So will Wohninvest bei Werder investieren

SV Werder Bremen
SV Werder Bremen / Pool/GettyImages
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Hitzige Diskussionen in den sozialen Medien, Fanforen und Whatsapp-Gruppen: Die 90min-Meldung, dass Werder Bremen plant, einen eklatanten Teil seiner Anteile der Bremer Weser-Stadion GmbH an die Wohninvest Holding GmbH zu verkaufen, schlug große Wellen. Gegenüber der Deichstube haben sich bereits die Politik und der Aufsichtsrats-Chef geäußert. Unterdessen sickerte durch, um welche Beteiligung es im Detail geht.


Die Bewertung eines dazugehörigen Projekt-Plans von Werder Bremen und Wohninvest fiel seitens der Freien Hansestadt Bremen "kritisch aus“, teilte Linken-Politikerin Kristina Vogt der Deichstube mit. Aber warum ist die Stadt überhaupt involviert?

Die Antwort ist simpel: Der Eigentümer des Stadions ist die Bremer Weser-Stadion GmbH (BWS), die sich jeweils zur Hälfte im Eigentum des SV Werder Bremen und der Stadt Bremen befindet.

Großer Schuldenberg auf dem Stadion

Dass Werder aber frisches Geld benötigt, um die Folgen der Corona-Pandemie abzudämpfen, ist bekannt. Erschwerend kommt dazu, dass die BWS nach dem Umbau 2011 noch Kredite in Höhe von 65 Millionen Euro tilgen muss. Als Hauptnutzer ist Werder Bremen dafür verantwortlich - jährlich gehen dafür laut Deichstube über sechs Millionen Euro drauf.

Der Projekt-Plan: Wie die Deichstube enthüllte, will die Wohninvest Holding GmbH für das neue Geschäftsmodell Brainhouse247 Innenräume im Stadion als sogenannte Co-Working-Spaces nutzen. Zum Plan gehört auch, Anteile zu kaufen - und laut unseren Infos aus Mitarbeiterkreisen, im Gegenzug auf die Verwendung der Namensrechte am "wohninvest Weserstadion" (Werder erhält dafür seit 2019 drei Millionen Euro jährlich) zu verzichten.

Die Anteile: Nach 90min-Infos soll Werder bereit sein, bis zu 49,9 Prozent seiner Anteile, also 24,9 Prozent der Gesamtanteile an der BWS zu veräußern. Das Geld würde eins zu eins in die Schuldentilgung gehen. Gesprochen wird über einen hohen siebenstelligen Betrag, der jährlich auf das Bremer Konto fließen soll. Intern sei man trotz der kritischen Haltung seitens der Stadt zuversichtlich, in den nächsten Wochen einen gemeinsamen Konsens zu finden.

Übrigens: Sorgen um die Anteile an die SV Werder Bremen GmbH & Co KG aA muss sich zumindest (noch) kein Fan machen. In den sozialen Medien wurde zuletzt bereits befürchtet, dass das ein Thema werden können. Nach unseren Informationen wurde darüber aber nicht gesprochen.


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