Werder Bremen: Die 5 To-do's im Spiel gegen Köln

Wollen und müssen beide zünden: Werders Offensivkräfte Milot Rashica (l.) und Josh Sargent (r.)
Wollen und müssen beide zünden: Werders Offensivkräfte Milot Rashica (l.) und Josh Sargent (r.) / Stuart Franklin/Getty Images
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Binnen 75 Stunden kann sich der SV Werder Bremen aus der bedrohlichen Abstiegszone bugsieren. Bereits am kommenden Mittwoch wäre der Klassenerhalt nach zwei Siegen in Köln und Bielefeld nahezu besiegelt. Doch 90min schaut - wie es sich im Fußball gehört - von Spiel zu Spiel. Folgende fünf To-do's müssen die Bremer Akteure am Sonntagnachmittag beim 1. FC Köln umsetzen, um einen wichtigen Dreier aus der Domstadt zu entführen.


1. Mit offensiver Formation tiefstehende Kölner knacken

Milot Rashica, Salih Ozcan
Im Hinspiel trennten sich Werder und Köln mit 1:1 / Martin Rose/Getty Images

Beide Teams stehen angesichts ihrer tabellarischen Situation unter Zugzwang. Die Kölner trennen lediglich drei Punkte auf den Relegationsplatz, beim SV Werder sind es satte acht Zähler. Zudem reisen die Hanseaten am Mittwochabend zum Nachholspiel nach Bielefeld, dem Tabellensechzehnten.

Die Ausgangssituation ist bei den Hausherren somit noch prekärer, als die der Grün-Weißen. Doch beim SVW möchte man den Klassenerhalt schnellstmöglich besiegeln. Umso gespannter darf man sein, wer am Sonntag das Spiel gestalten wird und will.

Während die Gisdol-Elf im Hinspiel (1:1) äußerst defensiv verteidigte, ist sie nun dazu verdammt, das Spiel zu gewinnen und als Gastgeber auch entsprechend das Zepter in die Hand zu nehmen. Werder darf auf der anderen Seite eben nicht den Bus parken. Stattdessen müssen sie versuchen, Spielkontrolle zu gewinnen. Eine offensive Ausgangslage ist somit das erste To-do für Sonntag.

Gegen Abstiegskandidaten ging das Bremer Mauern in dieser Spielzeit häufig nach hinten los. Ein Beispiel dafür ist die katastrophale erste Halbzeit gegen Tabellenschlusslicht Schalke 04. Deshalb sollte Cheftrainer Florian Kohfeldt seine Mannschaft entsprechend offensiv einstimmen, um die Hausherren von Beginn an unter Druck zu setzen und möglichst früh in Führung zu gehen.

Um in der Offensive für den nötigen Druck und die brennende Gefahr zu sorgen, kommen unter anderem Werders Rakete Milot Rashica und Comeback-Torjäger Niclas Füllkrug in Frage. Letzterer wird dabei aber vermutlich nur als frühzeitiger Joker eingeplant. Beide könnten helfen, tiefstehende Kölner zu knacken.

Gegen ein völlig verunsichertes Team wie Köln (mit drei Niederlagen in Folge) den Bus zu parken, wäre jedenfalls die falsche Variante!

2. Sargents Turnaround

Joshua Sargent, Romano Schmid
Josh Sargent (l.) möchte endlich mehr Tore schießen / Stuart Franklin/Getty Images

Neben Rashica startet Josh Sargent. Weiterhin wartet man in Bremen auf den absoluten Durchbruch des Youngsters. Aber wann macht's Klick?

Gegen Frankfurt erzielte der US-Boy endlich seinen nächsten Treffer. Sargent sprach nach der Partie von einer Erleichterung - natürlich. Doch nun muss noch mehr kommen! Sein Turnaround um genau zu sein. Damit er - wie versprochen - zum vereinsinternen Torjäger avanciert.

Gönnen würde man es dem 21-jährigen Mittelstürmer auf alle Fälle. Und auch Werder käme sein Durchbruch zu Gute. Gegen eine durchaus löchrige Effzeh-Abwehr gilt es, die richtigen Mittel zu finden, die Probleme abzustellen und häufiger zum Schluss zu kommen.

Vielleicht verhilft ihm der Treffer gegen die SGE zum erfolgreichen 2:1-Endstand nun auch zum häufig fehlenden Quäntchen Glück. Sargent ackerte in der laufenden Spielzeit zwar viel, stand im gegnerischen Sechzehner aber nur selten richtig. Manchmal auch eine Sache des Glücks und des aktuellen Laufs eines Stürmers.

3. Das Selbstbewusstsein mitnehmen

SV Werder Bremen v Eintracht Frankfurt - Bundesliga
Werder gewann in einer hitzigen Partie gegen Eintracht Frankfurt mit 2:1 / Stuart Franklin/Getty Images

Nicht nur bei Sargent, sondern im gesamten Kader sollte man den Schwung aus der Frankfurt-Partie (2:1) natürlich auf das Spiel in Köln übertragen. Ein Spiel gegen die Mannschaft der Stunde dreht man nun einmal nicht alle Tage, vor allem Werder nicht. Das sollte und muss die Mannschaft von Florian Kohfeldt anspornen.

Und genau dieses Selbstbewusstsein ist auf dem Bremer Trainingsplatz bereits erkennbar. Am Dienstag zeigten die Profis in einer langen, intensiven Einheit, wie heiß sie auf das Köln-Spiel sind. Einige Spieler schoben gar freiwillige Schichten und standen weit über zwei Stunden auf dem Platz. Werder ist heiß und möchte einen zittrigen Saison-Endspurt tunlichst vermeiden.

4. Gute Ausgangslage zunutze machen

Florian Kohfeldt
Chefcoach Florian Kohfeldt (38) kann mit seinem Team gut trainieren und seine Elf wunderbar einstimmen / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

Durch die coronabedingte Absage des Pokalviertelfinals gegen Jahn Regensburg hat der SVW obendrein genügend Zeit, sich auf die wichtige Partie am Rhein vorzubereiten. Das Spiel am Dienstag fiel aus, stattdessen gab es eine intensive Einheit und am Mittwoch einen freien Tag für die Profis.

Nun können sich die Bremer konzentriert auf ihre Aufgabe vorbereiten. Eine super Ausgangslage, um die Geißböcke weiter auf Abstand zu halten. Wichtig ist, dass Werder sich diese Situation nun zu Nutze macht. Personell kann Kohfeldt dabei bis auf Patrick Erras (Aufbautraining nach Muskelverletzung) aus dem Vollen schöpfen.

5. Köpper ins Freischwimmerbecken

Omer Toprak, Maximilian Eggestein
Werder würde mit drei Punkten in Köln einen weiteren großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen / Stuart Franklin/Getty Images

Das kommende Wochenende hat es in puncto Abstiegskampf wahrlich in sich. Am Freitag erhält Schalke die aller letzte Chance gegen Mainz 05. Mit Werder, Hoffenheim und Augsburg haben gleich drei Mannschaften die Chance sich zumindest vorerst aus dem Keller zu verabschieden.

Die Spiele zwischen Köln und Werder sowie Hertha und Augsburg weisen dabei besonders interessante Parallelen auf. In beiden Spielen trifft eine Mannschaft aus dem akuten Abstiegskampf auf eine Mannschaft aus dem Freischwimmerbecken.

Mit einem Sieg in Köln kann sich Werder noch weiter in diesem Freischwimmerbecken behaupten und dabei trotz einer Partie weniger sogar an Hoffenheim vorbeiziehen, das gegen Wolfsburg wohl den Kürzeren ziehen dürfte. Drei Punkte und ein souveräner Köpper in das Freischwimmerbecken bescherten dem Klub weiteres Selbstvertrauen für das Nachholspiel auf der Bielefelder Alm.