Neue Chance oder Scheinfrieden? Werder und Füllkrug im Dilemma
Von Simon Zimmermann
Beziehungsstatus: kompliziert. So kann man aktuell das Verhältnis zwischen Werder Bremen und Niclas Füllkrug wohl am besten beschreiben. Der Stürmer erhält zwar eine neue Chance, eine Trennung im Winter scheint dennoch nicht unwahrscheinlich.
Es könnte alles so schön sein für Niclas Füllkrug. Das Werder-Eigengewächs hatte sich nach seiner Rückkehr nach Bremen ein Haus gekauft. Die Familie fühlt sich wohl und er selbst kann für seinen Herzensklub spielen.
Füllkrug begnadigt - Taten müssen folgen
Wenn er denn darf. Denn nach seinem schwachen Saisonstart ohne eigenen Treffer ist der 28-jährige spätestens nach dem Transfer von Marvin Ducksch ins zweite Glied gerückt. Aktuell ist im SVW-Sturm kein Platz für Füllkrug.
Nach seinem Ausraster gegen Clemens Fritz in Darmstadt wurde der Mittelstürmer für drei Tage vom Training freigestellt. Am Donnerstag folgte eine weitere Aussprache, Füllkrug zeigte sich Einsichtig und durfte wieder mit dem Team trainieren.
"Niclas macht den Eindruck, dass er das wirklich eingesehen hat und sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren kann. Wichtig ist aber, dass den Worten jetzt Taten folgen."
- Frank Baumann, via Bild
Doch wie lange der Friede hält, ist ungewiss. Zwar soll sich Trainer Markus Anfang laut Bild sogar für eine kürzere Strafe ausgesprochen haben, das Verhältnis zwischen den beiden gilt dennoch als extrem angespannt.
"Markus sieht seinen Wert. Im Verhältnis zwischen Markus und Niclas gibt es keinerlei Probleme."
- Frank Baumann, via Bild
Grund dafür dürfte vor allem Füllkrugs Reservistenrolle sein. Als Topverdiener des Teams sind die Ansprüche ganz andere. Dass der Angreifer in den kommenden Wochen wieder einen Platz in der Startelf erobert, ist nach aktuellem Stand aber unwahrscheinlich. Anfang hält bislang am 4-3-3-System fest, in dem Ducksch die klare Nummer eins im Sturmzentrum ist.
Kommt es im Winter zur Trennung? Mehrere Klubs beobachten Füllkrug-Situation
Steuert man am Osterdeich also unweigerlich auf eine Trennung im Winter zu? Wie die Bild weiter berichtet, sollen mehrere Klubs aus dem In- und Ausland Füllkrugs Situation genau beobachten (Vertrag bis 2023). Schließlich hat er in der Vergangenheit gezeigt, dass er für viele Tore gut sein kann.
Die Kombination aus hohem Gehalt, Füllkrugs eigentlichem Wunsch, bei Werder zu bleiben und die aktuelle Formkrise machen ihn aber nicht sonderlich attraktiv.
Bis zum Winter dürfte es spannend bleiben. Dass es im Fußball schnell gehen kann, ist klar. Ändert sich aber nichts an der derzeitigen Situation, dürfte es spätestens ab Januar viele Spekulationen geben. Mit der Tendenz: Abschied.