn bereits aus gemeinsamen Zeiten beim SV Darmstadt kennt - top integriert. Sein Pass auf Teamkollege Ducksch, der gegen Heidenheim zum 2:0 einschob, war schier überragend. Auch Rapp spielt weitestgehend sicher und kompakt.
Niklas Schmidt: Den kreativen Part in der Vorwärtsbewegung übernimmt Niklas Schmidt. Vor vier Jahren noch als "zu dick" abgestempelt, überzeugt der Top-Standardschütze derweil mit starken Leistungen und einer gehörigen Portion Spielwitz.
4. Sturm: Schnelle Flügelzange, eiskalter Knipser
Werders Neuzugang dient als Dreh- und Angelpunkt sowie Flanken-Vollstrecker. Bedient wird er vom quirligen Österreicher sowie lange verletzten Deutsch-Brasilianer.
Leonardo Bittencourt: Viele Werder-Fans sehnen sich nach ihm. Wegen einer Innenbandverletzung bestritt der 27-Jährige bisher keine einzige Zweitliga-Partie. Mittlerweile befindet er sich zurück im Training - und kann somit schon bald endlich die rechte Außenbahn beackern.
Marvin Ducksch: Er ist die große Hoffnung beim SVW. Sein Name ertönt schon jetzt regelmäßig von den Rängen. Bremens Terodde soll er werden - sozusagen. Mit vier Toren und zwei Assists aus fünf Pflichtspielen schießt er sich langsam, aber sicher in die Herzen der Fans. Bleibt aus Bremer Sicht nur zu hoffen, dass er damit nie aufhört.
Romano Schmid: Sein Spitzname, der "Zauberer", kommt nicht von ungefähr. Der 21-Jährige weiß mit dem Ball umzugehen - und wie. Bereits in der vergangenen Bundesliga-Saison lieferte sein Spielwitz einige, wenige Lichtblicke. Nun gilt es, das Potenzial weiter unter Beweis zu stellen.