Fünfter Sieg in Folge? So gewinnt Werder Bremen auch in Paderborn
Von Marc Knieper
An das desaströse Hinspiel möchten sich die Werder-Fans nur ungern erinnern. Aber: Aus Fehlern lernt man! Am Samstag ab 13.30 Uhr möchten es die Bremer besser machen. So gewinnt der SV Werder Bremen auch sein fünftes Spiel in Folge:
1. Auswärtsstärke ausspielen
Werder ist auf fremdem Rasen Dritter. Nur Paderborn (21 Punkte) gewann in der Ferne noch häufiger.
Heim wiederum sieht es für die Gastgeber aus der Benteler-Arena äußerst mau aus. Gerade einmal zwei Siege stehen nach zehn Heimspielen auf dem Konto der Ostwestfalen.
Keine einzige Mannschaft in der zweiten Liga lässt zu Hause derartig gute Chancen zu wie Paderborn (1,66 xGa* Home), während Grün-Weiß mit 2,02 xG* Away auswärts die besten Chancen kreiert.
* xGa = expected goals against; xG = expected goals
Auswärtstabelle 2. Bundesliga:
- SC Paderborn - 21 Punkte
- SV Darmstadt - 17 Punkte
- Werder Bremen - 17 Punkte
2. Mit Mbom als Zweikämpfer und Abräumer
Felix Agu droht mit Problemen an der Patellasehne auszufallen. Für ihn könnte Jean Manuel Mbom die rechte Verteidigerseite übernehmen.
Heißt: Mbom muss gegen Sven Michel ran. Keine einfache Aufgabe für den Youngster. Paderborns Angreifer gilt als einer der besten Offensivspieler der gesamten Liga. 14 Tore und fünf Vorlagen schmücken sein Konto.
Vielen Fans flossen in dieser Spielzeit schon des Öfteren die Schweißperlen auf der Stirn hinunter, sobald Mbom am Ball war. Doch das gesamte System um ihn herum hat sich verändert, ist spätestens seit Werners Amtsantritt derart stabil, dass Mbom gar nicht die Notwendigkeit hat, extravagante Dinge mit dem Ball zu versuchen.
Seite zu halten, Zweikämpfe gewinnen und auch mal klug am Trikot zupfen, wenn es nicht mehr anders geht. Die einfachen Sachen machen und dann dürfte es laufen. An Werders Dreierkette im Zentrum müssen Michel und Co. schließlich auch noch vorbei.
3. Das Hinspiel vergessen!
"Ich hoffe, dass das Ergebnis ein anderes sein wird", sagte Werner auf der Spieltagspressekonferenz und erklärte im selben Atemzug, dass im letzten halben Jahre sehr viel passiert sei und es mittlerweile hundert Dinge gebe, die absolut unterschiedlich sind.
Mitte August verlor der SVW sang- und klanglos mit 1:4 im heimischen Weserstadion und brachte auch die geduldigsten Werder-Fans auf die Palme. Es ertönte ein Pfeifkonzert der 21.000 Zuschauer, das den Spielern womöglich noch heute ein Summen im Ohr verursacht.
Doch dank Werner gab und gibt es am Osterdeich eine 180-Grad-Wendung. Das Hinspiel ist mit Blick auf die derzeitige Siegesserie von vier Spielen in Folge sicherlich aus den Köpfen der Profis verdrängt.
Auch kurz vor Anpfiff und während der Partie dürfen sich die Grün-Weißen nicht vor Paderborn verstecken und keineswegs an die katastrophalen Fehler aus dem Hinspiel denken. Denn das ist Schnee von gestern.
4. Duckschkrug als wiederkehrende Ballermänner
Auf Werders Sturmduo ist Verlass. "Duckschkrug" trifft derzeit gar häufiger als Paderborns Pendant aus Felix Platte und Michel auf der anderen Seite. Dennoch hat das Paderborner Duo im Gesamtvergleich (noch) die Nase vorn.
- Paderborn: Platte (7 Tore) und Michel (14 Tore) = 21 Tore
- Werder: Füllkrug (7 Tore) und Ducksch (10 Tore) = 17 Tore
Noch gegen Düsseldorf ballerten "Lücke" und "Duckschi" den SVW quasi im Alleingang zum Sieg. "Ich würde nicht tauschen wollen, für mich ist die Sache klar. Ich bevorzuge Ducksch/Füllkrug und freue mich über das, was die beiden in den vergangenen Wochen geleistet haben", entgegnete Werner der Bild auf die Frage, welches Duo das bessere sei.
Füllkrug hatte auf der Pressekonferenz übrigens einen noch "besseren" (?) Namen für das Bremer Sturmduo parat. Seht und hört selbst: