Werder Bremen: So geht es mit Johannes Eggestein weiter

Bei Werder Bremen zuletzt auf der Strecke geblieben, zündet Leihgabe Johannes Eggestein beim Linzer ASK derzeit wie eine Rakete. Doch wie geht es für den 22-Jährigen im Sommer weiter? Frank Baumann sprach gegenüber BILD und auch Eggestein selbst meldete sich unlängst zu Wort.

Endlich: Jojo Eggestein hat einen Lauf. Nicht etwa im Dress des SV Werder, dafür während seiner Leihe in Österreich. Mit 16 Toren und sechs Vorlagen in 26 wettbewerbsübergreifenden Spielen führt der deutsche Mittelstürmer die vereinsinterne Scorerliste des LASK einwandfrei an. Sein Marktwert hat sich verdoppelt, stieg unlängst von zwei auf vier Millionen Euro.

Eggesteins Leistungsdaten in Linz (Stand: 10.März)

• Tipico Bundesliga: 16 Spiele, 8 Tore, 4 Assists
• Europa League: 6 Spiele, 2 Tore, 1 Assist
• ÖFB-Cup: 4 Spiele, 6 Tore, 1 Assist
• Gesamt: 26 Spiele, 16 Tore, 6 Assists

Statistiken, auf die man am Osterdeich gerne schaut. Und das nicht, angesichts seiner vielen Tore, mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Denn laut Cheftrainer Florian Kohfeldt war und ist die Leihe des jüngeren Eggestein-Bruders bitter nötig. "Wir hatten hier in Bremen alle bei Jojo das Gefühl, dass er einen Rhythmus bekommen muss und weiß, dass er jede Woche 90 Minuten spielen kann. Das konnten wir ihm nicht zusichern", sagte Werders Übungsleiter unlängst im Gespräch mit der DeichStube.

Jojo Eggestein kann bei Werder "feste Rolle einnehmen"

Nun hat der 22-Jährige seinen Rhythmus ganz offenbar gefunden - und weckt dabei sicherlich auch die Begehrlichkeiten anderer Klubs. Ab einer gewissen Ablösesumme kommt Sportdirektor Frank Baumann ganz gewiss ins Grübeln. Sein Plan ist aber ein anderer. "Er ist natürlich jemand, der bei uns in der nächsten Saison eine Rolle für regelmäßige Einsätze spielen kann", verriet Baumann gegenüber BILD und bekräftigt: "Es ist absolut vorstellbar, dass er bei uns eine feste Rolle einnehmen wird."

Mehr möchte Werders Sport-Chef dann aber auch nicht sagen. Ob Verkauf, ob Rückkehr: "Es ist nicht der richtige Zeitpunkt für ihn oder uns, sich damit zu beschäftigen", manifestiert der 45-Jährige und wünscht sich: "Er soll sich auf die Endphase der Saison konzentrieren, hat noch wichtige Spiele vor sich. Alles andere werden wir in Ruhe mit ihm besprechen."

"Von mir aus gerne": Eggestein möchte zurück zu Werder

Eggestein selbst sieht seine Zukunft übrigens in Bremen. Hier kickte das einstige Sturm-Juwel bereits sieben Jahre im Jugend- und Profibereich, ehe es im Oktober für eine Saison nach Österreich ging. Sein Vertrag beim SV Werder läuft noch bis 2022. "Von mir aus gerne", antwortete er dem kicker kürzlich auf die Frage, ob es im Sommer zurück nach Bremen ginge. Hier könnte er endlich wieder mit Bruder Maximilian spielen, zu dem er weiterhin ein "sehr inniges Verhältnis" pflegt.

Nichtsdestotrotz war und ist sein temporärer Wechsel nach Österreich eine Art Rückzug aus dem stetigen Rampenlicht der deutschen Bundesliga. Beim Linzer ASK kann der junge Angreifer befreit aufspielen und kommt zudem auf seiner Lieblingsposition als Strafraumstürmer zum Einsatz. "Neue Leute, eine neue Spielphilosophie kennenzulernen - das hat mir schon jetzt richtig viel für mich selbst gegeben", resümierte Eggestein seine bisherige Leihe.

Mit dem LASK hat Eggestein noch Großes vor. Während man in der Europa League nur knapp an der K.o.-Phase vorbeistrich, möchte man nun den ÖFB-Cup einfahren. Im Finale wartet Tabellenprimus RB Salzburg auf den Tabellendritten der tipico-Bundesliga. Zwei letzte Spieltage können die persönliche sowie kollektive Leistung in der Liga obendrein erfolgreich ausläuten.

90min-Prognose: Jojo Eggestein wird im Sommer an den Osterdeich zurückkehren und den Konkurrenzkampf im Sturm gehörig aufmischen. Sofern Yuya Osako und Milot Rashica den Klub verlassen, ist im personell gut besetzten Angriff des SVW genügend Platz für Eggestein, um sich als echte Alternative im Mittelsturm zu beweisen.

Dabei erinnert die Form der Eggestein-Ausleihe an jene von Romano Schmid. Auch der 21-jährige Spielgestalter der Grün-Weißen wusste in der vergangenen Saison in der österreichischen Liga sowie Europa League beim Wolfsberger AC voll und ganz zu überzeugen und beweist nun, dass er das Zeug hat, zum gestandenen Bundesliga-Profi zu avancieren. Ein Ziel, das auch Jojo Eggestein weiterhin vor Augen hat.